Bilanzen

Bank of America / J. P. Morgan Chase & Co. / Citigroup / Goldman Sachs

Bank of America

Staatshilfen von 45 Mrd. US-Dollar vollumfänglich zurückgezahlt - Verlust im vierten Quartal von 5,2 Mrd. US-Dollar - rückläufige Gewinne im Einlagengeschäft - Risikovorsorge für Konsumentenkredite, Kreditkartenforderungen und Hausfinanzierungen um 81% angehoben - nach Eingliederung von Merrill Lynch höhere Erträge im Kapitalmarktgeschäft - deutlicher Anstieg der Personalkosten - Vorsteuergewinn unter Vorjahresniveau

Spätestens die Ergebnisse des vierten Quartals lassen keinen Zweifel daran: Die Bank of America, die vom Staat mit insgesamt 45 Mrd. US-Dollar gestützt werden musste, hat die Kehrtwende hin zu stabilen Gewinnen noch nicht geschafft. Anfang Dezember 2009 hatte das Institut noch einen Hoffnungsschimmer verbreitet und die Hilfen vollständig zurückgezahlt. Allerdings musste die Universalbank von Oktober bis Dezember 2009 eine Risikovorsorge von 10,1 Mrd. US-Dollar bilden - und damit mehr als die Wettbewerber Citigroup und J. P. Morgan.

Unterm Strich verbuchte das Institut im vierten Quartal vergangenen Jahres 5,2 Mrd. US-Dollar Verlust für ihre Stammaktionäre, im Vorjahresquartal war dieser mit minus 2,4 Mrd. US-Dollar gerade einmal halb so hoch. Die Dividenden auf das staatliche Hybridkapital und die Aufwendungen für dessen Rückzahlung summierten sich dabei auf 5 Mrd. US-Dollar. Ohne diese Posten hätte die Bank zwar nur einen Verlust von 190 Mill. US-Dollar geschrieben wozu jedoch eine Steuergutschrift in Höhe von 1,2 Mrd. US-Dollar entscheidend beitrug.

Im Berichtsjahr 2009 verzeichnete die Bank einen leichten Anstieg beim zinsgetragenen Geschäft um 3,9% auf 47,1 (45,4) Mrd. US-Dollar. Den gesamten Zinserträgen in Höhe von 77,9 (85,7) Mrd. US-Dollar - ein Minus von 9,1% - standen dabei um fast ein Viertel rückläufige Zinsaufwendungen in Höhe von 30,8 (40,3) Mrd. US-Dollar entgegen. Dabei warf das Einlagengeschäft mit 5,5 nach 12,4 Mrd. US-Dollar 55,4% weniger Gewinn ab, obwohl die Einlagen um 14% zunahmen. Dass das Institut im Gesamtjahr 2009 bei den gesamten Nettoerträgen einen Anstieg um 64,4% auf 119,6 (72,8) Mrd. US-Dollar steigern konnte, verdankt es nicht zuletzt und nahezu ironischer Weise dem Kapitalmarktgeschäft, also dem Zukauf der damals schwer angeschlagenen Investmentbank Merrill Lynch Ende 2008, der die Bank of America maßgeblich in Schieflage gebracht hatte: So stiegen die Erträge aus den Dienstleistungen im Investment- und Brokeragegeschäft um 139,7% auf 11,9 (4,9) Mrd. US-Dollar an, die Verdienste aus dem Investmentbanking erhöhten sich um 145,3% auf 5,6 (2,3) Mrd. Euro. Noch deutlicher aber weist das Ergebnis aus dem Handelsbuch nach einem Minus im Jahr 2008 von 5,9 Mrd. Euro für das zurückliegende Geschäftsjahr ein Plus von 12,2 Mrd. Euro aus. Auch im Hypothekengeschäft konnte die Bank of America deutlich zulegen: Mit Erträgen von 8,8 nach 4,1 Mrd. US-Dollar wurde das Ergebnis mehr als verdoppelt.

Maßgeblich negativ beeinflusst zeigt sich die Gewinn- und Verlustrechnung der größten Bank der USA von einer umfangreichen Risikovorsorge für Konsumentenkredite, Kreditkartenforderungen und Hausfinanzierungen. Insgesamt summiert sich dieser Posten auf 48,6 (26,8) Mrd. US-Dollar für das Jahr 2009. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 81,1%.

