ANLAGEBERATUNG

Der Ypos-Inflationscheck

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im August 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 Prozent angestiegen. Im Vormonat betrug der Anstieg noch 1,7 Prozent. Die gefallene Inflationsrate passt damit in das Bild einer sich abschwächenden deutschen Wirtschaft. Für die gesamte Eurozone beträgt die Inflation aktuell 1,0 Prozent. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist damit deutlich unterschritten. Die Kerninflationsrate liegt bei 0,9 Prozent. Auch die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren liegen mit 1,2 Prozent deutlich unter den Vorstellungen der Notenbank. Am Rentenmarkt sind weiter historisch einmalige Zustände zu beobachten. Die jüngsten Kursgewinne sind zwar erfreulich, aber naturgemäß dämpfen diese die zukünftigen Erträge. Während die Kursgewinne von hundertjährigen Anleihen spektakuläre Schlagzeilen produzieren, dürfte die Tatsache, dass mit "A" geratete Anleihen erst nach über fünf Jahren die Nulllinie schneiden, deutlich bedeutsamer für die Finanzmärkte sein. Allgemein ist der Blick auf die Zinsstrukturkurven recht deprimierend. Die Ertragserwartungen sind nach unten anzupassen. Die Sucht nach "Zinsersatz-Investments" dürfte daher auf einem hohen Niveau verbleiben. Gleiches gilt für das Fehlerpotenzial bei Anlageentscheidungen.

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