Kryptowährungen

Anleger wünschen sich schnellere Prozesse

Unkompliziert, sicher und schnell verfügbar: So stellen sich Trader den Handel mit digitalen Währungen vor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage von Sowa Labs, einer Fintech-Tochter der Boerse Stuttgart Digital Ventures, für die rund 1 000 Personen befragt wurden. "Immer mehr Anleger interessieren sich für Kryptowährungen. Allerdings zeigt unsere Umfrage, dass bestehende Kryptohandelsplätze noch nicht für ein Massenpublikum geeignet sind", so das Resümee von Dr. Ulli Spankowski, Geschäftsführer der Sowa Labs.

Dass die breite Masse der Anleger noch nicht mit Kryptowährungen handelt, spiegelt sich in der Umfrage wider. Während drei Viertel der Teilnehmer bereits Wertpapiere gehandelt haben, hat bislang nur eine Minderheit Erfahrung in der Kryptowelt gesammelt. Ein Drittel - vornehmlich Männer unter 35 Jahre - besitzen einen Account bei einer Kryptoplattform. Wiederum zwei Drittel von ihnen haben in mindestens drei Kryptowährungen investiert. Dabei stieg die Zahl der neu eröffneten Accounts analog zum Bitcoin-Hype sprunghaft an. Knapp die Hälfte derjenigen, die über ein solches Konto verfügen (49,1 Prozent), hat dies im Jahr 2017 eröffnet, weitere 31,8 Prozent taten dies im Jahr 2018. Ebenfalls fast jeder zweite (47,1 Prozent) handelt mehr als drei verschiedene Kryptowährungen.

Bei Frauen sind Kryptowährungen vergleichsweise wenig beliebt. Während von den befragten Männern 40,6 Prozent zumindest ein Konto zum Handeln von Kryptowährungen haben, sind es unter den Frauen lediglich 11 Prozent. Allerdings machen Frauen nur 19 Prozent der Probanden aus, woran sich ablesen lässt, dass die Studie nicht repräsentativ ist, also auch die übrigen Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen sind. Der hohe Anteil von 35,1 Prozent, die über ein Benutzerkonto zum Handel von Kryptowährungen verfügen, dürfte bei einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage vermutlich deutlich geringer ausfallen.

Die Hauptgründe für die Zurückhaltung gegenüber den Kryptowährungen gelten so aber vermutlich in gleicher Weise für den Großteil der Privatanleger in Deutschland: An erster Stelle wird hier fehlendes Vertrauen in das digitale Geld (44,0 Prozent) genannt, gefolgt von zu hohem Risiko (38,7 Prozent) und mangelndem eigenen Know-how zum Thema (36,1 Prozent).

Ein weiteres Ergebnis, das sich vermutlich auf den Querschnitt aller Verbraucher übertragen lassen dürfte, ist die Beurteilung der Kryptowährungen als Anlageklasse. Darüber, dass der Markt für Kryptowährungen eher spekulativ ist, herrscht der Umfrage zufolge bei Krypto-Tradern und Nicht-Tradern weitgehend Einigkeit. Wer nur in traditionelle Finanzprodukte investiert, geht allerdings deutlich stärker von einer Blase aus als reine Kryptoanleger. Unentschieden sind die Befragten bei der Frage, ob Kryptowährungen eine Alternative zum jetzigen Zahlungssystem darstellen.

Einigkeit herrscht wiederum hinsichtlich des Verbesserungsbedarfs, den die Befragten sehen. Zwei Drittel der Befragten wünschen sich einen schnelleren Prozess für die Eröffnung eines Benutzerkontos: 69,1 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass zwischen der Eingabe der persönlichen Daten und der Freischaltung zum Handel maximal 24 Stunden liegen sollten. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X