Deutlich angestiegen sind im Berichtsjahr 2009 auch die Personalkosten, die auch vergleichsweise hohe Bonuszahlungen an hochrangige Manager enthalten. Mit 31,5 nach 18,4 Mrd. US-Dollar lag die Gesamtposition um knapp drei Viertel höher als im vorangegangenen Berichtszeitraum. Bei leichten Anstiegen der Sachkostenpositionen von bis zu 50% haben sich zudem die anderen betrieblichen Kosten von 7,5 auf 15,0 Mrd. US-Dollar verdoppelt.

Insgesamt weist die Bank of America für das Geschäftsjahr ein Nettoergebnis von 6,3 Mrd. Euro aus. Gegenüber dem Vorjahreswert von 4,0 Mrd. Euro bedeutet das einen Anstieg von 56,6%, der sich allerdings vollumfänglich auf die genannte Steuerrückzahlung zurückführen lässt: Vor Steuern lag das Ergebnis mit 4,36 Mrd. US-Dollar knapp unter dem Niveau des vorangegangenen Jahres von 4,43 Mrd. Euro. Die gesamten Vermögenswerte der Bank of America summierten sich per 31. Dezember 2009 auf 2,22 (1,82) Bill. US-Dollar.

J. P. Morgan Chase & Co.

Positives viertes Quartalsergebnis - Verluste im Retailgeschäft und bei Kreditkarten - Gesamtjahresgewinn von 11,7 Mrd. US-Dollar - deutliches Plus im Investmentbanking - Gewinn im Zinsgeschäft über Vorjahresniveau - Risikovorsorge um 53% angehoben - Kostenbasis um ein Fünftel angestiegen

Mit einem Gewinn von 3,3 Mrd. US-Dollar im vierten Quartal gehört die US-amerikanische Universalbank J. P. Morgan Chase zu den beiden Instituten, die von den anhaltenden Verwerfungen im US-Privatkundengeschäft nicht in die Verlustzone getrieben wurden. Zurückzuführen ist der Quartalsgewinn - der immerhin fast fünfmal so groß ist wie von Oktober bis Dezember 2008 - entsprechend auf gestiegene Ergebnisse sowohl im Investmentbanking wie auch im Eigenhandel. Dennoch gingen die Marktentwicklungen im Retailgeschäft nicht an dem Institut vorbei. So musste im vierten Quartal 2009 erneut eine Risikovorsorge von 7,3 Mrd. US-Dollar gebildet werden, rund 10% weniger als im vorangegangenen Quartal. Sondereffekte durch Verbriefungsgeschäfte herausgerechnet betrug die Risikovorsorge im vierten Quartal des vergangenen Jahres 8,9 Mrd. US-Dollar. Sowohl die Retail-Sparte als auch die Kreditkartensparte schrieben Verluste von 399 Mill. beziehungsweise 306 Mill. US-Dollar.

Dass die Großbank, die im Jahr 2008 sowohl die Wettbewerber Bear Stearns wie auch große Teile von Washington Mutual übernommen hat, im Gesamtjahr 2009 mit einem Nettogewinn von 11,7 (5,6) Mrd. US-Dollar doppelt so viel ausweisen konnte wie 2008, lässt sich nahezu ausschließlich auf höhere Ergebnisse im Investmentbanking zurückführen. Dieses steuerte im Jahr 2009 einen Nettogewinn von 6,9 Mrd. US-Dollar bei, im Jahr zuvor wurde noch ein Verlust von 1,2 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Zum positiven Gesamtjahresergebnis 2009 trug überdies die Sparte Corporate/Private Equity bei: Mit einem Gewinn von 3,0 (0,6) Mrd. Euro wurde der Wert des Vorjahres um das Vierfache übertroffen.

Im Asset Management erzielte die Bank wie im vorangegangenen Berichtszeitraum ein Ergebnis von 1,4 Mrd. US-Dollar. Dabei steigerte sie ihr Ergebnis in dem Segment von Oktober bis Dezember 2009 um zwei Drittel auf 424 Mill. US-Dollar. Das verwaltete Vermögen erhöhte sich laut Geschäftsbericht im Jahresverlauf um 10% auf 1,2 Bill. US-Dollar. Im Kundengeschäft und Handel mit festverzinslichen Papieren werden Erträge von 2,7 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Im Vorjahreszeitraum, in dem milliardenschwere Abschreibungen auf toxische Übernahmekredite und Hypothekenpapiere durchgeführt werden mussten, stand ein Minus von 1,7 Mrd. US-Dollar zu Buche.

