GdW kritisiert kurzfristigen Wegfall der Zuschussförderung

Quelle: Claudia Hautumm/Pixelio.de

Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW) reagiert entsetzt auf die gestern Abend ohne Vorankündigung erfolgte Umstellung der Gebäudeförderung durch das Bundeswirtschaftsministerium, die mit Blick auf KfW-Förderanträge für Komplettsanierungen bereits morgen, 28. Juli 2022, in Kraft tritt und mit der die Zuschussförderung komplett eingestellt und stattdessen auf Kredite und Tilgungszuschüsse umgestellt wird.

Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, kommentiert: „Das Bundeswirtschaftsministerium setzt bei dem seit Jahresanfang herrschenden Förder-Fiasko noch einen oben drauf: Von heute auf morgen wird die erst im vergangenen Jahr eingeführte Zuschussförderung für umfassende Sanierungen komplett eingestellt. Das ist die größtmögliche Katastrophe für das Engagement der sozial orientierten Wohnungsunternehmen für den Klimaschutz. Neben dem Vertrauensverlust und der Planungsunsicherheit machen der Wegfall der Zuschussförderung und die Reduzierung der Tilgungszuschüsse die BEG-Förderung für Wohnungsunternehmen unattraktiv. Die Folge ist, dass Klimaschutzinvestitionen unterbleiben müssen oder nur über höhere Mieten refinanziert werden können. Die bereits geleisteten, aufwändigen Planungen der Wohnungsunternehmen für Sanierungsvorhaben sind damit ohne Vorankündigung ein Fall für die Papiertonne. Die langwierigen Vorbereitungen können nicht eben mal über Nacht umgeplant werden. Die Regierung verschärft damit die bereits herrschende Unsicherheit rund um unzureichende Förderung, Bau- und Energiepreisexplosionen, Fachkräfte- und Materialmangel deutlich. Das ist das Gegenteil einer verantwortungsvollen, vertrauensbildenden Politik…

Wenn künftig die Bauministerin für die Neubauförderung zuständig ist, bleibt zu hoffen, dass Bauen und Wohnen stärker in ihrer Gesamtheit und nicht als ein Annex der Klimapolitik gesehen werden. Und, dass ab 2023 für eine verlässliche und auskömmliche Fördersystematik gesorgt wird. Aber auch diese Hoffnung ist schon jetzt mit einer Hypothek belastet, denn die Tilgungszuschüsse für den Neubau werden laut den vorgelegten Plänen des Wirtschaftsministeriums ebenfalls auf fünf Prozent gesenkt. Damit bleibt mit dem heutigen Tag vor allem eines festzuhalten: Es steht sehr schlecht um die Ziele für klimaschonendes und bezahlbares Wohnen in Deutschland.“

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