Umfrage: Makler hätten Sachkundenachweis befürwortet

Der lange geplante Sachkundenachweis für Immobilienmakler ist vom Tisch – dabei wäre er in der Branche gut angekommen. Im Rahmen des Marktmonitors Immobilien 2017 hat immowelt.de Immobilienprofis gefragt, welche Zugangsvoraussetzung für den Maklerberuf sie bevorzugen würden. Das Ergebnis ist eindeutig: Knapp drei Viertel (73 Prozent) sprechen sich für den Sachkundenachweis aus, nur 14 Prozent für die jetzt beschlossene Weiterbildungspflicht.

Schon vor einem Jahr sprachen sich 82 Prozent der Makler für den geplanten Sach- und Fachkundenachweis aus. Auch Berufsverbände hatten massiv für die Einführung geworben. Nun hat der Bundestag das Gesetz verabschiedet – jedoch lediglich mit einer Fortbildungspflicht im Umfang von 20 Stunden innerhalb von drei Jahren. Dieser Alternative können in der aktuellen Befragung nur 14 Prozent etwas abgewinnen. Weitere 13 Prozent sprechen sich für die Beibehaltung der bisherigen Regelung aus, also die einfache Gewerbeanmeldung und -erlaubnis ohne weitere Bedingungen.

In der ursprünglichen Vorlage sahen die Makler vor allem eine Möglichkeit, das Ansehen der Maklerschaft in der Bevölkerung zu verbessern – 83 Prozent der aktuell befragten Makler stimmen dieser Aussage zu. 81 Prozent hätten im Sachkundenachweis Vorteile für die Kunden gesehen, 79 Prozent die Möglichkeit einer Marktbereinigung. Die Befragten sehen grundsätzlich die Notwendigkeit einer formalisierten Zulassungsvoraussetzung für ihren Beruf: Nur 37 Prozent stimmen der Aussage zu, dass ein Makler vor allem durch Erfahrung und weniger durch eine Ausbildung lernt. Als Konsequenz sagen 77 Prozent der Befragten, dass ein Sach- und Fachkundenachweis den Zugang für Quereinsteiger erschwert hätte.

Der Marktmonitor Immobilen 2017 ist eine repräsentative Studie von immowelt.de. Die Daten für die Studie wurden innerhalb des Immobilien-Professional-Panels (IPP) der Immowelt erhoben, an dem ausschließlich Fachleute aus der Immobilienwirtschaft teilnehmen. Befragt wurden vom 16. bis 22. Juni 315 zufällig ausgewählte Makler, Bauträger und andere Immobilienspezialisten in ganz Deutschland.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

Welche Regelung erachten Sie als sinnvoll, um in Deutschland als Immobilienmakler arbeiten beziehungsweise ein Maklerbüro gründen zu können?

  • Ich halte den Nachweis fachlicher Qualifikationen durch eine entsprechende Sachkundeprüfung für sinnvoll: 73 Prozent
  • Ich denke, die bestehende Regelung aus Gewerbeerlaubnis und -anmeldung sollte durch eine Weiterbildungspflicht von 20 Stunden in 3 Jahren erweitert werden: 14 Prozent
  • Ich denke, die bestehende Regelung aus Gewerbeerlaubnis und -anmeldung sollte ohne Weiterbildungspflicht beibehalten werden: 13 Prozent
  • Welche Auswirkungen würde die Einführung eines Sach- und Fachkundenachweises für Makler haben, welchen der folgenden Aussagen würden Sie (eher) zustimmen oder (eher) nicht?
  • Der Sach-/Fachkundenachweis wird sich positiv auf das Image der Makler auswirken: Stimme (eher) zu: 83 Prozent, Stimme (eher) nicht zu: 17 Prozent
  • Die Kunden profitieren davon (da eine Mindestqualifikation jedes Maklers gewährleistet ist): Stimme (eher) zu: 81 Prozent, Stimme (eher) nicht zu: 19 Prozent
  • Es wird zu einer Marktbereinigung führen, von der die verbleibenden Makler profitieren: Stimme (eher) zu: 79 Prozent, Stimme (eher) nicht zu: 21 Prozent
  • Für die Befähigung eines Maklers hat das kaum Auswirkungen, denn viel von dem Know-how, das ein Makler haben muss, kann nicht über eine Aus- oder Fortbildung vermittelt werden: Stimme (eher) zu: 37 Prozent, Stimme (eher) nicht zu: 63 Prozent
  • Quereinsteiger werden es schwerer haben, als Immobilienmakler tätig zu werden: Stimme (eher) zu: 77 Prozent, Stimme (eher) nicht zu: 23 Prozent
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