Bilanzen

Die Förderbanken des Bundes

KfW Bankengruppe

Zinsüberschuss leicht über Vorjahresniveau - leicht rückläufiges Provisionsgeschäft - Verwaltungsaufwendungen unter Vorjahresniveau - Kreditrisikovorsorge deutlich zurückgefahren - neutrales Ergebnis aus Finanzanlagen - wiederum Belastungen von 8,4 Mrd. Euro aus IKB-Rettung

In der Ertragsrechnung der in Frankfurt ansässigen Förderbank des Bundes bleibt der Zinsüberschuss die wichtigste Ertragsquelle und liegt mit 2,75 (2,65) Mrd. Euro um 3,7% über dem Vorjahreswert. Als Haupttreiber beim zinstragenden Geschäft nennt die KfW äußerst günstige Refinanzierungsmöglichkeiten. Neben dem allgemein günstigen Zinsumfeld mit im kurzfristigen Bereich sehr niedrigen Zinssätzen resultieren diese auch aus der guten, weil staatlich gestützten, Bonität der KfW. Bei stabilen Erträgen im Kreditgeschäft konnten laut Geschäftsbericht höhere Ausschüttungserträge aus dem Beteiligungsportfolio vereinnahmt werden.

Der Provisionsüberschuss war mit 273 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 286 Mill. Euro leicht rückläufig. Negativ wirkten hier insbesondere um 9 Mill. Euro geringere Kreditbearbeitungsgebühren (insgesamt 112 Mill. Euro) und sinkende Nettoerträge (24 Mill. Euro nach 34 Mill. Euro im Vorjahr) aus den Verbriefungsplattformen Promise und Provide. Aufgrund einer "weiterhin schwierigen Marktverfassung für Verbriefungsprodukte" konnte auslaufendes Altgeschäft nicht durch neue Transaktionen ersetzt werden: Das Nominalvolumen ging im Jahr 2010 deutlich um 12,2 Mrd. auf 15,4 Mrd. Euro zurück. Die Erträge aus der Abwicklung der finanziellen Zusammenarbeit für die Bundesrepublik Deutschland im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer, denen entsprechende Verwaltungsaufwendungen gegenüberstehen, sind mit 107 Mill. Euro konstant geblieben.

Mit 722 Mill. Euro waren die Verwaltungsaufwendungen im Jahr 2010 gegenüber dem von Sonderbelastungen aus Immobilien und selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten geprägten Vorjahreswert von 742 Mill. Euro um 2,8% rückläufig. Darunter hat sich der Personalaufwand mit 448 (402) Mill. Euro um rund ein Zehntel erhöht. Als Ursache nennt die Förderbank tarifliche und leistungsbezogene Gehaltserhöhungen, eine im Jahresdurchschnitt um 6% gestiegene Mitarbeiterzahl sowie steigende Altersvorsorgeaufwendungen. Der Rückgang des Sachaufwands um ein Fünftel auf 274 (338) Mill. Euro resultiert laut Geschäftsbericht im Wesentlichen aus den Sonderbelastungen des Vorjahres. Die Cost Income Ratio vor Zinsverbilligungsleistungen hat sich auf der Basis wachsender operativer Erträge und eines gleichzeitigen Rückgangs des Verwaltungsaufwands von 21,1% im Vorjahr auf nunmehr 20,2% verringert. Die von der KfW im Förderkreditgeschäft gewährten Zinsverbilligungsleistungen werden auf 558 Mill. Euro beziffert.

Das positive Nettoergebnis aus der Kreditrisikovorsorge im Konzern resultiere aus im Jahresverlauf deutlich zurückgegangenen Kreditrisiken. So konnten im Geschäftsjahr 2010 insbesondere Portfoliowertberichtigungen aufgelöst werden. Unter Berücksichtigung von Eingängen auf bereits abgeschriebene Forderungen beläuft sich der Nettoertrag aus der Kreditrisikovorsorge auf 424 Mill. Euro, nachdem im Vorjahr noch eine erhebliche Aufstockung um 972 Mill. Euro notwendig war. Die Belastungen aus der Vorsorge für die akuten Kreditrisiken einschließlich der Direktabschreibungen liegen mit 203 Mill. Euro deutlich unter dem hohen Niveau des Vorjahres von 877 Mill. Euro. Diese resultierten schwerpunktmäßig aus der Mittelstandsförderung im Bereich Gründung und Innovation. Auch das Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung verzeichnete weiterhin einen Nettoaufwand, der allerdings gegenüber dem Vorjahr rückläufig war und im Wesentlichen die Schiffsfinanzierungen betraf, ohne bereits Ausfälle zu verursachen. Gegenläufig war laut Geschäftsbericht die Tendenz in der Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer mit maßgeblichen Nettoauflösungen, die auch auf die Geschäftsaktivitäten der Tochter DEG zurückzuführen sind.

