Vor- und Zwischenberichte

Sparkasse Karlsruhe

Dass die Sparkasse Karlsruhe im Berichtsjahr 2006 ihre Zinsspanne auf 2,28 (2,17)% der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) verbessern konnte, führt sie auf die "durchaus geglückte Anlagestrategie" der eigenen Vermögenspositionen zurück. Der Provisionsüberschuss, die zweitwichtigste Einnahmequelle, nähert sich mit einem Wert von 0,46% der DBS nach eigener Einschätzung mittlerweile dem Durchschnittswert vergleichbarer Sparkassen an. Als Ursache für den Anstieg des ordentlichen Aufwands von 1,69% auf 1,75% der DBS führt die Sparkasse nicht zuletzt die Aufwendungen für die Sanierung des Bestandsgebäudes an. Ende des Jahres 2008 will das Institut bei den Kosten zu vergleichbaren Häusern aufgeschlossen haben. Der Personalaufwand liegt mit rund 59,5 Mill. Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Im Jahr 2006 waren 1 427 (1 428) Mitarbeiter beschäftigt.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat mit 1,04 (0,95)% der Durchschnittsbilanzsumme die eigene strategische Zielmarke von 1,0% überschritten. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich im Berichtsjahr auf 64,17 (62,48)%. Nach Angaben der Bank bewegen sich die Adressausfallrisiken (Kreditausfälle) auf Vorjahresniveau. Im Zinsbuch meldet das Institut gestiegene Bewertungskosten. Nach den direkten Risikokosten, den Kosten für die Vorsorge für allgemeine Bankrisiken, dem neutralen Ergebnis und den Steuern verbleibt ein gestiegener Jahresüberschuss von rund 7,0 Mill. Euro. Dieser soll in voller Höhe den Rücklagen zugeführt werden und das Eigenkapital stärken, das sich somit auf 270,1 Mill. Euro beläuft.

Die Bilanzsumme hat sich im vergangenen Jahr um 50,5 Mill. Euro (plus 1,0%) auf 5,2 Mrd. Euro ausgeweitet. Für die Folgejahre plant der Vorstand unverändert einen moderaten Rückgang der Bilanzsumme, da das großvolumige Geschäft mit institutionellen Kunden kein strategisches Geschäftsfeld für die Zukunft darstellen soll. Der Bestand der gesamten Kredite an Nichtbanken stieg im Berichtsjahr um 110 Mill. Euro oder 3,6% auf rund 3,2 Mrd. Euro. Im baden-württembergischen Verbandsgebiet, so wird im Vergleich betont, lag die Steigerungsrate bei plus 2,0%. Um 3,6% (58,6 Mill. Euro) auf 1,680 Mrd. Euro gewachsen ist dabei das Volumen privater Kreditnehmer. Das Geschäft mit den Unternehmenskrediten verzeichnete ein Plus von 45,5 Mill. Euro oder 3,2%. Mit 511,5 (491,6) Mill. Euro an neu zugesagten Krediten wurde das Ergebnis des Vorjahres übertroffen. Dabei fielen die Darlehenszusagen an Unternehmen mit 241,0 Mill. Euro (plus 23,2%) und an Privatpersonen mit 249,2 (minus 13,3%) Mill. Euro nahezu gleich aus. Von den Neubewilligungen flossen 246 Mill. Euro in den privaten Wohnungsbau.

Die Ersparnisbildung aus den beiden Komponenten Kundeneinlagen und Wertpapiergeschäft will die Sparkasse im Zuge ihrer marktstrategischen Neupositionierung hin zu einer ganzheitlichen Vermögensdisposition als zentrales Element ihrer Geschäftsausrichtung stärker in den Fokus ihrer Anleger rücken. Im Berichtsjahr haben sich die Einlagen im bilanzwirksamen Bereich um 93,8 Mill. Euro (plus 2,5 %) auf 3,866 Mrd. Euro erhöht. Dabei wiesen die Spareinlagen einen Bestandszuwachs von 26,6 (15,6) Mill. Euro auf. Mit einem Wachstum von 81,2 (57,9) Mill. Euro lagen die Sichteinlagen deutlich über dem Wert des Jahres 2005. Der Bestand an Einlagen privater Kunden hat sich hierbei mit minus 0,3% kaum verändert und mit 2,783 (2,791) Mrd. Euro das Vorjahresniveau knapp gehalten. Demgegenüber hatten die übrigen Anleger (Selbstständige, Unternehmen und öffentliche Haushalte) einen Zuwachs von 10,3% auf 1,083 Mrd. Euro zu verzeichnen.

