KOOPERATIONEN

Sparda Baden-Württemberg schert aus

Sparda-Bank Filiale in Stuttgart am Hauptbahnhof, Quelle: Sparda-Bank

Die Sparda-Bank Baden-Württemberg ist zweifellos ein selbstbewusstes Haus. Als erste der insgesamt 11 Sparda-Banken hatten die Stuttgarter den bundesweiten Antritt verkündet. Nun ist die Bank wiederum die erste Sparda-Bank, die in Sachen Versicherungsvertrieb neue Wege geht und Produkte rund um Altersversorgung, Vermögensaufbau und Vermögensabsicherung exklusiv an die R+V vermittelt. Der bisherige Rahmenvertrag mit der DEVK wurde aufgelöst.

Dabei zählt die Sparda-Bank Baden-Württemberg nicht einmal zu jenen Instituten der Sparda-Gruppe, die mit ihrer IT zur Fiducia GAD wechseln. Bei ihnen wäre die vereinfachte IT-Integration durch Verbundtreue auf ganzer Linie sicher ein starkes Argument für das Auflösen der bisherigen Partnerschaft mit der DEVK, die aus der gemeinsamen Eisenbahner-Vergangenheit sowohl der Sparda-Banken als auch des Versicherers stammt. Doch die Baden-Württemberger haben im Mai 2019 gemeinsam mit sieben anderen Spardas einen bis 2032 laufenden Vertrag mit Sopra Steria als IT-Dienstleister abgeschlossen.

Ausschlaggebend für das Ausscheren aus der Vertriebskooperation der Gruppe in Sachen Versicherungen waren für die Bank somit nicht technische Erwägungen, sondern die strategische Neuausrichtung de Versicherungsgeschäfts.

Am 1. Juli hatte die Bank dazu die Tochtergesellschaft Sparda-Versicherungsservice GmbH (SVS) als Maklergesellschaft gegründet, die auf einen Pool von 170 Versicherungsgesellschaften und über 300 Versicherungen zurückgreift. In diese Multi-Marken-Strategie passte die Rahmenvereinbarung mit der DEVK nicht mehr hinein.

Die R + V ist denn auch nur Partner im Bereich Altersvorsorge. Produkte aus diesem Themenbereich werden weiterhin über die Bankberater angeboten. Schaden- und Unfallversicherungen können die Kunden über die Sparda Versicherungsservice GmbH mit der unabhängigen Versicherungsplattform "meine Versicherungswelt" abschließen. Im Kompositbereich ist die Bank eigenen Angaben zufolge die erste Bank in Deutschland, die über ein eigenes Makler-Beraterteam verfügt. Dazu gibt es eine Plattform, auf der Kunden ihre Verträge digital verwalten können.

Aus Sicht der Stuttgarter ist dieser Strategieschwenk, mit dem man sich für das immer wichtigere Plattformgeschäft positionieren will, nur zu verständlich. Die Gruppe der Sparda-Banken wird allerdings auf diese Weise immer weiter auseinanderdividiert. Das erschwert eine gemeinsame Markenkommunikation. Und auch bei den IT-Kosten ist es vermutlich nicht vorteilhaft. Aber vielleicht sind die Stuttgarter auch hier wiederum nur Vorreiter. Den bundesweiten Antritt in den digitalen Kanälen verfolgen ja mittlerweile ebenfalls alle Institute der Gruppe. Red.

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