Immobilien

Immobilien an Börse und Kapitalmarkt

Tendenz

Wer Mitte Februar dieses Jahres 100 Euro in den Dax investiert hatte, sah sein Anlagevermögen einen Monat später auf 85 Euro geschrumpft. Den gleichen Betrag Mitte März dieses Jahres angelegt, hätte man sich Anfang Mai um gut 17 Euro mehr im Depot freuen dürfen. Was erst einmal ein lapidares Rechenbeispiel ist, verdeutlicht, wie unentschlossen die privaten Anleger und professionellen Investoren den Markt in den ersten Monaten des laufenden Jahres bewerteten. Zwischen Optimismus, Zweifel und Gewinnmitnahmen wird dabei klar, dass der allseits diagnostizierte Aufschwung noch auf wackligen Beinen steht. Auch die Kurse der deutschen Immobilienaktien haben diese Entwicklung wiedergegeben. In der Zeit vom 18. April bis zum 5. Mai dieses Jahres waren überdurchschnittlich deutliche Ausschläge von zum Teil mehr als einem Viertel nach oben beziehungsweise unten festzuhalten, wobei letztere zahlenmäßig überwogen. Neu in den Index aufgenommen wurden die Stern Immobilien AG mit einer Marktkapitalisierung von 27,8 Millionen Euro sowie die GSW Immobilien AG, die mit einem Marktvolumen von 858,0 Millionen Euro zu den Schwergewichten zählt. Stand 5. Mai 2011

Kurzporträt

Nachdem vor fast einem Jahr der Sprung auf das Börsenparkett an mangelnder Investorennachfrage scheiterte, hatte die GSW Immobilien AGbeim zweiten Anlauf mehr Erfolg. Seit dem 15. April 2011 notiert die Aktie der Berliner Wohnungsbaugesellschaft an der Frankfurter Börse und der Berliner Börse. Gegründet wurde das Unternehmen am 2. April 1924 als städtische "Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin mbH" durch die Stadt Berlin und den preußischen Staat. Sie hatte die Aufgabe, die öffentlichen Neubauförderungsmittel aus der Hauszinssteuer - mit der der Staat die Inflationsgewinne abgreifen wollte - in Form von zinsgünstigen Hypotheken an gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften und Privatunternehmen in Berlin zu verteilen. Ab Juli 1935 erhielt die Gesellschaft den Auftrag zum Bau von Wohnungen und die Förderaufgaben wurden auf die Wohnungsbaukreditanstalt (heute Investitionsbank Berlin) übertragen. Durch die Verschmelzung mit weiteren Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaften entstand die Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft (GSW). Im Juni 2004 wurde das Unternehmen für 405 Millionen Euro an ein Konsortium aus den Fondsgesellschaften Whitehall (Goldmann & Sachs) und Cerberus verkauft.

Seit März 2010 firmiert die GSW Immobilien als AG. Durch den Börsengang befinden sich heute 60 Prozent der Aktien im Streubesitz. Heute verwaltet die Gesellschaft rund 65 000 Wohnungen, davon rund 48 800 im eigenen Bestand.

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