Die Vorsorge für einzeln noch nicht zuordenbare Risiken im Kreditportfolio wurde um netto 405 Mill. Euro reduziert, während im Vorjahr noch Zuführungsbedarf in Höhe von 163 Mill. Euro bestanden hatte. Der Vorsorgebestand zum Jahresende belief sich damit auf 0,9 Mrd. Euro nach 1,3 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Nettoerträge stammen nach Angaben der Bank insbesondere aus der Auflösung von Vorsorge für die von der Wirtschaftskrise besonders stark betroffenen Branchen und Länder im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung.

Die Sonderbelastungen der KfW aus der Bewertung sämtlicher in den Jahren 2007 und 2008 durchgeführten Maßnahmen zur Rettung der IKB werden gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert mit insgesamt 8,4 Mrd. Euro beziffert. Das nach Wertberichtigungen noch in den Büchern der KfW stehende Portfolio aus den verschiedenen Rettungsmaßnahmen wurde im Geschäftsjahr 2010 auf 0,4 Mrd. Euro zurückgeführt.

Im Geschäftsjahr 2010 war das Ergebnis aus Hedge Accounting und der Fair- Value-Bewertung anderer Finanzinstrumente insbesondere durch die positive Entwicklung des Wertpapier- und Beteiligungsportfolios geprägt: Aufgrund der weiterhin hohen negativen Ergebniseffekte aus der Abbildung von wirtschaftlich geschlossenen Sicherungsbeziehungen unter IFRS, so führt die bundeseigene Förderbank aus, beträgt das Nettoergebnis minus 13 Mill. Euro - nach plus 55 Mill. Euro im Jahr 2009 und minus 1,75 Mrd. Euro im Jahr 2008. Trotz der zum Jahresende aufgrund der Probleme im Europäischen Staatsschuldensektor hohen Unsicherheiten an den Finanzmärkten konnten im Jahresverlauf, wie das Institut ausführt, aus den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Wertpapieren einschließlich des Fair-Value-Ergebnisses aus den Spezialfonds des strategischen Asset Managements Erträge in Höhe von 80 Mill. Euro vereinnahmt werden, die im Wesentlichen Wertaufholungen bei strukturierten Wertpapieren betreffen. Ein Jahr zuvor hatte man hier 368 Mill. Euro verbucht.

Maßgeblich beeinflusst durch die wirtschaftliche Erholung, so schreibt die Bank in ihrem Geschäftsbericht zum Jahr 2010, hat das erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Beteiligungsportfolio einen Ertrag von 200 Mill. Euro generiert. Im Vorjahr wurde die Erfolgsrechnung noch mit 42 Mill. Euro belastet. Diese Entwicklung sei vor allem auf die Geschäftsaktivitäten der DEG in der Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer zurückzuführen. Darüber hinaus werden negative Ergebniseffekte aus dem Hedge Accounting und den zum Fair Value bilanzierten Mittelaufnahmen einschließlich Sicherungsderivaten, die rein IFRS-induziert sind, in Höhe von 431 Mill. Euro nach zuvor 305 Mill. Euro ausgewiesen. Die Bank erklärt die Verluste folgendermaßen: "Die marktbewerteten Derivate sind jeweils Bestandteil von wirtschaftlich geschlossenen Positionen. Soweit jedoch der andere Teil der jeweils geschlossenen Position nicht zum Marktwert ausgewiesen werden darf beziehungsweise unterschiedliche Bewertungslogiken anzuwenden sind, kommt es zwangsläufig zu temporären Ergebnisschwankungen, die sich bis zur Endfälligkeit der Geschäfte vollständig ausgleichen. Aufgrund der erheblichen Veränderungen der relevanten Marktfaktoren fallen die Effekte weiterhin hoch aus."

