Emissionsvolumen 2018 übertrifft die Erwartungen

In puncto Emissionsvolumen wird das Jahr 2018 als deutlich überdurchschnittliches in die Covered-Bond-Annalen ein. Nach Auskunft der Bayern-LB summierte sich das Euro-denominierte Benchmarkvolumen bereits Ende November auf 137,4 Milliarden Euro und rangiert damit fast 25 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2017 (110,7 Milliarden Euro). Viele Analysten wurden von diesem Angebot überrascht, wurden 2018 doch lediglich 86,5 Milliarden Euro an Benchmark-Covered-Bonds fällig. Dadurch ergibt sich seit langer Zeit erstmals wieder ein positives Nettoneuangebot am Primärmarkt in Höhe von rund 46 Milliarden Euro. Als Grund für die hohe Emissionstätigkeit auf den Covered-Bond-Märkten lässt sich neben dem anziehenden Kreditwachstum insbesondere das Ausklingen des dritten Covered-Bond-Ankaufprogramms der EZB (CBPP3) anführen, das viele Emittenten dazu verleitet haben dürfte, ihre Fälligkeiten vorzufinanzieren.

Stand Ende November 2018 bildete Deutschland mit einem Volumen von 29,65 Milliarden Euro (Marktanteil: 23 Prozent) das aktivste Segment. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden damit rund zwölf Milliarden Euro beziehungsweise 71 Prozent mehr Benchmark-Pfandbriefe emittiert. Etwas dahinter folgt mit 25,5 Milliarden Euro Frankreich, deren Banken somit praktisch genauso viele Covered Bonds wie im Vergleichszeitraum 2017 emittierten. Danach kommen fast gleichauf Kanada (11 Milliarden Euro), die Niederlande (10,75 Milliarden Euro) und Norwegen (10 Milliarden Euro), die somit jeweils etwa acht Prozent Marktanteil an den Neuemissionen aufweisen.

Bemerkenswert ist nach Ansicht der Bayern-LB, dass sich mit Kanada ein Nicht-EWR-Land auf dem "Treppchen" der stärksten drei Segmente etablieren konnte. Das Land emittierte in Euro mehr als das Vierfache des Vorjahreszeitraums (2,5 Mrd. Euro). Insgesamt summierten sich die etablierten Nicht-EWR-Länder (Australien, Neuseeland, Kanada und Singapur) auf 18,25 Milliarden Euro. Enttäuschend waren hingegen vor allem die Aktivitäten in Spanien (4,875 Milliarden Euro), das sich zwar gegenüber dem sogar noch schwächerem Vorjahr (2,5 Milliarden Euro) etwas steigerte, aber weiterhin spürbar gegenüber seinem Marktanteil an ausstehenden Benchmark Covered Bonds (12,9 Prozent) zurückblieb. Der Grund dafür ist vermutlich in den derzeit noch günstigeren EZB-Liquiditätsalternativen (TLTROs) zu suchen. Für das Jahr 2019 erwarten die Analysten ein ähnliches Neuemissionsvolumen zwischen 125 und 135 Milliarden Euro. Das würde, berücksichtigt man die Fälligkeiten im Euro-Benchmark-Segment von 101 Milliarden Euro, einem positiven Nettoneuangebot von zirka 30 Milliarden Euro entsprechen.

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