Scope: Taxonomie wird offene Immobilienfonds prägen

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Das Thema ESG macht auch vor den offenen Immobilienfonds nicht Halt: Nach einer neuen Scope-Umfrage unter 42 Asset Managern planen mehr als 80 Prozent, in den kommenden zwei Jahren nachhaltige Immobilienprodukte aufzulegen. Wesentliche Treiber dafür sind laut Scope die neuen Taxonomie-Anforderungen und die Offenlegungsverordnung: Diese bestimmten zunehmend die strategische Ausrichtung und damit die Maßnahmen, um Immobilienportfolios zukunftsfähig auszurichten.

Das Gros der offenen Immobilienfonds strebt demnach die Einstufung als sogenannter Artikel 8-Fonds an. Bislang haben laut Scope bereits sieben Fonds für Privatanleger dies erreicht:

  • Deka-Immobilien Global
  • Deka-Immobilien Metropolen
  • Hausinvest
  • Quadoro Sustainable Real Estate Europe Private
  • Real-IS-Invest Europa
  • Swiss Life REF (DE) European Living
  • Swiss Life REF (DE) European Real Estate Living and Working

Für die Klassifizierung als Artikel 8-Fonds müssten ökologische und/oder soziale Merkmale in der Investitionsentscheidung berücksichtigt werden. In welcher Form dies konkret erfolgen muss, sei in weiten Teil noch unscharf und werde sich in der Praxis herausbilden, so Scope. Einer der wichtigsten Indikatoren für die Nachhaltigkeit der offenen Immobilienfonds wird aber mit Sicherheit der CO2-Ausstoß sein. Und hier gibt es laut Scope in Bezug auf die Datenverfügbarkeit noch Herausforderungen: Bei einem bewerteten Immobilienvolumen von rund 92 Milliarden Euro verteilt auf 947 Objekte konnten Scope von den Asset Managern nur für 72 Prozent der Objekte Daten zum CO2-Ausstoß zur Verfügung gestellt werden.

Unabhängig von regulatorischen Vorgaben bieten die bereits seit Jahren etablierten Zertifizierungssysteme BREEAM, LEED, HQE und DGNB eine Indikation für die Nachhaltigkeit der Fonds. Hier hat Scope die Zertifizierungsquoten der 13 offenen Fonds mit Fokus auf Gewerbeimmobilien analysiert, die zusammen ein Immobilienvermögen von rund 91 Milliarden Euro umfassen. Ergebnis: Bis Ende 2020 waren 470 Objekte mit einem Verkehrswertvolumen von insgesamt 60,8 Milliarden Euro zertifiziert worden.

Im Vergleich zu 2013 hat sich der Anteil der zertifizierten Objekte in den Portfolios der betrachteten Fonds damit signifikant um 25 Prozent (Objektanzahl) beziehungsweise 53 Prozent (Objektvolumen) erhöht. In Bezug auf einzelne Fonds reicht das Spektrum aktuell von 10 Prozent (Grundbesitz Fokus Deutschland) bis zu 87 Prozent (Deka-Immobilien Europa) berechnet nach dem Verkehrswert.

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