Das Ergebnis aus Finanzanlagen und nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen in Höhe von minus 1 Mill. Euro nach minus 120 Mill. Euro im Vorjahr werde von gegenläufigen Entwicklungen im Wertpapier- und Beteiligungsportfolio geprägt. Mit plus 27 Mill. Euro hat sich das Ergebnis aus den Wertpapieren, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, laut GuV gegenüber dem Vorjahr (hier wurden Nettoaufwendungen in Höhe von 74 Mill. Euro ausgewiesen) verbessert. Die Nettobelastungen aus dem Beteiligungsportfolio lagen derweil mit 38 Mill. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die in den Neubewertungsrücklagen im Eigenkapital erfassten nicht erfolgswirksamen Wertaufholungen aus Finanzanlagen in Höhe von 30 Mill. Euro umfassen planmäßige Zuschreibungen aufgrund in den Jahren 2008 (strukturierte Wertpapiere) und 2009 (Wertpapiere der Liquiditätsreserve) erfolgter Umwidmungen (113 Mill. Euro nach 125 Mill. Euro im Vorjahr).

Dass das Betriebsergebnis vor Bewertungen mit 2,3 Mrd. Euro das Vorjahresniveau von 2,2 Mrd. Euro leicht übertraf, lässt sich bei Betrachtung der Gewinn- und Verlustrechnung des KfW-Konzerns insbesondere auf den im Vorjahresvergleich stabilen Zinsüberschuss zurückführen. Zusätzlich getragen wird das Ergebnis von einem deutlich positiven Bewertungsergebnis insbesondere infolge der Auflösung von Kreditrisikovorsorgen. Als Resultat von günstigen Refinanzierungsbedingungen einerseits und einer entspannten Risikolage andererseits weist die staatseigene Bankengruppe im Geschäftsjahr 2010 einen Konzerngewinn von 2,63 Mrd. Euro aus, der sich gegenüber dem Vorjahreswert von 1,13 Mrd. Euro mehr als verdoppelt hat.

Die Bilanzsumme des KfW-Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2010 um 41,7 Mrd. Euro deutlich auf 441,8 Mrd. Euro erhöht. Die Bank führt das Wachstum vor allem auf das starke Kreditneugeschäft im Inland mit einem Anstieg der gesamten Kreditforderungen auf 345,4 Mrd. Euro zurück. Daneben habe insbesondere die Umrechnung von Refinanzierungen in US-Dollar in Verbindung mit zu Absicherungszwecken eingesetzten Währungsderivaten die Bilanzsumme erhöht. Das Bilanzwachstum wurde durch verstärkte Emissionsaktivitäten refinanziert. Mit 358,0 Mrd. Euro lag das Volumen der in den Verbrieften Verbindlichkeiten ausgewiesenen Eigenemissionen um ein Zehntel höher als im Vorjahr.

Insbesondere aufgrund des beschriebenen Kreditneugeschäfts im Inland sind die Forderungen aus Krediten und Darlehen im Jahr 2010 um 8,7% auf 345,4 (317,7) Mrd. Euro angestiegen. Der Risikovorsorgebestand ist dabei laut Geschäftsbericht in erster Linie aufgrund von Ausfällen der bereits 2008 wertberichtigten Liquiditätslinien aus den IKB-Rettungsmaßnahmen sowie der erfolgswirksamen Auflösung von Vorsorge infolge der verbesserten Konjunktur zurückgegangen. Insgesamt stellten die Nettokreditforderungen mit 340,0 Mrd. Euro 80% des gesamten Kreditvolumens dar.

