FINANZVERTRIEB

Ein neues MLP

MLP ist heute da, wo es hingehen sollte, als man sich 2005 aufgemacht hat, um das Unternehmen breiter und stabiler aufzustellen und von kurzfristigen Markteinflüssen unabhängiger zu machen. Das sagte der MLP-Vorstandsvorsitzende Uwe Schroeder-Wildberg bei der Vorstellung der Jahresergebnisse. Dafür, dass dies gelungen ist, sei das Jahr 2018 der "Proof of Concetta" gewesen. Denn der Konzern ist ausnahmslos in allen Teilen und allen Beratungsfeldern gewachsen. Bei den Gesamterlösen gab es ein Plus von 6 Prozent auf 666,0 Millionen Euro zu verzeichnen - und damit der höchste Stand in der Konzernstruktur seit dem Verkauf der eigenen Versicherer.

Ausgezahlt haben sich nicht zuletzt die Investitionen in den Hochschulbereich, die mit 7 Millionen Euro für die Gewinnung junger Kunden sowie junger Berater auch 2018 noch einmal fortgesetzt wurden. Erstmals seit 2007 konnte so die Beraterzahl wieder leicht um 19 gesteigert werden - und das in einem Marktumfeld, das erneut von einem "beschleunigten Vermittlersterben (sprich einem Rückgang bei der Anzahl der eingetragenen Versicherungsvermittler um 8,7 Prozent) gekennzeichnet war.

2019, so die Erwartung, will MLP in dem schwierigen Umfeld, in dem 2018 bundesweit rund 19 000 Vermittler aufgaben, vom Wechsel branchenerfahrener Berater profitieren, denen man eine neue Heimat bieten will. Davon verspricht sich das Unternehmen einen unmittelbaren positiven Ergebniseffekt in den nächsten Jahren.

Neben dem Beraterwachstum steht für 2019 auch erneut die Digitalisierung auf der Agenda. Bereits 2018 wurde ein Viertel der insgesamt 18 300 brutto neu gewonnenen Familienkunden (das entspricht einem Wachstum von 2,3 Prozent auf insgesamt 541 200 Familienkunden) online initiiert. In den kommenden Monaten soll deshalb die Interessentendatenbank weiter ausgebaut werden, um potenzielle Kunden noch gezielter kontaktieren zu können. In Planung oder bereits der Umsetzung befinden sich zudem ein Arbeitgeberportal für die betriebliche Altersversorgung und eine Lösung für "next best offer" nach dem Vorbild des Online-Handels.

Ein Wermutstropfen ist auch für MLP der drohende Provisionsdeckel für Abschlussprovisionen in der Lebensversicherung, den Schroeder-Wilsberg als "absurden ordnungspolitischen Eingriff" bezeichnet. In diesem Kontext verweist er auch darauf, dass ein solcher Deckel primär die Makler treffen würde, was er als "klassisches Eigentor" bezeichnet. Schließlich sind die Makler ausgerechnet diejenigen, die für die Kunden aus einem marktbreiten Produktangebot die passende Lösung bieten. Dass der Gesetzgeber in Sachen Provisionsdeckel bisher keinen "Schnellschuss" vorgenommen hat, wertet Schroeder-Wildberg als gutes Zeichen. Red.

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