Ein Projektentwickler, der seine Schulden nicht bedienen kann – das ist spätestens seit der Causa Evergrande ein heikles Thema. Tatsächlich gibt es nun offensichtlich auch hierzulande einen in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Developer, nämlich die in Aschaffenburg ansässige Eyemaxx Real Estate AG. Wie das Unternehmen heute im Rahmen einer Ad-hoc-Nachricht bekanntgab, verfügt es derzeit nicht über die notwendigen Finanzmittel, um die am 26. Oktober 2021 fällige Zinszahlung für die 5,50-Prozent-Unternehmensanleihe 2018/2023 fristgerecht zu leisten. Ursächlich hierfür seien bisher nicht eingegangene Zahlungszuflüsse aus getätigten Projektverkäufen im mittleren einstelligen Millionenbereich sowie deren gescheiterte Refinanzierung.
Die Eyemaxx-Aktie reagierte unmittelbar und sehr empfindlich auf die schlechte Nachricht: Sie verlor innerhalb von nur einer Stunde nach Bekanntwerden rund 60 Prozent an Wert. Bereits zur Jahresmitte 2021 hatte es bei Eyemaxx Unruhe gegeben, als das Unternehmen den Geschäftsbericht 2020 nicht fristgerecht vorlegte. Grund dieser Verzögerung waren damals unterschiedliche Auffassungen zwischen Wirtschaftsprüfer und der Gesellschaft über die Höhe der anzusetzenden Abwertungen der aktuellen gewerblichen Projektpipeline.