Der Blick auf die gesamte Gewinn- und Verlustrechnung von J. P. Morgan Chase zeigt einen Anstieg des zinsgetragenen Geschäfts um 32% auf 51,2 (38,8) Mrd. US-Dollar. Darunter verringerten sich die Erträge um 9% auf 66,4 (73,0) Mrd. US-Dollar. Noch deutlicher um 56% auf 15,2 (34,2) Mrd. US-Dollar gingen aber die Aufwendungen zurück.

Die nicht-zinsbasierten Erträge nahmen noch stärker zu. Nach 28,5 Mrd. US-Dollar im Vorjahr werden hier für das Geschäftsjahr 2009 netto 49,3 Mrd. US-Dollar ausgewiesen und damit 73% mehr als im Jahr 2008. Bezogen auf die vereinnahmten In-vestmentbanking-Gebühren sieht sich das Institut weltweit als Marktführer: Allein im vierten Quartal beliefen sich die entsprechenden Einnahmen auf 1,9 Mrd. US-Dollar und lagen damit um 38% über dem Vorjahresniveau.

Um 20% lagen die Personal- und Sachkosten über dem Ergebnis des Vorjahres. Nach 43,5 Mrd. US-Dollar im Berichtsjahr 2008 wurden im Zeitraum von Januar bis Dezember vergangenen Jahres 52,4 Mrd. US-Dollar aufgewandt. Dabei hob die Bank ihre Vergütungsaufwendungen bei leicht gesunkener Mitarbeiterzahl um 18% auf 26,9 (22,7) Mrd. US-Dollar an. Für faule Konsumentenkredite, Hypotheken und Kreditkartenforderungen musste J. P. Morgan im Gesamtjahr 2009 eine Risikovorsorge von insgesamt 32,0 (21,0) Mrd. US-Dollar bilden, das sind 53% mehr als im Vorjahr. Die Bilanzsumme wird per Jahresende 2009 auf 2,03 (2,18) Bill. US-Dollar beziffert.

Citigroup

Aufspaltung in Universal- und Bad-Bank - deutsche Tochter an Crédit Mutuel veräußert - nach Gewinnen in den Vorquartalen Verlust von 7,6 Mrd. US-Dollar von Oktober bis Dezember 2009 teilweise Rückzahlung der erhaltenen Staatshilfen - Nettoverlust im Gesamtjahr deutlich geringer als 2008 - Rückgänge im Zinsgeschäft - Risikovorsorge durch Belastungen im Privatkundengeschäft um 15% angehoben Zehn Jahre nachdem durch die Verschmelzung der US-amerikanischen Institute Travelers und Citicorp die Citigroup entstanden war, hatte der Allfinanz-Koloss bereits im Jahr 2005 seine Versicherungssparte Travelers Life & Annuity und praktisch seine gesamten ausländischen Versicherungsgeschäfte an den Versicherungsriesen Metlife veräußert und damit das lange seit der Fusion angestrebte Allfinanzkonzept weitestgehend aufgegeben. Nun wurde diese Mitte des Jahres 2009 auf Drängen der US-amerikanischen Finanzaufsicht weiter aufgespalten: Die Einheit Citicorp kümmert sich seitdem um das traditionelle Bankgeschäft, die Citi Holding dagegen um die Abwicklung problematischer Assets.

Nach der Auslagerung des Brokers Smith Barney in ein Joint Venture mit Morgan Stanley wurden auch die verbliebenen Brokerage- und die Asset-Management-Aktivitäten im Ausland abgegeben - der Versicherer Primerica, die unter anderem auf Online- und Eigenheimkredite spezialisierte Citi-Financial sowie das im Namen anderer Anbieter vermarktete Kreditkartengeschäft. Die deutsche Tochter der Citigroup wurde im Zuge der Umstrukturierung für eine Summe von 4,9 Mrd. Euro in bar an den französischen Crédit Mutuel veräußert.

Wie auch das Gros ihrer Wettbewerber hat die US-amerikanische Citigroup das vierte Quartal des vergangenen Jahres mit einem deutlichen Verlust beendet: 7,6 (17,3) Mrd. US-Dollar lag das Institut von Oktober bis Dezember 2009 im Minus. Als Ursache für den Rückgang lassen sich insbesondere zwei Belastungen ausmachen. Zum einen musste die Citigroup erneut eine Kreditrisikovorsorge von 7,8 Mrd. US-Dollar bilden, weil weitere Forderungen aus dem Privatkunden-Portfolio notleidend wurden. Diese wirtschaftliche Not der Kunden in diesem Geschäftszweig betrifft die Citigroup insofern besonders, als dass im vierten Quartal knapp drei Viertel ihres gesamten Kreditvolumens von insgesamt 590 Mrd. US-Dollar auf Konsumenten entfielen. Im Vorjahresvergleich wurden die Forderungen an Privatkunden zwar um 12% reduziert, um 21% aber noch stärker wurden währenddessen die Unternehmenskredite abgebaut.

