Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 9/2015

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Im Juli 2015 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozent. Die um Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak bereinigte Kerninflationsrate wird für die Eurozone mit 1,0 Prozent angegeben. Auf globaler Ebene lassen schwache Rohstoffpreise, stagnierende US-Arbeitskosten und chinesische Deviseninterventionen wenig Potenzial für deutlich steigende Preise erwarten. Die nachlassende Dynamik in der chinesischen Wirtschaft und die Interventionen zur Schwächung des Yuan exportieren ein disinflationäres Preisniveau von Asien in die westliche Welt. Die am Markt gehandelten Inflationserwartungen und Anleihepreise scheinen diese Erwartung zu reflektieren. In der Konsequenz bleiben die Zinsen niedrig und der Anlagenotstand hoch. Eine Entschuldung, wie sie das Konzept der finanziellen Repression beschreibt, kann so nicht funktionieren. Der im Vergleich zu einer Schulden- und damit Vermögensneustrukturierung sanftere Weg der Entschuldung mittels Inflation ist auf absehbare Zeit nicht wahrscheinlich. Gleichzeitig erzeugt das anhaltend niedrige Zinsniveau eine Vielzahl von konkreten Problemen. Neben den generellen Auswirkungen auf die Depotanlage und Ruhestandsplanung sind auch vielfach verdrängte Bereiche wie beispielsweise die betriebliche Altersvorsorge und Pensionszusagen betroffen. Der mögliche Steuervorteil kann durch die hohen Kosten der notwendigen Garantien übertroffen werden, sodass eine tiefere wirtschaftliche Betrachtung erforderlich ist. Dies betrifft sowohl das Produktmanagement als auch die Kundenberater und die Spartenexperten in der Beratung auf Endkundenebene.

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