Mehr Exportkredite für öffentliche Deckungsstöcke?

Um die deutsche Exportwirtschaft bei der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen, hat die Bundesregierung Anfang Juli ein 5-Punkte-Maßnahmenpaket präsentiert, von dem auch die Pfandbriefbanken profitieren dürften. Mit der Einführung einer zusätzlichen Variante der Hermes-Verbriefungsgarantie sollen sie nämlich in die Lage versetzt werden, Exportkredite in Zukunft auch dann via Pfandbrief refinanzieren zu können, wenn diese in Kooperation mit Nicht-Pfandbriefbanken durchgeführt werden. Die Covered-Bond-Experten der Commerzbank rechnen auf lange Sicht damit, dass dies zu einem Anstieg staatlich garantierter Exportkredite in den Deckungsstöcken öffentlicher Pfandbriefe führen wird.

Wie groß der Volumeneffekt letztlich sein wird, lasse sich gleichwohl nur schwer beziffern. Zum einen ständen die Details der neu beschlossenen Garantievariante noch nicht vollends fest, zum anderen bleibe abzuwarten, wie kompetitiv das neue Produkt gepreist werde. Insgesamt wiesen die deutschen Pfandbriefemittenten nach Berechnungen der Commerzbank Ende März rund 12,5 Milliarden Euro an Exportkrediten in ihren öffentlichen Pfandbriefpools aus (davon 8,6 Milliarden Euro mit deutschen Garantien). Das entsprach einem aggregierten Deckungsstockanteil von grob 7,6 Prozent. Den höchsten Betrag verbuchte dabei mit 2,5 Milliarden Euro die LBBW.

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