Unternehmen und Märkte

Solider Einzelhandel

Die Flächennachfrage im Einzelhandel entwickelte sich im Jahr 2008 nach einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Kemper's Jones Lang Lasalle zumindest in den 1a-Lagen stabil. Der Studie liegt eine Stichprobe von 440 Vermietungen aller Maklerhäuser mit einer vermittelten Verkaufsfläche von insgesamt 180 000 Quadratmeter zugrunde. Damit sei das Vermietungsvolumen des vergangenen Jahres auf dem Niveau von 2007.

Die stärkste Nachfrage im Jahresverlauf ermittelt das Beratungsunternehmen im zweiten Quartal 2008. Ein Drittel der untersuchten Vermietungen fällt in diesen Zeitraum. Insgesamt wurden 60 Prozent aller Vermietungen im ersten Halbjahr getätigt. Das vierte Quartal 2008 lässt eine leicht verminderte Flächennachfrage erkennen, ist aber in dieser Hinsicht aufgrund des einsetzenden Weihnachtsgeschäfts traditionell der schwächste Zeitraum. Nach Angaben des Maklerhauses haben einige Filialisten ihre Expansion in der zweiten Jahreshälfte verlangsamt. Gleichzeitig setzen jedoch gut aufgestellte Konzepte ihre Expansion gezielt fort oder suchen an bestimmten Standorten nach Möglichkeiten für eine Lageoptimierung.

Die Hälfte der untersuchten Mietverträge wurde mit international operierenden Einzelhandelsfilialisten abgeschlossen, die auch außerhalb von Deutschland expandieren. Weitere 50 Prozent entfallen auf Filialisten, die sich ausschließlich auf den deutschen Markt konzentrieren. Singuläre Standorte sind besonders in den Metropolen und exponierten Mittelstädten die Ausnahme.

Mit einem Anteil von 42 Prozent machen Verkaufsflächen der Kategorie 100 bis 250 Quadratmeter das Gros der Mietvertragsabschlüsse aus. Auf die zweitstärkste Kategorie 250 bis 500 Quadratmeter entfällt jeder fünfte der untersuchten Abschlüsse. Jeder zehnte vermittelte Shop weist eine Verkaufsfläche von über 1 000 Quadratmeter auf. Ebenfalls um zehn Prozent liegt der Anteil der vermittelten Flächen unter 100 Quadratmeter.

Textilhandelsunternehmen dominieren mit über 40 Prozent Flächenanteil die Nachfrage in 1a-Lagen. Bezogen auf die gesamte Stichprobe bildet diese Sparte mit einem Anteil von 41 Prozent die stärkste Nachfragegruppe. Diese lässt sich weiter nach den Segmenten Damen- und Herrenoberbekleidung (21 Prozent) und Junge Mode (20 Prozent) unterteilen. Zweitstärkste Nachfragegruppe mit einem Flächenanteil von neun Prozent ist der Schuhhandel. Mit je sechs Prozent folgen der Buchhandel, Telekommunikationsdienstleister, Drogeriemärkte und der Handel mit Accessoires. Je drei Prozent der untersuchten Mietfläche entfallen auf Gastronomen, Banken, Sportartikler und Luxusanbieter. Unterhaltungselektronik, insbesondere Anbieter von Spielesoftware, und Juweliere machen zwei beziehungsweise ein Prozent der untersuchten Gesamtfläche aus.

Im Zuge der jüngsten Insolvenzen rechnet das Beratungsunternehmen mit einer Zunahme des Flächenangebots und einer erhöhten Fluktuation im Jahr 2009. Dennoch werde es vor allem in den Metropolen einen Nachfrageüberhang geben. Strukturelle Leerstände in 1a-Lagen seien dagegen nicht zu erwarten.

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