Bilanzen

Sparkasse Passau / Sparkasse Hagen / Stadtsparkasse Magdeburg

Sparkasse Passau

Bilanzsumme um 4,4% gestiegen deutliches Plus beim Zinsüberschuss erhöhte Verwaltungsaufwendungen bei rückläufigen Sachkosten - Risikovorsorge um 8,18 Mill. Euro auf 10,31 Mill. Euro aufgestockt - Betriebsergebnis um knapp 31% unter Vorjahresniveau starke Ausweitung des Wertpapierbestandes - Forderungen an Kreditinstitute zurückgeführt - Bankengelder deutlich ausgeweitet - Vermittlungsgeschäft mit Lebensversicherungen deutlich erhöht

Eine um 4,4% auf 2,479 Mrd. Euro gestiegene Bilanzsumme, 92315 Girokonten (plus 0,4%), 141040 Sparkonten (minus 4,1%), Mitarbeiter 820 (814), unverändert 47 Geschäftsstellen sowie weitere SB-, Service- und Beratungsstandorte mit insgesamt 72 (70) Geldausgabeautomaten - das sind einige Eckdaten der Sparkasse Passau für das Berichtsjahr 2009.

In der Ertragsrechnung erhöhte sich der Zinsüberschuss - einschließlich laufender Erträge aus Wertpapieren, Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen sowie Erträgen aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen - im Vergleich zum Vorjahr um 9,4% auf 55,10 Mill. Euro. Ursächlich für diese Entwicklung ist allein der Zinssaldo, der um 14,8% auf 48,01 Mill. Euro angestiegen ist. Um 17% oder 1,46 Mill. Euro rückläufig waren hingegen die laufenden Erträge. Gemessen an der Durchschnittsbilanzsumme lag der Zinsüberschuss bei 2,3 (2,2)%.

Das Zinsgeschäft mit Kunden und die Erträge aus dem A-Depot werden in den erläuternden Ausführungen der Sparkasse weiterhin die mit Abstand bedeutendsten Ertragsquellen. "Unter Berücksichtigung geschäftspolitischer Zielsetzungen beziehungsweise Bedürfnissen des Marktes erhöhten sich die Eigenanlagen der Sparkasse im Vergleich zum Vorjahr um 33,2% auf 924,78 Mill. Euro", heißt es im Geschäftsbericht. "Die steiler gewordene Zinsstrukturkurve eröffnete Chancen, aus der Fristentransformation zusätzliche Erträge zu generieren. Diese Möglichkeit wurde in vertretbarem Umfange genutzt".

Der Provisionsüberschuss erreichte 14,12 Mill. Euro und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 0,4%. Das Verhältnis von Provisionsüberschuss zu Zinsüberschuss belief sich auf 25,6 (27,9)%. Der Anteil des Zinsüberschusses an dem um 7,4% auf 69,23 Mill. Euro gestiegenen Rohertrag lag bei 79,60 (78,17)%. Das liegt nahe an den vergleichbaren Anteilen der drei anderen hier betrachteten Sparkassen.

Anders als bei den beiden anderen Instituten in Hagen und Magdeburg sind in Passau die Verwaltungsaufwendungen im Berichtsjahr gestiegen, und zwar um 1,8% auf 49,98 Mill. Euro. Überproportional erhöht haben sich dabei mit 4,0% auf 34,03 Mill. Euro die Personalausgaben (einschließlich der sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung). Um 3,8% auf 13,64 Mill. Euro zurückgeführt werden konnten hingegen die Sachkosten. Infolge planmäßig abgeschriebener Investitionen der Vorjahre erhöhte sich die Abschreibungssumme auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen um 0,09 Mill. Euro oder 4,0% auf 2,31 Mill. Euro. Damit ergibt sich ein um 25,5% auf 19,25 Mill. Euro gestiegenes Teilbetriebsergebnis.

Dass das Betriebsergebnis dennoch um 30,9% unter dem Vorjahresergebnis liegt, ist im Wesentlichen dem überaus starken Anstieg der Risikovorsorge geschuldet. Letztere erhöhte sich im Berichtsjahr um 8,18 Mill. Euro auf 10,31 Mill. Euro. Um ein Volumen von 10,49 Mill. Euro und damit noch deutlicher abgebaut werden konnte der negative Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge. In der GuV-Rechnung schlägt er noch mit minus 1,38 Mill. Euro zu Buche (nach minus 11,87 Mill. Euro im Vorjahr).

