Messeausgabe 2010

CO2-neutrales Facility Management eine Vision

Die Ermittlung der CO2-Menge, die bei der Herstellung, Verwendung und Entsorgung eines Produkts entsteht, kann in Abhängigkeit von der Produktkomplexität aufgrund von festen Parametern und Schätzungen berechnet werden. Das Ergebnis ist der sogenannte Carbon Footprint. Liegt dieser vor, können konkrete Maßnahmen unternommen werden, um den CO2-Ausstoß zukünftig zu senken oder um Produkte CO2-neutral zu gestalten.

Messbarkeit als Herausforderung

Schwieriger ist die Ermittlung eines Carbon Footprints bei Leistungen, die durch Menschen erbracht werden. Denn hier variieren die Kennzahlen, beeinflusst durch menschliches Verhalten. Das gilt für alle Arten der Leistungserbringung, also sowohl bei Managementprozessen als auch bei Dienstleistungen. Der CO2-Ausstoß von Facility Management und Facility Services ist also gleichermaßen schwer zu ermitteln und zu fixieren. Piepenbrock steht damit vor einer sehr großen Herausforderung. Der Dienstleister ist bestrebt, seinen Unternehmensbetrieb, die verschiedenen Geschäftsbereiche Facility Management, Gebäudereinigung, Instandhaltung und Sicherheit sowie seine Produkte aus dem Sondermaschinenbau und der Chemie CO2neutral zu gestalten. Daran hält er weiter fest - CO2-neutrales Facility Management ist unsere Vision! Facility Management und Facility Services können nur durch einen großen Aufwand und nur bis zu einem bestimmten Grad CO2-neutral gestaltet werden.

Im Facility Management und bei der Verknüpfung von Facility Services kommt eine Vielzahl von Einzelleistungen des kaufmännischen, technischen und infrastrukturellen Facility Managements zum Tragen. Für jede einzelne Leistungskomponente müssten entsprechende CO2-Werte, unter Einbeziehung unbekannter Größen, ermittelt werden. Bisher liegen keine Modelle vor, die diese Herangehensweise beschreiben und sinnvoll unterstützen. Das bedeutet jedoch nicht, das Handtuch zu werfen. Die Devise lautet: In kleinen Schritten zum Erfolg. Deshalb hat Piepenbrock auch Anfang des Jahres das Projekt "Piepenbrock Goes Green" gestartet.

Mit "Piepenbrock Goes Green" soll das Unternehmen systematisch ressourcenschonend und umweltfreundlich gestaltet werden. Das ist ein generischer Prozess. Aber als Familienunternehmen setzt der Facility Manager seit jeher auf gesundes, nachhaltiges Wachstum mit großem Erfolg. In der ersten Jahreshälfte 2010 hat sich der Dienstleister darauf konzentriert, interne Prozesse zu erfassen und im Rahmen von "Piepenbrock Goes Green" zu überprüfen.

So wurde das Unternehmen in den letzten Jahren vor allem im Bereich des infrastrukturellen Facility Managements immer umweltfreundlicher. Im nächsten Schritt wurden dann weitere grüne Maßnahmen realisiert. Außerdem werden die Planungen für Maßnahmen in allen Geschäftsbereichen ausgeweitet.

Digitalisierung und Fuhrparkmanagement

Im ersten Schritt hat Piepenbrock begonnen, verschiedene Prozesse im Unternehmen umweltfreundlicher einzurichten. Bei den internen Abläufen liegen die Schwerpunkte auf der Müllentsorgung, der IT, der Kantine des Servicecenters, Verwaltungsabläufen und der Mobilität. So wurde bereits 2004 ein innovatives Abfallkonzept eingeführt, dass zu einer Recyclingquote von 92 Prozent und einer Senkung der Abfallentsorgungskosten von rund 80 Prozent geführt hat. Dieses wird auch Piepenbrock-Kunden angeboten.

