Neues vom Pfandbrief

Freundlich, aber ruhig

Hörte man sich dieser Tage unter Covered-Bond-Analysten um, so wurde die Stimmung am Primärmarkt im Wesentlichen als freundlich eingeschätzt. Trotzdem wurden nur wenige großvolumige Schuldverschreibungen platziert. Ein regelrechtes Emissionsfeuerwerk, wie es Mitte November letzten Jahres gezündet wurde, blieb diesmal aus. Umso größere Beachtung genossen die wenigen neu auf den Markt gekommenen Papiere bei den Investoren.

Hohe Aufmerksamkeit erhielt beispielsweise die Nord-LB Norddeutsche Landesbank für ihre jüngste Emission eines Öffentlichen Pfandbriefs im Volumen von einer Milliarde US-Dollar. Bereits nach drei Stunden überschritt das Orderbuch mit rund 2,6 Milliarden US-Dollar das avisierte Volumen deutlich. Folglich konnte auch die Platzierung zu einem deutlich höheren Preis erfolgen, als die Bank das fünfjährige Papier in die Vermarktung gegeben hatte. Fixiert wurde schließlich ein Spread von 49 Basispunkten über dem Referenz-Swapsatz.

Da die unter Führung eines Konsortiums aus HSBC, Barclays, Bank of America Merrill Lynch, Credit Suisse und Goldman Sachs & Co. weltweit angebotene Emission den Bestimmungen der Rule 144 A des US-Wertpapiergesetzes entsprach, konnten auch institutionelle Investoren in den USA die Schuldverschreibung direkt erwerben. Erwartungsgemäß machten diese Anleger den größten Teil der Zeichner aus. Aber auch in Asien, Europa und dem Mittleren Osten fand das Papier Abnehmer. Der US-Dollar-Pfandbrief der Nord-LB bietet einen Kupon von zwei Prozent und ist von Moody's und Fitch jeweils mit Triple-A geratet worden.

Zudem nutzte auch die Bank of Ire land das günstige Umfeld, um einen Covered Bond in Höhe von einer Milliarde Euro zu begeben. Dafür ist den Investoren eine feste Verzinsung von 1,875 Prozent geboten worden. An gestrebt war eine Platzierung im Bereich von 130 Basispunkten über Swap-Mitte. Doch auch in diesem Fall übertrafen die 235 Orderwünsche mit einem Gesamtvolumen von 3,6 Milliarden Euro die Planungen erheblich. Daraufhin wurde das Papier bei einem Spread von 120 Basispunkten über Swap-Mitte zugeteilt. Wenige Tage später hatte auch Moody's das Rating der Covered Bonds des Instituts aufgrund der hohen Überdeckung von "Baa3" auf "Baa2" angehoben.

Ebenfalls einen Covered Bond im Jumbo-Format platzierte die norwegische Spare Bank 1 Boligkreditt. Bis zur Fälligkeit am 20. Januar 2020 sammelte das Institut eine Milliarde Euro bei Investoren ein. Verzinst wird die Anlage fest mit 1,5 Prozent. In den Vertrieb war das Papier mit einem Spreadziel von um die 15 Basispunkte über Swap-Mitte gegeben. Tatsächlich erfolgte auch die Emis sion zu genau 15 Basispunkten.

Mit der Cajas Rurales Unidas (Cajamar) war auch wieder ein spanisches Institut mit einer Benchmark-Emission am Primärmarkt zu sehen. Für die fünfjährige Cédula Hipotecaria mit einem Volumen von 750 Millionen Euro und einem Kupon von 3,75 Prozent wurde zunächst ein Spread von 275 Basispunkten über Swap-Mitte angestrebt. Nachdem das Orderbuch jedoch bei 1,1 Milliarden Euro geschlossen wurde, fixierte man den Reoffer Spread bei 270 Basispunkten. Analysten beobachten bereits seit mehreren Monaten eine Einengung der Spreads bei Emissionen von Banken aus den Peripheriestaaten. Im Falle spanischer Banken dürfte dabei die jüngste Anhebung des Ratingausblicks für Spanien von "negativ" auf "stabil" am 1. November dieses Jahres unterstützend wirken.

In der zweiten Novemberhälfte platzierte die Commerzbank ihren zweiten Hypothekenpfandbrief in Höhe von 500 Millionen Euro. Das am 27. November 2023 fällige Papier wurde vom Markt zu sechs Basispunkten über Swap-Mitte aufgenommen. Zum gleichen Zeitpunkt ist der erste, siebenjährige Hypothekenpfandbrief der Commerzbank mit vier Basispunkten unter Swap-Mitte gehandelt worden. Moody's bewertete das Papier mit "Aa1" und Fitch mit "AAA". L.H.

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