Jeder zweite Bankvorstand aus der DACH-Region hält eine (weitere) Fusion seines Instituts für wahrscheinlich, sofern sich ein passender Partner findet. Weitere 23 Prozent gehen in diesem Fall sogar fest von einem Zusammenschluss aus. Das geht aus dem Fusionsbarometer von Horváth & Partners hervor. Nur 28 Prozent der Befragten halten demnach eine Fusion ihres Hauses für eher unwahrscheinlich (21 Prozent) oder sogar sehr unwahrscheinlich (7 Prozent).
Angebahnt werden Fusionen primär durch bilaterale Vorstandsgespräche mit dem möglichen Fusionspartner (21 Prozent), gefolgt von Kooperationen zur Vertrauensbildung (25 Prozent). Eine systematische Analyse potenzieller Partner nehmen 21 Prozent der Institute vor.
Haupthindernis bei der Fusionsanbahnung ist nach Einschätzung der Befragten die Zustimmung der Gremien (12 Prozent). Nur 8 Prozent nennen den Mangel an geeigneten Fusionspartner als Hürde.
Um ihre Gremien zu überzeugen, setzen die befragten Vorstände vor allem auf die offene Kommunikation betriebswirtschaftlicher Argumente (29 Prozent). 21 Prozent führen bilaterale Gespräche mit einzelnen Organmitgliedern. Jeweils 18 Prozent bringen das Thema regelmäßig in den Sitzungen zur Sprache beziehungsweise führen Strategie-Workshops ihrer Gremien durch. Eine Machbarkeitsstudie durch Externe geben hingegen nur 8 Prozent in Auftrag.
Die erhofften Effizienzsteigerungen durch Fusionen, mit denen den Gremien gegenüber argumentiert wird, zeigen sich der Studie zufolge relativ rasch. Bereits fünf Jahre nach einer Fusion hat sich die Cost Income Ratio im Durchschnitt um etwa drei Prozentpunkte verbessert.
Das Einsparpotenzial in Bezug auf Personalkosten wird laut Studie allerdings häufig überschätzt. 60 Prozent der Manager gehen von einem Personalabbau von über zehn Prozent aus. Bei Fusionen in der Vergangenheit wurde ein Abbau in diesem Umfang jedoch nur in 40 Prozent der Fälle erreicht. Bei jeder vierten Fusion wurde sogar Personal aufgestockt. Red.