Brexit beflügelt Frankfurter Büromarkt

"Der Büromarkt brummt", freut sich der Frankfurter Colliers-Geschäftsführer Robert Menke. Der Leerstand sinke rapide auf unter 11,5 Prozent. Insbesondere große Unternehmen hielten Ausschau nach "swing spaces" - also Raum für mögliche Kapazitätserweiterungen. Und das - man höre und staune - auch schon im Hinblick auf einen möglichen Brexit aus dem Londoner Raum. Dies sorge für weiteren Schwung am Markt. Die spekulative Bautätigkeit steige massiv an. In den Jahren 2018/19 werde mit der Fertigstellung von über 100 000 Quadratmeter in der Mainmetropole der Höhepunkt erreicht. Das lässt Marktbeobachter aufhorchen, denn jüngst hatte Jones Lang Lasalle noch besorgt gefragt, warum spekulativ nicht mehr Neubauten entstünden. Der Wunsch der Büronutzer nach erhöhter Flexibilität bei den Mietvertragslaufzeiten hemme die Entwicklung, klagten die Immobiliendienstleister bezogen auf die Big 7. Das sieht Colliers ganz offensichtlich anders - zumindest zukünftigt. Mit Blick auf das laufende Jahr zieht demnach das Fertigstellungsvolumen an, bleibt aber unter dem langjährigen Durchschnitt. Klar, denn unbegrenzt Flächen gibt es nicht. Aber die breite Nachfrage über alle Segmente hinweg, die gibt es. Der Flächenumsatz liegt bei über 400 000 Quadratmetern.

Auch als Investmentmarkt bleibt Frankfurt attraktiv. "Fünf Milliarden Euro Transaktionsvolumen", sagt Menke. In den ersten drei Monaten habe es mit 637 Millionen Euro eine angebotsbedingte Ruhepause gegeben. Die Nachfrage sei riesig - Büros seien weiter die wichtigste Assetklasse. So weit, so richtig. Aber das begrenzte Angebot ist langfristig ein dämpfender Faktor. Speziell asiatische Anleger sitzen einerseits schon in den Startlöchern, um auch in Frankfurt ihre Milliarden anzulegen. Andererseits gibt es nicht genügend Projekte, um diese Milliarden in neue Projekte anzulegen. Folge: Internationale Investoren sind im ersten Quartal kaum in Erscheinung getreten. Bleibt abzuwarten, ob Angebot und Nachfrage in absehbarer Zeit wieder in Einklang zu bringen sind. dro

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