Sparkassen

Erntedank

Die Bemühungen der Verantwortlichen der Taunus-Sparkasse in den vergangenen Jahren zahlen sich aus. Der amtierende Vorstandsvorsitzende Oliver Klink, seit 1. Juli 2012 im Amt, konnte sich über ein "insgesamt gutes Ergebnis" 2014 freuen. Der Wachstumskurs sei fortgesetzt worden und die Entwicklung sei solide und nachhaltig. Die Bilanzsumme stieg in der Amtszeit Klinks von 4,142 Milliarden Euro im Jahre 2012 auf 4,435 Milliarden Euro.

Dabei wurde vor allem das Kundengeschäft ausgebaut: Die ausgereichten Kredite legten von 3,135 Milliarden Euro auf 3,377 Milliarden zu, dabei stieg der Anteil der Immobilienbesicherten Darlehen spürbar und macht inzwischen 56 Prozent der gesamten Ausleihungen aus. "Es gibt wenige Klumpenrisiken, mit denen ich mich so wohl fühle wie mit Immobilienkrediten," sagte Klink dazu. Im Gegenzug konnten auch die Ein lagen trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase gesteigert werden, von 2,956 Milliarden Euro 2012 auf 3,228 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Die Forcierung im Kreditgeschäft hat zur Folge, dass die Taunus-Sparkasse trotz der guten Einlagenentwicklung die Refinanzierungsbasis durch den Ausbau des Pfandbriefgeschäfts verbreitern muss. So kann zudem das Zinsänderungsrisiko ein wenig abgemildert werden, da langlaufende Kredite nun ein bisschen mehr durch langlaufende Emissionen refinanziert werden können, anstatt nur oder überwiegend durch täglich fällige Einlagen.

Der Ausbau der pfandbriefgestützten Refinanzierung ist allerdings auch notwendig, denn 2014 war noch etwas knapp auf Kante genäht. Ausleihungen von 3,377 Milliarden Euro standen Einlagen und Pfandbriefe in gleicher Höhe gegenüber, was andersherum mit Blick auf die mangelnden Renditen an den Anlagemärkten natürlich positiv für die Ergebnisentwicklung ist.

Der Zinsüberschuss legte im abgelaufenen Geschäftsjahr dann auch um 4,9 Prozent auf 106,2 Millionen Euro zu und auch der Provisionsüberschuss wuchs leicht um ein Prozent auf 31,7 Millionen Euro. In erster Linie tarifbedingt stieg auch der Aufwand um 2,7 Prozent auf 82,7 Millionen Euro, obwohl auf der Sachkostenseite gegengesteuert wurde. So wurde unter anderem die Firmenwagenregelung verändert, sprich der Fuhrpark wurde verkleinert und es wurden nur noch kleinere Fahrzeuge als Dienstwagen zugelassen. Hierbei sei der Vorstand mit gutem Beispiel vorangegangen, betonte Klink. So konnten die Belastungen aus Dienstwagen auf 60 Prozent der ursprünglichen Kosten gedrückt werden.

Mit Blick auf aktuelle Fragen betonte Klink, er sei ein großer Anhänger des Regionalprinzips und sehe im verstärkten Wettbewerb von Sparkassen untereinander Gefahren. Er muss wissen, wovon er spricht, denn im Geschäftsgebiet Rhein-Main konkurrieren mit der Fraspa, der Naspa und der Taunus-Sparkasse drei Institute um die gleichen Kunden. Hinsichtlich einer Abschaffung der Gemengelagen hat er offensichtlich resigniert. Zudem: Die von Ökonomen geforderte und von deutschen Notenbankern vehement abgelehnte Abschaffung von Bargeld würde den Sparkassen zwar einen Wettbewerbsvorteil nehmen, so Klink, aber das Geschäftsmodell sei mehr als Bargeld. Dann: Der Datenhunger der Europäischen Zentralbank sowie anderer Institutionen sei zwar lästig, aber die Banken würden immer gläserner, was es aber auch dem Vorstand einfacher mache, die Bank zu führen.

Und schließlich verbundpolitisch: Die Einigung bei der Sicherungseinrichtung sei zum Wohle der Sparkassen und es sei zumindest fraglich, ob es dauerhaft so viele Landesbausparkassen, öffentliche Versicherer und Landesbanken geben müsse. Klare Worte, gute Ergebnisse, das gilt es fortzusetzen, auch unter schwierigeren Bedingungen. Heißt es doch im Lagebericht: "Insgesamt geht die Taunus-Sparkasse von leicht sinkenden zins- und wettbewerbsinduzierten Margen im Kundengeschäft aus. Gut, wenn man da schon etwas vorgesorgt hat."

Noch keine Bewertungen vorhanden


X