FPRE-Herbstumfrage: Keine Erholung im Büromarkt in Sicht

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Die Preiserwartungen für Wohnimmobilien sind deutlich optimistischer als noch vor einem halben Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt die deutschlandweite Herbstumfrage von Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) unter rund 500 Immobilienexperten. Demnach erwarten fast 60 Prozent der Umfrageteilnehmer in den kommenden 12 Monaten steigende oder sogar stark steigende Preise für Wohnimmobilien. Im Büromarkt hingegen bleibt eine Erholung aus und die Auswirkungen der Pandemie sind unverkennbar. Hier prognostizieren die Experten sinkende Mieten für Büroflächen und einen Rückgang der Transaktionspreise für Büro- und Geschäftshäuser.

Die Ergebnisse der in den ersten beiden Novemberwochen durchgeführten Umfrage wurden zu Preiserwartungsindizes verdichtet, die im Bereich zwischen -200 und 200 Punkten liegen können. Die Indizes geben eine Indikation für die künftige Entwicklung verschiedener Immobiliensegmente.

Bei Wohnimmobilien hat sich die optimistische Erwartungshaltung aus dem Frühling 2020 weiter verfestigt. Wurden damals überwiegend stabile Preise für Wohneigentum erwartet, geht mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) nun wieder von steigenden Preisen für Wohneigentum aus. Sieben Prozent erwarten sogar

stark steigende Preise. Rund ein Drittel geht von einem stabilen Preisniveau aus. Lediglich ein Zehntel der Befragten rechnet mit sinkenden Preisen. Von stark sinkenden Preisen geht nur ein Prozent aus. Diese Einschätzungen gelten sowohl für Eigentumswohnungen als auch für Einfamilienhäuser. Für letztere fällt der durchschnittliche Preiserwartungsindex in allen Bundesländern mit 62,1 Punkten leicht höher aus als derjenige für Eigentumswohnungen (52,1 Punkte). In allen Bundesländern ist eine Aufwärtsbewegung zu verzeichnen. Die jeweiligen Preiserwartungsindizes befinden sich damit trotz Corona-Krise wieder auf dem Vorjahres-Niveau.

Auch bei den Wohnungsmieten sind die Erwartungen optimistischer als noch vor einem halben Jahr. War der Preiserwartungsindex für Wohnungsmieten im Frühling 2020 noch leicht negativ (-5.0 Punkte), befindet er sich mit 19.0 Punkten nun wieder im positiven Bereich. Lediglich in der Hauptstadt Berlin gehen die Meinungen der Befragten auseinander und führen zu einem insgesamt leicht negativen Ausblick. Während die Mehrheit (57 Prozent Preisstabilität erwartet, gehen je 17 Prozent von steigenden oder sinkenden Mieten aus. Drei Prozent der Befragten erwarten stark steigende, sieben Prozent stark sinkende Mieten.

Bei den Mehrfamilienhäusern liegt der bundesweite Preiserwartungsindex mit 50.5 Punkten ebenfalls deutlich höher als noch im Frühling (14.1 Punkte). Mehr als die Hälfte der Experten erwartet steigende oder stark steigende Transaktionspreise. Rund ein Drittel (32 Prozent) geht von stabilen Preisen aus, 13 Prozent

erwarten sinkende oder stark sinkende Werte. Auch hier nimmt Berlin im Unterschied zu den anderen Bundesländern eine Sonderrolle ein. In der Hauptstadt erwarten 41 Prozent stabile Preise, während jeweils 24 Prozent von steigenden oder sinkenden Preisen ausgeht. Vier Prozent erwarten stark steigende, sieben Prozent stark sinkende Preise. „Mit dem Inkrafttreten des Berliner Mietendeckels ist die Unsicherheit auf dem Markt merklich gestiegen, was sich in unserer Umfrage manifestiert. Vordergründig könnte man meinen, die vom Gesetzgeber gewünschte Wirkung sei eingetreten und spiegele sich in den Einschätzungen unserer Umfrage wider. Tatsächlich sind auf dem Berliner Wohnungsmarkt jedoch Ausweichmanöver in Form von Schattenmieten zu beobachten. Letztlich belegen die Einschätzungen der Befragten zumindest die auf dem Markt herrschende Unsicherheit, die möglicherweise auch mit dem Verzicht auf Renovierungen, der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen und der Zurückstellung von Neubaumaßnahmen und Investitionen einhergeht", so Dr. Stefan Fahrländer, CEO von FPRE.

Der Preiserwartungsindex für Büroflächen bleibt mit -65.7 Punkten auf dem Niveau des Frühlings 2020, nachdem der Index vor einem Jahr noch klar positiv war (31,6 Punkte).Auch bei den Transaktionspreisen für Büro- und Geschäftshäuser zeigen sich die Teilnehmer der Befragung pessimistisch. Der entsprechende Preiserwartungsindex verharrt bei  minus 38,5 Punkten und die Pandemie hinterlässt deutliche Spuren.

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