Die Eventualverpflichtungen aus dem Avalkreditgeschäft bewegten sich mit einem Bestand von 5,0 Mrd. Euro leicht unter Vorjahresniveau. Insbesondere aufgrund des noch nicht ausgezahlten Teils der Kreditzusage an Griechenland, so erläutert die Bank, sind die unwiderruflichen Kreditzusagen im Jahr 2010 um 14,9 Mrd. Euro auf 65,3 Mrd. Euro gestiegen. Im Treuhandvermögen bewegte sich das Volumen der treuhänderisch ausgereichten Kredite und Darlehen, die vor allem die Kredite zur Förderung der Entwicklungsländer mit Refinanzierung aus Haushaltsmitteln der Bundesrepublik Deutschland umfassen, mit 16,5 Mrd. Euro geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Die anderen Forderungen an Kreditinstitute und Kunden lagen mit 26,1 Mrd. Euro um 12,5% über dem Vorjahresniveau von 23,2 Mrd. Euro. Der Bestand betreffe insbesondere kurzfristige Geldanlagen, die aufgrund bereits refinanzierter Kreditzusagen sowie zwecks der allgemeinen Liquiditätshaltung erfolgen. Mit 35,2 Mrd. Euro lag der Gesamtbestand der Finanzanlagen leicht um 4% unter dem Niveau des Vorjahres.

Im Lichte der im Vorjahr eingeschlagenen Wertpapierstrategie im Konzern mit der Fokussierung auf risikoarmes Geschäft und die Liquiditätssicherung, hat sich der Wertpapierbestand weiter um 4,8% auf 33,6 (35,3) Mrd. Euro reduziert. Die gehaltenen Anleihen und Schuldverschreibungen sind hierbei um 1,8 Mrd. Euro auf 33,2 Mrd. Euro zurückgegangen, das Volumen der Geldmarktpapiere blieb mit 0,4 Mrd. Euro nahezu konstant. In diesem Zusammenhang, so führt das Förderinstitut aus, wurden auch die in den Spezialfonds zur strategischen Anlage enthaltenen Papiere weiter abgebaut. Der Bestand belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2010 auf 2,2 Mrd. Euro nach 3,0 Mrd. Euro im Vorjahr.

Aus Derivaten, die insbesondere zur Absicherung von Refinanzierungen eingesetzt wurden, resultierten um die Hälfte 29,9 (19,7) Mrd. Euro gestiegene Marktwerte. Mit den Kontrahenten getroffene Nettingabreden, die auch Derivate mit negativen Marktwerten umfassen, sowie Besicherungsvereinbarungen (im Wesentlichen hereingenommene Barsicherheiten), hätten das Kontrahentenrisiko substanziell verringert. Die Wertanpassungen aus dem Macro Hedging für Grundgeschäftsportfolios aus Bilanzaktiva sind um ein Zehntel auf 7,5 (6,8) Mrd. Euro angestiegen.

Mittelaufnahmen in Form von emittierten mittel- und langfristigen Anleihen und Schuldverschreibungen der KfW stellten weiterhin die Hauptrefinanzierungsquelle im KfW-Konzern dar. Sie deckten 2010 mit einem Volumen von 331,7 Mrd. Euro 83% der aufgenommenen fremden Mittel ab. Der Anstieg von 42,8 Mrd. Euro resultiert laut Geschäftsbericht der Förderbank neben Neugeschäft auch aus Wechselkursveränderungen im Laufe des Jahres 2010 (insbesondere beim US-Dollar). Kurzfristige Emissionen in Form von Commercial Papers sind deutlich um rund ein Fünftel zurückgegangen und beliefen sich auf 26,3 (32,5) Mrd. Euro. Die kurzfristigen Mittelaufnahmen werden einschließlich Tages- und Termingeldern auf 26,4 Mrd. Euro beziffert. Die anderen Mittelaufnahmen umfassen bei der KfW neben Schuldscheindarlehen von Kreditinstituten und Kunden, die mit 11,4 (14,4) Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Fünftel rückläufig sind, vor allem Verbindlichkeiten gegenüber dem Bund sowie hereingenommene Barsicherheiten zur Absicherung des Kontrahentenrisikos aus dem Derivategeschäft. Unter dem Nachrangkapital wird unverändert ein vom ERP-Sondervermögen im Rahmen der Neustrukturierung der ERP-Wirtschaftsförderung 2007 gewährtes Nachrangdarlehen in Höhe von 3,25 Mrd. Euro ausgewiesen. Der Bestand der Derivate mit negativen Marktwerten hat sich um 3,5 Mrd. Euro verringert und belief sich zum Jahresende auf 22,8 Mrd. Euro.