Zum anderen belasteten Kosten von 6,2 Mrd. US-Dollar aus der Rückzahlung von Staatshilfen im vierten Quartal 2009 die Gewinn- und Verlustrechnung des Instituts. Im Schlussquartal hatte die teilverstaatlichte Bank zugeschossenes Hybridkapital im Volumen von 20 Mrd. US-Dollar zurückgezahlt und damit den Anteil des US-Staats reduziert. Darüber hinaus wurde eine Vereinbarung mit der US-Regierung zur Verlustbeteiligung für Vermögenswerte im Volumen von etwa 250 Mrd. US-Dollar beendet. Die Kosten für diese beiden Transaktionen schlugen sich derart stark in den Nettoerträgen nieder, dass diese nur rund ein Viertel des Volumens aus dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum ausmachten.

Das Gesamtjahr 2009 beendete die Citigroup mit einem Nettoverlust von 1,6 nach einem Minus von 27,7 Mrd. US-Dollar im vorangegangenen Jahr. Obgleich damit nahezu ein neutrales Ergebnis erzielt wurde, haben die Verluste von Oktober bis Dezember 2009 die leichten Gewinne der Vorquartale wieder zunichte gemacht: Im dritten Quartal, nur als Beispiel, wurde ein Plus von insgesamt 101 Mill. US-Dollar verbucht.

Bei rückläufigen Gewinnen aus dem zinsgetragenen Geschäft von 48,9 nach 53,7 Mrd. US-Dollar deutlich angestiegenen Erträgen im sonstigen Geschäft von 31,4 nach minus 2,2 Mrd. US-Dollar verbuchte die Citigroup ein starkes Wachstum der Nettoerträge von 80,3 nach 51,6 Mrd. US-Dollar. Demgegenüber stand im zurückliegenden Berichtszeitraum eine Risikovorsorge von 38,8 nach 33,7 Mrd. US-Dollar, deren Anhebung um 15% gegenüber dem Vorjahr durch deutlich heruntergefahrene betriebliche Aufwendungen von 47,8 nach 69,2 Mrd. US-Dollar mehr als ausgeglichen wurde. Der Blick auf die Bilanz zeigt Vermögenswerte in Höhe von 1,9 Bill. US-Dollar.

Goldman Sachs

Deutlicher Konzerngewinn im vierten Quartal 2009 - Ergebnisbeitrag des Investmentbankings gegenüber Vorjahresperiode um 58% angestiegen - Rückkauf von Vorzugsaktien des US-Staats - Zinsgeschäft im Gesamtjahr 2009 stark rückläufig - Erträge im Fixed-In-come-Bereich von 3,7 auf 23 Mrd. US-Dollar angestiegen - höhere Personalaufwendungen - Nettogewinn von 12,2 nach 2,0 Mrd. US-Dollar

Anders als ihre Wettbewerber Bank of America sowie Citigroup und stärker als der Rivale J. P. Morgan hat die ehemalige US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs im vierten Quartal des vergangenen Jahres mit einen Nettogewinn ausgewiesen: So wurde für die Stammaktionäre mit 4,9 Mrd. US-Dollar ein um 60% höheres Ergebnis als im dritten Quartal verbucht. Dabei generierte die Sparte Handel und eigene Investments nur noch Erträge von 6,4 Mrd. US-Dollar und damit 36% weniger als im dritten Quartal. Dennoch steuerte sie damit nahezu die Hälfte der gesamten Nettoerträge bei. Im Handel mit Renten, Devisen und Rohstoffen standen 4 Mrd. US-Dollar zu Buche, was einen Rückgang zum vorangegangenen Quartal von 34% entspricht. Das Aktiengeschäft brachte der Bank 1,9 Mrd. US-Dollar ein, 30% weniger als im Quartal per Ende September.

Erträge von 1,6 Mrd. US-Dollar und damit 82% mehr als im dritten Quartal und 58% mehr als im vierten Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres 2008 (per Ende November) steuerte das Investmentbanking zum Gesamtergebnis bei. Die Gebühreneinnahmen wurden im Vergleich mit dem Quartal per Ende September 2009 auf 673 Mill. US-Dollar mehr als verdoppelt.

