Nächster Schreck in der Neobanken-Landschaft: Nuri ist insolvent. Dazu heißt es: „Aufgrund der aktuellen schwierigen Marktentwicklungen und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Finanzmärkte sowie auf die Geschäftsentwicklung von Nuri, haben wir am Dienstag den 9. August 2022, Insolvenz angemeldet. Dieser Schritt ist notwendig, um den Weiterbetrieb der App und die Erfüllung der Verbindlichkeiten von Nuri sicherzustellen.“
Von der Pleite der Berliner Kryptobank, die 2015 unter dem Namen Bitwala an den Start ging, sind den Angaben zufolge rund 500000 Kunden betroffen. Nuri verwaltet nach eigenen Angaben ein Vermögen in Höhe von 325 Millionen Euro. Die Verantwortlichen versuchen die Kunden zu beruhigen und versichern, dass alle Einlagen und Investitionen auf den Nuri-Konten durch die Partnerschaft mit der Solarisbank AG abgesichert seien. Alle Euro-Einlagen auf dem Bankkonto, alle Bitcoin- und Ether-Einlagen in Wallets & Vaults sowie die Nuri Pot-Investitionen seien von der Situation nicht betroffen. Kunden hätten weiterhin garantierten Zugriff auf ihr Geld und können es jederzeit ein- und auszahlen.
Diese Entwicklung hatte sich abgezeichnet. Nur begründet die Entscheidung für die Insolvenz mit verschiedenen negativen Entwicklungen an den Kryptomärkten zu Beginn dieses Jahres, einschließlich einem starkem Preisabfall, der Implosion des Luna/Terra-Protokolls sowie der Insolvenz von Celsius und anderen großen Krypto Hedgefonds, was zu einem Krypto-Bärenmarkt geführt habe. Zudem wehe dem Unternehmen durch die weiter anhaltenden Nachwirkungen der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine aufgrund wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten an den Märkten ein starker makroökonomischer Gegenwind ins Gesicht. Mit dem Insolvenzantrag soll nun versucht werden, eine dauerhafte Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden. In den vergangenen Monaten war es den Verantwortlichen um CEO Kristina Walcker-Mayer nicht gelungen, neue Investoren zu gewinnen.