Unternehmen und Märkte

Lünendonk: weitere Fusionen im FM-Markt

Der deutsche Markt für Facility-Manage-ment-Services (FM) hat die
durchschnittlichen Wachstumserwartungen des Vorjahres übertroffen. Das
ist das Ergebnis der aktuellen Lünendonk-Studie 2006 "Führende
Facility-Management-Unternehmen für infrastrukturelles und technisches
Gebäudemanagement in Deutschland". Haben die Unternehmen im Frühjahr
2005 eine Steigerung um 7,9 Prozent prognostiziert, so nahm der Umsatz
2005 effektiv um 8,2 Prozent zu. Obwohl die Top-10-Unternehmen mit
einem durchschnittlichen Wachstum von 12,2 Prozent erneut deutlich
stärker zulegten als im Vorjahr, zeichnet sich auch bei den
mittelgroßen Anbietern eine Erholung ab. Sie sind im Durchschnitt um
3,7 Prozent gewachsen (2004: 1,6 Prozent).
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Die Top-25-Unternehmen der FM-Branche haben in 2005 über sieben
Milliarden Euro auf dem Drittmarkt erwirtschaftet. Dies entspricht
einer Steigerung von durchschnittlich 12,1 Prozent (2004: 6,2
Milliarden Euro). Nach Schätzungen der Lünendonk GmbH, Bad Wörishofen,
stieg das Marktvolumen in Deutschland auf insgesamt 42 Milliarden
Euro. In seiner Betrachtung berücksichtigt Lünendonk allerdings nur
Unternehmen, deren infrastrukturelles und technisches
Gebäudemanagement mindestens 60 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen
und Unternehmen, die wenigstens zwei Drittel des Umsatzes über externe
Aufträge erwirtschaften.
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Ab 2006 basiert die Reihenfolge der Unternehmen in den Listen auf dem
Vergleich der Inlandsumsätze internationaler Unternehmen in
Deutschland mit den Inlandsumsätzen von deutschen Unternehmen. Die
neue Listenstruktur soll somit die Umsatzpotenziale internationaler
und deutscher Unternehmen marktgerecht widerspiegeln und darüber
hinaus anhand des jeweiligen Gesamtumsatzes die Performance der
Anbieter im Markt aufzeigen.
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Dennoch gibt es in der Spitzengruppe der deutschen FM-Unternehmen kaum
Verschiebungen. Dussmann (plus sechs Prozent) führt die Rangliste
weiter an, gefolgt von der Wisag Service Holding (plus 21 Prozent).
Mit einem Umsatzwachstum von über 16 Prozent hat sich die HSG, ein
Tochterunternehmen von Bilfinger Berger, auf die dritte Position
verbessert. Hochtief Facility Management liegt auf Position 4.
Aufgrund des hohen Inlandsumsatzes rückt Piepenbrock auf Position 5.
Es folgen M+W Zander D.I.B. Facility Management, Klüh sowie
Gegenbauer.
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Neu in den Top Ten ist Voith Industrial Services, die insbesondere
durch die Integration der DIW Instandhaltung an Umsatz gewonnen hat.
Wegen der Neustrukturierung des Ranking rücken vor allem diejenigen
Unternehmen einige Plätze nach unten, die hohe Aus-landsumsatz-Anteile
aufweisen. Das trifft vor allem auf Zehnacker, Hectas und Nickel zu.
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Trotz der Erholung der mittelgroßen FM-Anbieter setzt sich die
Konsolidierung an der Marktspitze ungemindert fort. Dabei verfolgen
die kaufenden Unternehmen in der Regel die Strategie der Ausweitung
ihres Portfolios, um den Kunden Komplettleistungen aus einer Hand
anbieten zu können. So übernahm beispielsweise zu Jahresbeginn die auf
infrastrukturelle und technische Gebäudeservices ausgerichtete
Zehnacker-Gruppe den Technikspezialisten Gatec. Darüber hinaus haben
Unternehmen wie etwa Klüh oder ISS Deutschland Übernahmen angekündigt.
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Die an der Lünendonk-Studie beteiligten FM-Unternehmen haben im
Durchschnitt 46 Prozent ihres Umsatzes mit infrastrukturellen Services
(Gebäudereinigung, Sicherheit, Catering, Parkraumbewirtschaftung und
Garten- und Grünanlagenpflege), 39 Prozent mit technischen
(Gebäudetechnik, Produktionstechnik, Kleinanlagenbau, Instandhaltung)
sowie 15 Prozent mit kaufmännischen Leistungen (kaufmännische
Verwaltung, Property und Asset Management) erwirtschaftet. Bei über
einem Drittel der gesamten Leistungen handelt es sich um
Gebäudereinigung (36,1 Prozent).
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Als stärkste Behinderungsfaktoren für den eigenen Unternehmenserfolg
sehen die FM-Anbieter den Wettbewerb über dem Preis. Auf einer Skala
von 5 (sehr starke Behinderung) bis 1 (sehr geringe Behinderung)
bewerteten die Unternehmem diesen Punkt mit 4,2. Diese Aussage
impliziert sowohl den hohen Wettbewerbsdruck als auch den stark
segmentierten Käufermarkt. An zweiter Stelle monieren die Befragten
die Entscheidungsprozesse im öffentlichen Sektor (3,6), gefolgt vom
Mangel an qualifiziertem Personal (2,8).

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