ANLAGEBERATUNG

Der Ypos-Inflationscheck

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im April 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2 Prozent angestiegen. Für die gesamte Eurozone beträgt die Inflation 1,7 Prozent (zuletzt 1,4). Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist damit unterschritten. Die Kerninflationsrate liegt bei 1,2 Prozent (zuletzt 0,8). Das anhaltende Nullzinsumfeld und der massive Anlagenotstand zeigen sich in den Renditen der festverzinslichen Wertpapiere. Unter Einbeziehung der Abgeltungsteuer liegen von den gezeigten Segmenten nur die Hochzinsanleihen oberhalb der aktuellen deutschen Inflationsrate. Inwieweit damit Laufzeit- und Kreditrisiken angemessen vergütet werden, lässt sich diskutieren. Gleichzeitig wird die massive Nachfrage nach Private Market Investments sehr deutlich nachvollziehbar. Schließlich sind die erwarteten laufenden Erträge hier höher. Ob und inwieweit die jüngst gestiegenen Inflationsraten die Zinserhöhungsdebatte wiederaufflammen lassen, bleibt abzuwarten. Anleiheinvestoren befinden sich damit im Spannungsfeld zwischen finanzieller Repression und "Japanisierung" der Geldpolitik. Beide Szenarien sind nicht unbedingt erquicklich und erhöhen den Anspruch an eine professionelle Anlagestrategie.

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