Der aus dem Vorjahr verbliebene Bilanzverlust aus den Maßnahmen zur IKB-Rettung konnte laut KfW-Geschäftsbericht vollständig abgebaut werden. Mit dem darüber hinausgehenden Überschuss wurden die Gewinnrücklagen dotiert und dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,6 Mrd. Euro zugeführt. Der Vorsorgebestand von 5,3 Mrd. Euro zum Jahresende 2006 war im Zuge der IKB-Rettung im Jahr 2007 vollständig verbraucht worden

Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Wolfgang Schäuble (Vorsitzender seit 1. Januar 2011, stellvertretender Vorsitzender vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010), Rainer Brüderle (stellvertretender Vorsitzender seit 1. Januar 2011, Vorsitzender vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010); Vorstand: Dr. Ulrich Schröder (Vorsitzender), Dr. Günther Bräunig, Dr. Norbert Kloppenburg, Bernd Loewen, Dr. Axel Nawrath

Landwirtschaftliche Rentenbank

Betriebsergebnis nach HGB bei gut 366 Mill. Euro - Zinsüberschuss um 3,4% gestiegen - Risikovorsorge um 12% aufgestockt - deutliche Stärkung der Reserven - Cost Income Ratio auf 11,5% verbessert - 229 Mitarbeiter guter Start im ersten Quartal 2011 - Hälfte des Mittelbedarfs schon gedeckt

Auch im Berichtsjahr 2010 haben die beiden Förderbanken des Bundes von einem günstigen Umfeld an den Kapitalmärkten profitiert. Schon zum dritten Mal in Folge haben diese Rahmenbedingen der Landwirtschaftlichen Rentenbank ein im langjährigen Vergleich außergewöhnlich hohes Betriebsergebnis beschert. Mit 366,2 Mill. Euro liegt dieses erneut um rund 150 Mill. Euro höher als in den normalen Jahren 2005 bis 2007. Wie in den Vorjahren beziehen sich diese Zahlen auf den Jahresabschluss nach HGB, den die Förderbank für die Steuerung und Gewinnverwendung als maßgeblich erachtet und deshalb an den Beginn ihrer Berichterstattung stellt.

Die Ertragsentwicklung des Geschäftsjahres 2010 sieht die Bank im Zeichen einer Normalisierung. Nach der "außergewöhnlich positiven Ertragsentwicklung" in den beiden Vorjahren sank der Zinsüberschuss um 3,4% auf 409,2 (423,4) Mill. Euro und entspricht dem Rohertrag. Der deutliche Rückgang des Verwaltungsaufwandes auf 39,4 (75,0) Mill. Euro resultiert aus der im Vorjahr vollzogenen Anpassung der Bewertung von Pensionsverpflichtungen an die internationalen Rechnungslegungsvorschriften des IAS 19, die 2009 zu einem außerordentlichen Anstieg dieses Aufwandspostens geführt hatte. Das Betriebsergebnis vor Bewertung beziffert die Bank auf 366,2 (347,4) Mill. Euro.

Unter Berücksichtigung der um 12,1% aufgestockten Risikovorsorge wird das Betriebsergebnis nach Bewertung mit 197,9 (155,9) Mill. Euro ausgewiesen. Mehr als doppelt so stark als im Vorjahr, nämlich um 178 (83,9) Mill. Euro auf 1,348 (1,17) Mrd. Euro wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken aufgestockt. Nach Steuern von unverändert 0,1 Mill. Euro wird ein um 2,0 Mill. Euro gestiegener Jahresüberschuss von 45,0 (47,0) Mill. Euro ausgewiesen. Zu 35,25 (33,75) Mill. Euro soll dieser der Hauptrücklage zugeführt werden. Der danach verbleibende Bilanzgewinn soll für eine Förderung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums verwendet werden. Konkret fließt die Hälfte in die Innovationsförderung des Zweckvermögens und die andere wird an den Förderungsfonds ausgeschüttet.

