Bankenchronik

28. Januar 2009 bis 10. Februar 2009

Unter dem Namen Mercato Interbancario Collateralizzato (MIC) hat die italienische Zentralbank Banca d'Italia einen Interbankenmarkt für einheimische Kreditinstitute gestartet. Sie garantiert dabei die Erfüllung verabredeter Geschäfte. Die Transaktionen in dem Segment, das entsprechend derzeitiger Planung bis Ende des Jahres 2009 aktiv sein soll, laufen anonym ab. Zunächst sollen die Geschäfte auf eine Laufzeit von mindestens einer Woche beschränkt sein.

Die Unternehmen der Signal-Iduna-Gruppe, Dortmund und Hamburg, und der Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a. G., Hamburg, schließen sich in Form eines Gleichordnungskonzerns zusammen. Den Aufsichtsräten liegen entsprechende Empfehlungen und Beschlüsse der Vorstände vor, heißt es von den Unternehmen. Die Signal-Iduna-Gruppe wird von Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit geführt. Der Deutscher Ring Krankenversicherungsverein stößt bei dem Zusammenschluss als weitere Obergesellschaft dazu.

Die Nordea Bank Luxembourg S. A. übernimmt das Privatkundengeschäft der Landsbanki Luxembourg S. A. Zuvor hatte das Institut bereits Ende Oktober vergangenen Jahres die Private-Banking-Kunden der Glitnir Bank Luxembourg erworben. Die Zustimmung der Luxemburger Finanzaufsicht, der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF), für die Landsbanki-Transaktion liegt vor. Die Übertragung der Anlagegelder auf die Depotbank von Nordea habe Ende Januar dieses Jahres begonnen.

Ihre Depotbank-, Custody- und Wertpapierdienstleistungen hat die BHF-Bank AG, Frankfurt am Main, in eine eigenständige Bank ausgegliedert. Die neue Depotbank umfasst auch die Frankfurter Service KAG als Spezialist für die Administration von Vermögensanlagen und firmiert unter BHF Asset Servicing GmbH. Sie ist mit einer Vollbanklizenz ausgestattet und hat mit dem Jahreswechsel den operativen Betrieb aufgenommen. Wie die BHF-Bank ist das neue Unternehmen vollständig im Besitz der Eigentümerfamilien der Sal.

Oppenheim-Gruppe, Köln. Die Volkswagen Versicherungsdienst GmbH (VVD), Braunschweig, und die Nürnberger Versicherungsgruppe, Nürnberg, arbeiten bei Vertriebsaktivitäten über den Absatzkanal Autohaus zusammen. Bis 2011 sollen dafür bis zu 250 angestellte Mitarbeiter bundesweit eingesetzt werden, die als Fachvermittler die Autohaus-Verkäufer vor Ort unterstützen. Zwischen beiden Unternehmen bestehen bereits seit mehreren Jahrzehnten Kooperationen in verschiedenen Sparten.

Eine länderübergreifende Refinanzierungsfazilität für Mikrofinanzinstitutionen haben die KfW Entwicklungsbank, Frankfurt am Main, und die International Finance Corporation (IFC) ins Leben gerufen. Der unter Führung der KfW Entwicklungsbank mit der Weltbank-Tochter entwickelte Fonds mit einem Zielvolumen von 500 Millionen US-Dollar soll Mikrofinanzinstitutionen unterstützen, um deren Kreditvergabe an kleine und kleinste Unternehmer und damit die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen auch für arme Menschen zu fördern. Die KfW-Tochter wird dabei einen Förderkredit von 130 Millionen US-Dollar, die IFC einen Beitrag in Höhe von 150 Millionen US-Dollar leisten.

Ihr Geschäft in den Niederlanden hat die Coface Deutschland AG, Mainz, mit der Übernahme der Trust Krediet Beheer (TKB) ausgeweitet, einem Anbieter von Services im Debitorenmanagement. TKB mit Sitz in Amsterdam bietet neben dem Forderungseinzug über Beteiligungsgesellschaften auch die Übernahme des Debitorenmanagements und das sogenannte Secondment (zeitweise Überlassung oder Vermittlung von Kreditmanagern in Kundenunternehmen) sowie passende IT-Lösungen an.

Aufsichtsrat und Vorstand der WestLB AG, Düsseldorf, haben sich einig erklärt, dass es "zu einer Konsolidierung im Sektor der Landesbanken kommen muss und dann eine erneute Auslagerung von Aktiva aus der WestLB sinnvoll sein kann". Vor diesem Hintergrund sollen kurzfristig Gespräche mit der Bankenaufsicht, dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin), der Bundesregierung sowie der EU-Kommission aufgenommen werden, um alle Möglichkeiten des FMStG zu nutzen und weitere Detailklärungen zu erarbeiten.

Die vor der Aufspaltung stehende US-amerikanische Großbank Citigroup will ihre japanische Tochter Nikko Citi Holdings veräußern. Eine entsprechende Auktion könne bereits Ende Februar dieses Jahres stattfinden. Auch ein Verkauf des Vermögensverwalters Nikko Asset Management wird nicht ausgeschlossen. Das US-Institut hatte für die damalige Nikko Cordial Corp. zwischen April 2007 und Januar 2008 umgerechnet 13,9 Milliarden Euro aufgewandt.

Auf ein "Ethikabkommen" zur Begrenzung der hohen Boni von Aktienhändlern haben sich die französischen Banken mit der Börsenaufsicht des Landes und dem Staat geeinigt. Die variablen Zahlungen sollen künftig nur auf Basis tatsächlich realisierter Gewinne geleistet und teilweise in Form von Aktien und -optionen vergütet werden. Mit der Limitierung auf einen bestimmten Teil des Festgehalts soll verhindert werden, dass Mitarbeiter von Investmentbanken übermäßige Risiken eingehen. Die Regelung gilt für alle Leistungen ab Jahresbeginn 2010.

Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, hat Ende Januar 2009 eine unbesicherte Anleihe (senior unsecured bond) mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro platziert. Das Papier hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit einem Kupon von fünf Prozent ausgestattet. Die Transaktion wurde von Commerzbank und Dresdner Bank geführt, weitere Banken im Konsortium waren BNP Paribas, DZ Bank, Deka-Bank und UBS. Das Orderbuch lag bei insgesamt 5,7 Milliarden Euro. Die Anleihe soll der Refinanzierung des Kreditgeschäfts der Commerzbank dienen, insbesondere im Bereich der längerfristigen Engagements.

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