Sparkasse Köln-Bonn erlebt Gründungsboom

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Die Sparkasse Köln-Bonn erlebt trotz andauernder Covid-19-Pandemie einen starken Anstieg an Finanzierungsanfragen von Unternehmensgründern. Diesen Aufwärtstrend zeigt die Gründungsstatistik der zweitgrößten kommunalen Sparkasse Deutschlands für das Jahr 2020. Demnach hat das Institut im vergangenen Jahr insgesamt 219 Gründungsvorhaben mit einem Finanzierungsvolumen über 34,6 Millionen Euro begleitet – nach 169 Gründungen mit insgesamt 19,5 Millionen Euro im Vorjahr 2019.

Gründung und Nachfolge; Quelle: Sparkasse Köln Bonn

Den Schwerpunkt im Jahr 2020 bildeten Gründungsprojekte aus dem Bereich Dienstleistungen (122). Darunter waren viele neue, aber ebenso auch bestehende Geschäftsmodelle, die durch die Krise verstärkte Nachfrage verzeichneten. Darunter fallen zum Beispiel Vorhaben zum Thema Digitalisierung wie IT-Beratung und -Dienstleistung, Programmierung und Netzinfrastruktur. Hinzu kamen zahlreiche Projekte aus dem Bereich Handel, Handwerk und Gastronomie.

Branchenverteilung Gründungen; Quelle: Sparkasse Köln Bonn

Bei 141 Projekten hat die Sparkasse als Hausbank zusätzliche Gründungskredite der NRW.Bank und der KFW über insgesamt 22,0 Millionen Euro vermittelt. 2019 waren es 107 Vorhaben mit 11,5 Millionen Euro zusätzlichen Gründungskrediten.

Von den 219 bewilligten Vorhaben entfielen 130 auf Neugründungen in einem Gesamtumfang von 16,0 Millionen Euro und 77 auf Unternehmensübernahmen mit einem Volumen von insgesamt 15,1 Millionen Euro.  Mit der Corona-Krise sei auch der Markt für Firmenübernahmen in Bewegung geraten, so Firmenkundenvorstand Uwe Borges: „Viele Alteigentümer haben die Pandemie zum Anlass genommen, das Nachfolgethema anzugehen, das sie bislang häufig hinausgeschoben haben.“ Weil es familienintern häufig an einem Nachfolger mangele, werde nun verstärkt nach externen Kandidaten gesucht, die den Betrieb weiterführen, oder es kommt zum Verkauf.

Neugründungen und Übernahmen; Quelle: Sparkasse Köln Bonn

Den starken Anstieg bei Gründungsanfragen erklärt Andreas Brünjes, Leiter der Gründer-Center der Sparkasse wie folgt: „Der Konjunktureinbruch infolge des Lockdowns wirkt wie eine Art Filter. Zu uns in die Beratungsgespräche kommen überdurchschnittlich viele Gründerpersönlichkeiten, die mit guten, sorgfältig durchdachten Geschäftsideen überzeugen", berichtet Brünjes. In dem momentan wirtschaftlich schwierigen Umfeld werde nicht aus dem Bauch heraus gegründet. Stattdessen sei der Faktor Krisenfestigkeit von Anfang an fester Bestandteil des Unternehmenskonzepts. Auf diese Weise würden viele Gründer vorsichtig in den Markt einsteigen und die Kosten der Anschubfinanzierung von Anfang an in ihren Businessplan mit einkalkulieren. Mit einer solchen ausgeprägt konservativen Planung im Zuge der Pandemie entsteht für Brünjes Potenzial für positive Überraschungen. Zudem habe sich das Umfeld für Gründungen in den vergangenen Monaten verbessert hat – etwa durch eine hohe Anzahl verfügbarer Ladenlokale und Büros, die auch Mieten in Toplagen erschwinglich machten.

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