Die bilanziellen Eigenmittel erreichen damit per Ende des vergangenen Jahres 3,075 (3,126) Mrd. Euro und setzten sich zusammen aus dem Grundkapital von 135,0 (135,0) Mill. Euro, der Hauptrücklage von 651,7 (564,7) Mill. Euro, der Deckungsrücklage von 159,1 (188,3) Mill. Euro, dem Fonds für allgemeine Bankrisiken von 1,348 (1,170) Mrd. Euro und nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 780,8 Mill. Euro (1,068) Mrd. Euro. Der Anteil der ausgewiesenen haftenden Mittel an der Bilanzsumme betrug 3,9 (4,1)%. Aufsichtsrechtlich belaufen sich die Eigenmittel der Bank zum 31. Dezember 2010 auf 3,461 (3,027) Mrd. Euro. Die nach § 10 Abs. 1 KWG auf Basis der Solvabilitätsverordnung errechnete Gesamtkennziffer lag am Bilanzstichtag bei 24,5% (23,8)%. Die Kernkapitalquote verbesserte sich auf 15,5%. Und die traditionell gute Cost Income Ratio hat sich bei 229 (218) Mitarbeitern noch einmal deutlich von 17,8 auf 11,5% verbessert.

Auch wenn sich die Gewinnverwendung und die Förderleistung allein an der GuV-Rechnung nach HGB orientieren, weist die Landwirtschaftliche Rentenbank wie in den Vorjahren einenI FRS-Konzernabschluss aus. Dass die Ergebnisse dabei deutlich voneinander abweichen, erklärt die Bank mit den deutlichen Unterschieden der Ausweis- und Bewertungsgrundsätze. Mit 296,2 (292,8) Mill. Euro liegt das Betriebsergebnis vor Fair Value und Hedge-Bewertung leicht über dem Vorjahr aber deutlich unter dem HGB-Niveau.

Die operative Ertragslage des Konzerns vor Fair-Value- und Hedge-Bewertung erläutert die Bank im Geschäftsbericht. Einschließlich der Ergebnisbeiträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Beteiligungen erreichten die Zinserträge 4,019 (3,855) Mrd. Euro. Nach Abzug der Zinsaufwendungen von 3,668 (3,474) Mrd. Euro errechnet sich ein Zinsüberschuss von 350,9 (381,0) Mill. Euro. Dieser lag nach Angaben der Bank insbesondere aufgrund verringerter Margen im kurzfristigen Interbankengeschäft um 30,1 Mill. Euro oder 7,9% unter dem Vorjahr. Da in 2010 keine Wertberichtigungen erforderlich waren und eine abgeschriebene Forderung veräußert werden konnte, sank die Risikovorsorge/Zinsunterdeckung um 35,4 Mill. Euro auf 5,0 (40,4) Mill. Euro. Damit verbesserte sich das operative Ergebnis leicht um 3,4 Mill. Euro auf besagte 296,2 (292,8) Mill. Euro.

Das operative Ergebnis vor Fair-Value- und Hedge-Bewertung, so erläutert die Förderbank in ihrer Segmentberichterstattung, konnte im "Fördergeschäft" aufgrund des höheren Fördergeschäftsvolumens bei steigenden längerfristigen Margen deutlich auf 128,6 (71,1) Mill. Euro gesteigert werden. Dagegen sank das Ergebnis im Segment "Treasury Management" aufgrund des geringeren Zinsüberschusses auf 74,9 (136,2) Mill. Euro. Der Bereich "Kapitalstockanlage" verzeichnete eine Ergebnisverbesserung auf 92,7 (85,5) Mill. Euro.

Wie im Vorjahr weist die Rentenbank im Geschäftsbericht vor der Erläuterung des IFRS-Ergebnisses grundsätzlich auf die Bedeutung der Bewertungsfragen hin. Dazu heißt es: "Im Bewertungsergebnis werden die unrealisierten Gewinne und Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Derivate und der Bilanzgeschäfte, die der Fair-Value-Option zugeordnet wurden, erfasst. Zudem werden die zinsinduzierten Wertänderungen von Bilanzgeschäften in bilanziell effektiven Sicherungsbeziehungen beziehungsweise bei bilanzieller Ineffektivität deren Amortisation hier erfasst. Die bonitätsinduzierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Wertpapieren der Kategorie , Available for Sale' werden nicht im Bewertungsergebnis, sondern erfbtloauelgnwesgensrerüuctkral in der Neu ausgewiesen, soweit keine Wertminderungen zu berücksichtigen sind.

