COMMERZBANK

Die Messlatte hängt hoch

Quelle: Wikimedia

Am 2. November hat die Commerzbank Vollzug gemeldet: Die Komplettübernahme der Comdirect Bank Aktiengesellschaft ist mit dem Eintrag ins Handelsregister abgeschlossen. Zunächst führen Commerzbank und Comdirect ihr jeweiliges Leistungsangebot auch nach der Verschmelzung unverändert fort. Ziel ist es jedoch, die Angebote beider Banken zusammenzuführen und auszubauen. Das neue gemeinsame Geschäftsmodell muss noch beschlossen und mit den Arbeitnehmergremien verhandelt werden.

Ein letzter "Triumph" sei den Mitarbeitern der Comdirect noch gegönnt: Im Yougov-Brandindex zur "Marke des Jahres" rangiert die Marke Comdirect unter den Bankmarken auf Platz 4. Die Commerzbank hingegen hat es nicht unter die Top 5 geschafft, nachdem sie schon im "Kundenmonitor Deutschland 2020" der Servicebarometer AG einmal mehr wie schon in den Jahren zuvor deutlich besser abgeschnitten hatte als die Comdirect.

Für die künftige Strategie heißt das: Es muss darum gehen, so viel Comdirect wie möglich in das künftige Angebot hinüberzuretten, wie es die ehemalige Comdirect-Vorstandsvorsitzende Frauke Hegemann auf ihrer letzten Bilanzpressekonferenz formuliert hat.

Ganz leicht werden wird das sicher nicht. Denn natürlich ist es richtig, dass die Commerzbank sich immer mehr zur Digitalbank entwickelt. Vieles von dem, was sie sich erst mühsam erarbeiten muss - sei es in Sachen Nutzerzentrierung, Innovationstempo, Agilität oder Unternehmenskultur - gehörte bei der Direktbank von Anfang an mit dazu. Das wird sich nicht ohne Weiteres übernehmen lassen, sondern muss sich erst entwickeln. Verordnen oder überstülpen lassen sich solche Dinge nicht. Das bloße Beibehalten der Marke Comdirect für bestimmte Dienstleistungen wird deshalb sicher nicht ausreichen, wenn die Erwartungen, die die Kunden mit dieser Marke verknüpfen, dann nicht erfüllt werden. Hier hat man in Quickborn die Messlatte recht hoch gehängt. Daran muss sich die Bank nun messen lassen. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X