Im gesamten Geschäftsjahr 2009 hat die Bank Vorzugsaktien im Wert von 10 Mrd. US-Dollar zurückerworben, die zuvor im Rahmen des TARP-Programms vom US-Staat aufgekauft worden waren. Die Belastungen dafür beliefen sich auf 318 Mill. US-Dollar. Ebenfalls das Ergebnis belastet hat der Rückkauf einer ausgesprochenen Staatsgarantie, für den Goldman Sachs eine Summe von 1,1 Mrd. US-Dollar aufwenden musste.

Mit 4,8 Mrd. US-Dollar lag das Ergebnis im Investmentbanking um 7% unter dem Niveau des Vorjahres. Der Nettogewinn aus dem Bereich Financial Advisory wird auf 1,89 Mrd. US-Dollar beziffert, was gegenüber dem vorangegangenen Berichtszeitraum einem Rückgang von 29% entspricht. Demgegenüber wurden die Aktivitäten im sogenannten Underwriting gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 15% auf 2,9 Mrd. US-Dollar ausgedehnt. Als Ursache für diese Entwicklung nennt die Bank insbesondere höhere Erträge aus dem Equity-Geschäft.

Am deutlichsten fielen die Gewinne im Geschäftsbereich Fixed Income, Currency and Commodities (FICC) aus: Hier standen nach 3,7 Mrd. US-Dollar im Berichtsjahr 2008 für den zurückliegenden Geschäftszeitraum 23,3 Mrd. US-Dollar zu Buche. Getrieben wurde das Geschäft nach Angaben der Bank von einer stärkeren Kundenaktivität besonders in liquiden Produkten. Darüber hinaus wurde das Ergebnis nach Angaben der Bank von Wertaufholungen und engeren Kreditspannen positiv beeinflusst.

Anders als im Investmentbanking und im Fixed-Income-Bereich verbuchte Goldman Sachs im Asset Management und bei Wertpapierdienstleistungen bei einem Ergebnis von 6,0 Mrd. US-Dollar ein Minus von rund einem Viertel. Innerhalb des zusammengefassten Geschäftssegments wurden mit 3,97 Mrd. Euro (das bedeutet ein Minus von 13%) rund zwei Drittel der Gewinne in der Kapitalanlage erwirtschaftet. Die gesamten Assets under Management wurden per Berichtsjahresende auf 871 Mrd. Euro beziffert und lagen damit um 9% höher als zum Ende des Jahres 2008.

Beim Blick auf die gesamte Gewinn- und Verlustrechnung zeigen sich um nahezu zwei Drittel reduzierte Erträge im Zinsgeschäft: Nach 35,6 Mrd. US-Dollar im vorangegangenen Jahr werden hier für das Berichtsjahr 2009 lediglich 13,9 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Demgegenüber verringerten sich die entsprechenden Aufwendungen um 79% auf 6,5 nach 31,4 Mrd. US-Dollar. Im Resultat stieg das Zinsergebnis dennoch um 73% von 4,3 auf 7,4 Mrd. US-Dollar an.

Als Ergebnis der aufgeführten Entwicklungen in den einzelnen Geschäftsbereichen weist das Institut für das Geschäftsjahr 2009 Gesamterträge in Höhe von 45,2 nach 22,2 Mrd. US-Dollar aus, die sich gegenüber dem Vorjahr damit verdoppelt haben. Um 48% angestiegen sind derweil die Aufwendungen für Festgehälter und Boni, die mit einem Gesamtvolumen von 16,2 nach 10,9 Mrd. Euro rund ein Drittel der Erträge aufzehrten. Die gesamten betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 27% von 19,9 auf 25,3 Mrd. US-Dollar.

Vor Steuern weist die ehemalige Investmentbank für 2009 einen Gewinn von 19,8 nach 2,3 Mrd. US-Dollar aus, was einer mehr als Verachtfachung entspricht. Die Steuerzahlungen fielen mit 6,4 Mrd. nach 14 Mill. US-Dollar deutlich höher aus als im Jahr zuvor. Nach Dividendenzahlungen in Höhe von 1,2 nach 0,3 Mrd. US-Dollar erzielte Goldman Sachs unter dem Strich einen Nettogewinn von 12,2 nach 2,0 Mrd. US-Dollar. Die Summe der Aktiva beziehungsweise Passiva lag bei 849 Mrd. US-Dollar - ein Minus von 24% gegenüber dem Vorjahr.

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