Die Entwicklung des Bewertungsergebnisses in 2010 war geprägt durch die Auswirkungen der Staatsschuldenkrisen einiger Euroländer auf die Finanzmärkte. Die bonitätsinduzierten Risikoaufschläge entwickelten sich uneinheitlich. Die Risikoaufschläge für die eigenen Verbindlichkeiten sind gestiegen, was zu Bewertungsgewinnen führte. Für aktivische Vermögenswerte aus Ländern mit übermäßiger Staatsverschuldung sind die Risikoaufschläge ebenfalls gestiegen, für Vermögenswerte aus den übrigen Ländern dagegen gesunken. Insgesamt ergaben sich aus der Bewertung der aktivischen Vermögenswerte ebenfalls Bewertungsgewinne in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung.

Die Bewertungsgewinne aus den Bilanzgeschäften wurden jedoch durch erhebliche Bewertungsverluste aufgrund der deutlichen Ausweitung der Basisspreads (Kosten für den Währungstausch sowie Kosten für den Tausch zwischen Zinsbasen in gleicher Währung) überkompensiert. Zusätzlich führte die Amortisation von in Vorjahren ertragswirksam erfassten Wertänderungen der Grundgeschäfte aus dem Makro Hedge Accounting zu einer weiteren Ergebnisbelastung von 113,8 Mill. Euro. Insgesamt ergab sich zum 31. Dezember 2010 mit minus 144,4 Mill. Euro ein gegenüber dem Vorjahr (minus 369,7 Mill. Euro) geringerer Bewertungsverlust. Durch die Buyatnedg-ieHolde-sStrKaonzerns als Nichthandelsbuchinstitut stellen diese Bewertungsverluste, sofern kein Kontrahent ausfällt, lediglich eine temporäre Größe dar und fließen teilweise 2011 beziehungsweise in den folgenden Jahren als Bewertungsgewinne durch Restlaufzeitenverkürzung wieder zurück."

Das negative Bewertungsergebnis von minus 144,4 Mill. Euro, so erläutert die Bank vor diesem Hintergrund, konnte durch das operative Ergebnis von 296,2 Mill. Euro überkompensiert werden, sodass sich ein Konzernjahresüberschuss von 151,8 Mill. Euro ergibt. Gegenüber dem Konzernjahresfehlbetrag von minus 76,9 Mill. Euro im Vorjahr verbesserte er sich um 228,7 Mill. Euro.

Das"Sonstige Ergebnis" erfasst neben der Amortisation der in 2008 in die Kategorie "Held to Maturity" umgewidmeten Wertpapiere im Wesentlichen die bonitätsinduzierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Wertpapiere der Kategorie "Available for Sale". Bonitätsinduzierte Wertänderungen resultieren aus Änderungen der Risikoaufschläge (Credit Spreads). Gestiegene Credit Spreads infolge der Staatsschuldenkrisen einiger Eurostaaten verringerten die Marktwerte der Wertpapiere. Dies wirkte sich entsprechend auf die "Veränderung der Neubewertungsrücklage" mit minus 230,0 (plus 267,3) Mill. Euro negativ aus. Diese Schwankungen werden vor dem Hintergrund der langfristigen Investitionsstrategie des Konzerns als temporär angesehen, sofern kein Kontrahent ausfällt.

Das Konzerngesamtergebnis wird zum 31. Dezember 2010 mit minus 78,2 (plus 190,4) Mill. Euro um 268,6 Mill. Euro niedriger als im Vorjahr ausgewiesen. Der Rückgang, so erläutert die Bank, ist freilich nahezu ausschließlich auf die Veränderung des erfolgsneutralen sonstigen Ergebnisses um minus 497,3 Mill. Euro zurückzuführen. Das um 225,3 Mill. Euro gestiegene Bewertungsergebnis aus der Gewinn-und-Ver-lust-Rechnung konnte hier nur teilweise kompensierend wirken.

