LBS Südwest: Bauspar-Neugeschäft schrumpft, Kreditgeschäft wächst

Stefan Siebert, Generalbevollmächtigter, LBS Südwest
Quelle: LBS Südwest

Bei der LBS Landesbausparkasse Südwest wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 77 424 Bausparverträge über brutto 4,79 Milliarden Euro abgeschlossen (-15,1 Prozent). Das Kreditgeschäft ist dagegen stark um 12,4 Prozent auf 856 Millionen Euro angewachsen. Dass 2020 kein gewöhnliches Jahr ist, verdeutlicht ein Blick auf den Geschäftsverlauf der einzelnen Monate. Vor allem im März und April hat die Corona-Pandemie Spuren im Neugeschäft der LBS Südwest hinterlassen. Im Mai zeichnete sich ein Trend zur Normalisierung ab, während sich der Juni mit einem Plus von 9,7 Prozent gegenüber dem guten Vorjahreszeitraum von seiner besten Seite zeigte.

„Selbstverständlich hat die Pandemie auch im Bauspargeschäft der LBS Südwest im Frühjahr zu einer Delle geführt. Dennoch werden Bausparen und Finanzierungen auf hohem Niveau weiter nachgefragt. Unsere Planungen für das laufende Jahr konnten wir trotz Corona annähernd erfüllen“, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der LBS Südwest Stefan Siebert zufrieden mit der Entwicklung.

Rund ein Drittel des Bausparvolumens wurde vom LBS-Außendienst vermittelt, der mit 1,59 Milliarden Euro im Vergleich zum Rekordjahr 2019 ein Plus von 8 Prozent erzielen konnte. Kundenberatungen hätten dabei durchweg stattgefunden: telefonisch, per Video und nach Terminvereinbarung auch persönlich – natürlich mit dem gebotenen Abstand und zusätzlichen Schutzmaßnahmen. Wer seinen Immobilientraum bereits fest im Blick hatte, hat diese Möglichkeiten laut LBS Südwest auch genutzt. Vielen Menschen sei gerade in den letzten Wochen noch bewusster geworden, welche Bedeutung das eigene Zuhause habe. Die Sparkassen und BW-Bank vermittelten Bausparverträge über 3,02 Milliarden Euro. Hier inbegriffen ist auch das Gemeinschaftsgeschäft in Höhe von knapp 1,00 Milliarden Euro, bei dem LBS-Außendienst und Sparkassen gemeinsam tätig sind.

Flexibel reagiert hat die LBS Südwest im Kreditbestand auf die Auswirkungen von Corona. „Wir haben für rund 3 800 Kreditverträge von Kunden, die von der Pandemie wirtschaftlich betroffen sind, Vereinbarungen zur Stundung, Aussetzung oder Umschuldung des Kreditengagements getroffen, um unsere Kunden in dieser außergewöhnlichen Situation zu unterstützen,“ sagt Siebert.

Mit Blick auf das künftige Bausparneugeschäft hofft die LBS insbesondere auch auf die ab dem kommenden Jahr in Kraft tretenden Verbesserungen bei der Wohnungsbauprämie. Künftig wird wieder ein deutlich größerer Anteil der Bevölkerung förderberechtigt sein und eine um 50 Prozent höhere Prämie erhalten. „Steigende Immobilienpreise haben in den vergangenen Jahren zu steigenden Eigenkapitalanforderungen geführt. Ein frühzeitiger regelmäßiger Sparprozess zum Aufbau von Vermögen wird deshalb immer wichtiger,“ so Siebert.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden die LBS Südwest voraussichtlich noch lange begleiten. Auf der einen Seite sorgen die wirtschaftlichen Verwerfungen der Pandemie mit den Hunderte Milliarden Euro schweren Unterstützungsprogrammen dafür, dass es zumindest absehbar nicht zu einem wesentlichen Zinsanstieg kommen wird. Damit bleibt für Banken und Bausparkassen der Druck auf die Erträge und das betriebswirtschaftliche Ergebnis hoch. Auf der anderen Seite hat Wohneigentum durch diese Krise noch einmal an Wertschätzung gewonnen. „Das ist mehr als eine Momentaufnahme, darin sehen wir eine Entwicklung, die anhalten wird“, ist sich Siebert sicher.

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