Neues vom Pfandbrief

Covered Bonds in der Refinanzierung

Die Bedeutung von Covered Bonds in der Refinanzierung von Banken wird weiter zunehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Fitch Ratings. In der Studie "Bank's Use of Covered Bond Funding on the Rise" identifiziert die Ratingagentur vor allem die gestiegene Risikoaversion der Investoren und die höheren regulatorischen Anforderungen als Haupttreiber dieser Entwicklung. Für Covered Bonds muss der Emittent weniger Eigenkapital unterlegen als für unbesicherte Anleihen. Zudem sind Covered Bonds, die mindestens ein Rating von "AA minus" haben, unter Basel III als Level-2-Assets im Rahmen der Liquidity Coverage Ratio einsetzbar. Dadurch verändert sich einerseits die Aktiv-Passiv-Struktur der Banken, da verstärkt deckungsstockfähige Kredite vergeben werden. Andererseits stehen durch die Separierung der Deckungsmassen und die mitunter beträchtliche Überdeckung im Insolvenzfall des Emittenten weniger Vermögenswerte zur Verfügung, um die Forderungen der Gläubiger von unbesicherten Anleihen des Emittenten bedienen zu können.

Fitch hat 120 Institute aus 18 Ländern untersucht, deren ausstehende Covered Bonds zusammen ein Volumen von 2,275 Billionen Euro haben. Dabei wurden die umlaufenden Covered Bonds in Relation zur Bilanzsumme gestellt. Heraus kam, dass gedeckte Schuldverschreibungen bei fast jedem zweiten Kreditinstitut weniger als zehn Prozent der Bilanzsumme ausmachen. In nur 17 Prozent der Banken haben Covered Bonds ein Gewicht von mehr als 20 Prozent.

Allerdings gibt es Spezialfinanzierer, bei denen Covered Bonds für 30 bis 50 Prozent der Passivseite stehen. Die höchste Abhängigkeit von Covered Bonds haben demnach die Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank und die französische Crédit Immobilier de France Développement. In Europa ist es zudem nicht selten, dass Tochtergesellschaften für die Emission von Covered Bonds genutzt werden, während sich die jeweilige Muttergesellschaft über unbesicherte Anleihen und Kundeneinlagen refinanziert. So hat der Lettre de Gage bei Luxemburger Emittenten mitunter einen Anteil von 60 Prozent an der Bilanzsumme.

Wenig überraschend ist, dass der durchschnittliche Anteil von Covered Bonds an der Bilanzsumme in Deutschland mit rund 23 Prozent am höchsten ist. Dicht darauf folgt Norwegen. Aber auch in schwedischen, französischen und spanischen Banken haben Covered Bonds durchschnittlich einen Anteil von mehr als 15 Prozent an der Bilanzsumme.

Bereits zwischen 2003 und 2009 ist das weltweite Umlaufvolumen von Covered Bonds laut Europäischem Covered Bond Council (ECBC) jährlich um acht Prozent auf 2,390 Billionen Euro angestiegen. Davon entfielen zu diesem Zeitpunkt auf Deutschland 719 Milliarden Euro, auf Spanien 353 Milliarden Euro, auf Dänemark 327 Milliarden Euro, auf Frankreich 289 Milliarden Euro und auf Großbritannien 205 Milliarden Euro.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X