Das Gesetz über die Landwirtschaftliche Rentenbank, so erläutert die Bank die Gewinnverwendung, beschränkt nach §2 Absatz 3, Satz 2 die maximale Höhe der Deckungsrücklage auf 5% des Nennbetrages der jeweils im Umlauf befindlichen gedeckten Schuldverschreibungen. Entsprechend wurde aufgrund des rückläufigen Volumens der zu deckenden Schuldverschreibungen ein Betrag von 29,2 (121,0) Mill. Euro der Deckungsrücklage entnommen und in gleicher Höhe der Hauptrücklage wieder zugeführt. Nach Beschluss der zuständigen Organe sollen 57,8 Mill. Euro aus dem Konzernjahresüberschuss in die Hauptrücklage eingestellt werden. Die verbleibenden operativen Ergebnisse zuzüglich der Bewertungsergebnisse in Höhe von 82,2 Mill. Euro werden den anderen Gewinnrücklagen zugeführt. Nach der Rücklagendotierung verbleibt ein Konzernbilanzgewinn von 11,75 (11,25) Mill. Euro.

Das Eigenkapital verringerte sich im Vergleich zum Stichtag Ende 2009 um 89,5 Mill. Euro. Die um 140,0 Mill. Euro gestiegenen Gewinnrücklagen konnten den Rückgang der Neubewertungsrücklage um 230,0 Mill. Euro nur zum Teil kompensieren. Um 232,4 Mill. Euro auf 889,5 Mill. Euro (1,122) Mrd. Euro verringert haben sich aufgrund von Fälligkeiten die nachrangigen Verbindlichkeiten. Aufsichtsrechtlich belaufen sich die Eigenmittel des Konzerns zum 31. Dezember 2010 vor Feststellung des Jahresabschlusses auf 3,259 (3,040) Mrd. Euro. Die nach § 10 Abs. 1 KWG auf Basis der Solvabilitätsverordnung errechnete Gesamtkennziffer lag am Bilanzstichtag bei 25,2 (23,9)%.

Im 1. Quartal 2011 hat sich das operative Ergebnis nach HGB mit 91,9 (91,3) leicht gegenüber dem Vorjahr erhöht. Das operative IFRS-Ergebnis hingegen liegt nach Angaben der Bank leicht unter dem Vorjahresniveau. Der IFRS-Abschluss, so wird betont, ist aber nach wie vor durch eine extrem hohe Volatilität der Bewertungsergebnisse geprägt. So seien in den ersten drei Monaten die Bewertungsverluste des Geschäftsjahres von insgesamt 374 Mill. Euro durch die Veränderungen der Marktparameter wieder kompensiert worden. Am Ende des ersten Quartals weist die IFRS-Rechnung Bewertungsgewinne von rund 323 Mill. Euro aus. Zufriedenheit äußert die Bank auch über ihre Emissionspolitik in den ersten Monaten 2011. Mit 4,6 Mrd. Euro, so der Hinweis, konnte nahezu die Hälfte des Mittelbedarfs an den Kapitalmärkten aufgenommen werden.

Für das Berichtsjahr 2010 meldet die Förderbank angesichts der allgemein beobachtbaren Belebung der Investitionsdynamik in Verbindung mit einer steigenden Nachfrage der Hausbanken nach langen Refinanzierungslaufzeiten ein deutlich höheres Neugeschäft. Obwohl die Betriebe aufgrund ihrer verbesserten wirtschaftlichen Situation insbesondere in der zweiten Jahreshälfte weniger Liquiditätshilfedarlehen nachfragten, wuchs das Zusagevolumen bei Programmkrediten um rund 11% auf 6,0 (5,4) Mrd. Euro. Insgesamt summierte sich das Neugeschäft im Geschäftsjahr 2010 auf 12,2 (10,7) Mrd. Euro. Mit Blick auf die günstigere Wirtschaftslage landwirtschaftlicher Betriebe ließ die Förderbank ihr hauseigenes bis Ende 2010 befristetes Konjunkturprogramm auslaufen. Ende Januar 2011 legte sie speziell für dioxingeschädigte Betriebe ein Liquiditätshilfeprogramm auf. Im Rahmen dieses Hilfsprogramms sagte sie bis Ende März 2011 rund 16 Mill. Euro zu.

Personalien: Verwaltungsrat: Gerd Sonnleitner (Vorsitzender), Ilse Aigner (Stellvertreterin des Vorsitzenden), Vorstand: Dr. Marcus Dahmen (Sprecher bis 8. Februar 2010), Hans Bernhardt, Dr. Horst Reinhardt

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