Im Wertpapiersparen verzeichnete die Sparkasse einen Nettoabsatz (Ersparnisbildung) von 89,5 (104,0) Mill. Euro. Die Umsätze im Aktiengeschäft lagen um knapp 35% über dem Vorjahresniveau, wobei die Sparkasse einräumt, dass viele Anleger frühzeitig Gewinne realisiert und dem Aktienmarkt den Rücken gekehrt haben. Fazit der Sparkasse: Trotz enorm gestiegener Umsätze in diesem Anlagesegment haben sich die Bestände zum Jahresende reduziert.

Die Schwergewichte beim Sparen macht die Sparkasse im Investmentbereich und in Zertifikaten aus. Sie verweist auf 51,2 Mill. Euro in Investmentanteilen sowie 58,2 Mill. Euro in festverzinslichen Anlagen. Die im Vergleich zum Vorjahr rückläufigen Zuwächse im Investmentbereich (2005: 75,9 Mill. Euro) sieht sie durch die sprunghaft angestiegenen Anlagen in Zertifikaten und festverzinslichen Titeln (plus 138,4 %) mehr als wett gemacht. Der Gesamtumsatz im Wertpapiergeschäft hat nach plus 13,5% oder 67 Mill. Euro 551,6 Mill. Euro erreicht. Als Vergleichswert der baden-württembergischen Sparkassen werden plus 11,6% genannt.

Der Gesamtbestand an Wertpapieren auf den Kundendepots wird zum Jahresende auf 1,268 (1,090) Mrd. Euro beziffert. Das ist ein Zuwachs von 16,3%. Die gesamte Ersparnisbildung aller Kunden wird im Jahr 2006 mit 183,3 (79,8) Mill. Euro veranschlagt, ein Plus von 129,7%. Für das Segment Private Kunden werden als Zuwächse bei der gesamten Ersparnisbildung 80,4 (45,0) Mill. Euro genannt. Die Sparkasse Karlsruhe verwaltete Ende 2006 insgesamt 37 948 Kunden-Depots, einschließlich der Depots, die bei der Landesbank sowie bei der Deka in Frankfurt, Luxemburg und in der Schweiz geführt werden. Die Anzahl der Depots erhöhte sich um 607 oder 1,6%.

Die Idee, den Kunden mit hohem liquidem Vermögen eine persönliche und ganzheitliche Beratung und eine individuelle Vermögensverwaltung anzubieten, umfasst auch eine Kooperation mit der Berenberg Bank in Hamburg. Aktuell, so meldet die Bank im Rückblick auf das Berichtsjahr, werden 35 neue Mandate mit einem Volumen von über 12 Mill. Euro betreut. Die Zusammenarbeit mit der Berenberg Bank sieht eine klare Arbeitsteilung vor. Während das Portfoliomanagement bei dem Hamburger Privatbankhaus liegt, wird der Kunde weiterhin von der Sparkasse Karlsruhe betreut.

Im Vermittlungsgeschäft für die LBS wurde ein Volumen von 114,6 (157,5) Mill. Euro erzielt. Insgesamt 3 203 (4 079) Bausparverträge haben die Kunden abgeschlossen. Das Volumen der neu abgeschlossenen Lebensversicherungen mit der Sparkassen-Versicherung überstieg mit 35,6 Mill. Euro den Wert des Jahres 2005 um 13,4 Mill. Euro. Das Vermittlungsvolumen im Rahmen von Leasingfinanzierungen erhöhte sich um rund 20,0% (plus 2,9 Mill. Euro) auf 17,4 Mill. Euro. Der Nettoabsatz bei den Deka-Fonds lag bei 53,1 (75,9) Mill. Euro. Im Berichtsjahr konnten im Immobiliengeschäft 203 (308) Objekte vermittelt werden. Der Wert lag bei 40,2 (53,2) Mill. Euro.

Mit 182 337 (181 002) Girokonten sieht die Sparkasse die Marktdurchdringung weiter erhöht. Insgesamt 40 593 Kunden nutzen das Internet Banking, das sind 4 309 oder 11,9% mehr als im Vorjahr. An den GAAs wurden 4 687 356 Verfügungen vorgenommen (plus 2,5%). Die Zahl der Seitenzugriffe auf die Internetseiten wird im Berichtsjahr auf 14,24 Millionen beziffert.

Die Sparkasse ist mit 60 Filialen, fünf Filialdirektionen, 20 Vermögensberatungen, Firmenkundenberatungen an drei Standorten, Gewerbekundenberatungen an zwei Standorten und im Vermögensmanagement vertreten. Im Berichtsjahr wurden 2,024 Mill. Euro an Vereine, Organisationen und förderungswürdige Projekte weitergeleitet.

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