Darüber hinaus wurden in der IT die digitale Archivierung eingeführt - der entscheidende Schritt auf dem Weg zum papierlosen Büro. Sämtliche Archivierungsvorgänge laufen intern und digital ab. Zusätzlich wurden multifunktionale Drucker angeschafft, die den Papierverbrauch um etwa 170000 Kopien pro Monat reduzieren, da Scans und der Versand dieser per E-Mail möglich werden.

In den Verwaltungsprozessen wurde darüber hinaus für die Abnahmescheine in der Leistungserbringung die Scantechnik ab Mai 2010 verpflichtend. Schließlich wurde auch in der Fortbildung das Online-Learning implementiert, um den CO2-Ausstoß bei An- und Abreisen für Schulungsmaßnahmen zu reduzieren. Mit Erfolg: In der ersten Jahreshälfte 2010 wurden so 72389,20 Kilometer Fahrtwege und somit 12,5 Tonnen CO2 verhindert.

Zu den Maßnahmen, die direkt in Verbindung mit Facility Services stehen, gehörte die Umgestaltung des Fuhrparks. Zahlreiche Mitarbeiter sind als Dienstleister für Piepenbrock tagtäglich in Deutschland und Österreich unterwegs. Da lag es nah, hier anzusetzen. Durch den Austausch von Fahrzeugen konnte der CO2-Ausstoß um 606,1 Tonnen allein in der ersten Jahreshälfte 2010 reduziert werden. Verschiedene Fahrzeuge aus dem Fuhrpark gehören zudem zu den Top 10 der umweltfreundlichsten Familienautos (VCD-Liste 2009/2010). Im Bereich Mobilität wird Piepenbrock die Bemühungen weiter vorantreiben und plant deshalb, auch Automobile mit alternativen Antriebsformen einzusetzen. Vor allem in städtischen Gebieten sind diese interessant.

Neben konkreten Maßnahmen im Unternehmen und den verschiedenen Geschäftsbereichen hat Piepenbrock die Aktion "Wachstum" gestartet. Nahe der brandenburgischen Stadt Neuruppin bewirtschaftet das Unternehmen seit Mitte der neunziger Jahre rund 2200 Hektar Wald. "Durch die nachhaltige Bewirtschaftung stellen wir hier einen naturnahen Forst am Fluss Rhin her. Hier finden viele Tierarten wieder ein Zuhause, zum Beispiel Fischotter, Fischadler und Kraniche. Mit zusätzlichen Fallobstwiesen mit alten Obstbaumarten wird die Artenvielfalt zusätzlich gefördert", erklärt Rüdiger Cours, Förster des Piepen-brock-Reviers.

Aufforstung und Fallobstwiesen

Seit dem 1. Januar 2010 wurden im Pie-penbrock-Forst für alle Neukunden des Unternehmens Bäume gepflanzt. Bisher konnten bereits 2232 Bäume für Kunden gesetzt werden (Stand Anfang September 2010). Diese nehmen etwa 21380 Kilogramm CO2 pro Tag auf. Alle Neukunden erhalten eine Urkunde, die Auskunft über die Zahl der gepflanzten Bäume gibt. Sie können bei Interesse auch die Bepflanzungen vor Ort besichtigen und sehen, wie sie als Kunden gemeinsam mit Piepenbrock die Artenvielfalt aktiv fördern.

Als ganzheitlicher Dienstleister versucht Piepenbrock seine Unternehmensprozesse, sein Facility Management, sein gesamtes Dienstleistungsportfolio und seine Produkte so CO2-neutral wie möglich zu gestalten. Das gilt auch für seine Industrieprodukte. Damit entspricht das Unternehmen auch den Ansprüchen seiner Kunden, die Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit zunehmend einfordern. Sobald es möglich ist, einen Carbon Footprint für Facility Services und Facility Management konkret zu ermitteln, wird dies in die Bestrebungen einfließen - damit die Vision Realität werden kann. So übernimmt der Facility Manager Verantwortung - für die Umwelt und seine Kunden.

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