Nach Lesart des statistischen Bundesamtes sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Februar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent gestiegen. Im Vormonat betrug der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat 4,9 Prozent. Für die gesamte Eurozone wird ein Anstieg der Verbraucherpreise in Höhe von 5,8 Prozent erwartet. Die Kerninflationsrate für die Eurozone liegt bei 2,7 Prozent. Die langfristige Inflationserwartung für fünf Jahre in fünf Jahren liegt bei knapp 2,25 Prozent. Die kurzfristigen Inflationserwartungen sind noch deutlicher nach oben angestiegen. Diese reflektieren den breiten Anstieg der Rohstoffpreise. Dieser ist nicht auf Energierohstoffe begrenzt, sondern zeigt sich auch in den massiven Preissteigerungen für Vorprodukte von Nahrungsmitteln. Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland sind hier die offensichtlichen Treiber. Allgemein lässt sich ein sogenannter "Risk off" Umfeld erkennen. Renditen von sicheren Staatsanleihen sind gefallen und konjunktursensible Vermögensklassen zeigen Preisrückgänge. Die hohen Inflationsraten erhöhen den Handlungsdruck auf die Notenbanken. Andererseits erfordern die negativen Effekte des Krieges eine stützende Geldpolitik. Dementsprechend darf es nicht überraschen, dass das Risiko einer Stagflation deutlich angestiegen ist. Die höhere Eintrittswahrscheinlichkeit und die Dauer einer solchen Phase erhöhen den Beratungsbedarf in der Finanzplanung und der Anlageberatung.
Sie befinden sich hier: Home › bank und markt › Interessantes › Anlagen im YPOS-Inflationscheck › Der Ypos Inflationscheck Ausgabe 3-2022
bank und markt - Die digitale Bank, Ausgabe vom 15.03.2022, Seite 101
Anlagen im Ypos-Inflationscheck
189