ANLAGEBERATUNG

Der Ypos-Inflationscheck

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Mai 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 Prozent angestiegen. Für die gesamte Eurozone beträgt die Inflation aktuell 1,2 Prozent. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist damit deutlich unterschritten. Die Kerninflationsrate gab jüngst wieder nach und liegt bei 0,8 Prozent. Auch die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren gaben zuletzt deutlich nach und liegen mit rund 1,24 Prozent unter den Vorstellungen der Notenbank. Aus dieser inflationsgetriebenen Perspektive lassen sich die unveränderten Zinssätze und die Begründung der EZB für die anhaltend expansive Geldpolitik nachvollziehen. Die bekannten geopolitischen Unsicherheiten und deren nicht absehbaren Abwärtsrisiken für die globale Konjunktur wirken zusätzlich belastend. Für Sparer und Anleger ist der Realzins, also Zinsen abzüglich der Inflationsrate, relevant. Steigende Zinsen wären nur bei nachhaltig steigender Inflation zu erwarten. Im Ergebnis ist also auch bei höheren Leitzinsen kein auskömmlicher Realzins zu erwarten. Anleger und deren Berater kommen also nicht darum Risikoprämien zu bewerten und entsprechend den individuellen Präferenzen zu gewichten. Das Leitmotiv: "Ohne Risiko, keine Rendite" wird uns also auf absehbare Zeit erhalten bleiben.

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