In diesem Posten sind auch 2,0 Mill. Euro als Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken verbucht, der damit auf nunmehr 7,5 Mill. Euro aufgestockt ist. Als Gewinn vor Steuern weist die Sparkasse im Berichtsjahr 9,93 (4,5) Mill. Euro aus. Dies führt zu einer Verdopplung der Steuerposition auf 4,68 Mill. Euro. Mit dem um 142,7% auf 5,25 Mill. Euro erhöhten Jahresergebnis sieht sich die Sparkasse nahezu auf dem Niveau von vor der Finanzmarktkrise. Davon werden 1,0 Mill. Euro in die offenen Rücklagen eingestellt. Und auf Vorschlag des Vorstandes hat der Verwaltungsrat beschlossen, den Bilanzgewinn des Jahres 2009 von 4,25 Mill. Euro der Sicherheitsrücklage zuzuführen.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt auf der Aktivseite einen leicht gestiegenen Anteil von 55,11 (56,17)% der Bilanzsumme für die Kundenforderungen. Die Sparkasse liegt damit deutlich niedriger als das Schwesterinstitut in Magdeburg (34,98%) und auch unter dem Vergleichswert in Hagen (61,45%). Stark an Gewicht gewonnen haben in Passau die Wertpapieranlagen, die per Stichtag 37,3 (29,25)% an der Bilanzsumme abdeckten. Dem Volumen nach resultiert diese Entwicklung größtenteils auf einer Aufstockung der festverzinslichen Werte um 41,97% oder 228,54 Mill. Euro auf 773,11 Mill. Euro. Diese geht wiederum ganz überwiegend auf einen Zuwachs bei den Anleihen zurück (plus 52,1% auf 772,94 Mill. Euro).

Der Anteil der Festverzinslichen Werte an dem gesamten Wertpapierbestand der Sparkasse hat sich damit auf 83,60% erhöht, das Gewicht des um 1,28% nur unterproportional gestiegenen Aktienbestandes ist hingegen auf 16,4 (21,57)% gesunken. Deutlich zurückgeführt wurden auf der Aktivseite nicht zuletzt die Forderungen an Kreditinstitute, die noch 0,88 (6,72)% der Bilanzsumme abdecken.

An Gewicht gewonnen haben auf der Passivseite der Bilanz die Bankengelder mit 16,49 (9,84)% an der Bilanzsumme. Deren Aufstockung um 75,0% auf 175,27 Mill. Euro bedeutete im Berichtsjahr volumenmäßig die größte Veränderung aller Bilanzpositionen. Die Bank wertet die Ausweitung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die zur Erhöhung der Eigenanlagen eingegangen wurden, als bestimmenden Faktor für die Ausweitung der Bilanzsumme.

Einen deutlichen Rückgang um 15,5% oder minus 163,16 Mill. Euro auf 888,68 Mill. Euro verzeichneten die anderen Verbindlichkeiten. Deren Entwicklung wird freilich von zwei gegenläufigen Effekten geprägt:

Einem Anstieg der täglich fälligen Laufzeit um 43,4% auf 737,34 (514,02) Mill. Euro stand ein Abfluss der anderen Verbindlichkeiten mit befristeter Laufzeit um 71,9% oder 386,48 Mill. Euro entgegen. Dieser Rückgang hat auch spürbare Auswirkungen auf den Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme. Er fiel zum Bilanzstichtag 2009 auf 73,55 (81,61)% der Bilanzsumme.

Als zufriedenstellend wertet man in Passau im bayerischen Sparkassenvergleich das Dienstleistungsgeschäft. Im Bauspargeschäft wurde eine Bausparsumme von 83,3 (96,5) Mill. Euro erreicht. Das Lebensversicherungsgeschäft lag mit 40,9 (26,5) Mill. Euro deutlich über dem Vorjahresergebnis. Die Zahl der Girokonten stieg um 1267 auf 106448 Stück (davon 14133 Geldmarktkonten). Der Immobilien-Umsatz in Höhe von 15,2 (15,4) Mill. Euro konnte bei 120 (110) vermittelten Objekten in etwa gehalten werden. Die daraus erwirtschaftete Courtage betrug 721 000 Euro. Die umsatzabhängigen Erträge aus dem Wertpapiergeschäft reduzierten sich um 15,0% auf 2,46 (2,9) Mill. Euro.

Der unter den Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen ausgewiesene Buchwert des Anteilsbesitzes der Sparkasse erhöhte sich um 148 000 Euro auf 26,645 Mill. Euro. Die Erhöhung resultiert nahezu ausschließlich aus der Aufstockung der Beteiligung an der Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG.

Personalien: Verwaltungsrat: Franz Meyer (Vorsitzender), Jürgen Dupper (stellvertretender Vorsitzender), Georg Krenn (weiterer Stellvertreter des Vorsitzenden); Vorstand: Renate Braun (Vorsitzende), Dr. Hartmann Beck, Eckhard Helber

Sparkasse Hagen

Deutlich gesteigerte Ertragsbasis mit Zuwächsen sowohl beim Zins- als auch beim Provisionsgeschäft - Verwaltungskosten um 8,2% reduziert - Risikovorsorge deutlich angehoben - Jahresüberschuss von 10,1 (5,2) Mill. Euro - Bilanzsumme um 5,4% rückläufig

Wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse Hagen ist "typgerecht" wie auch in den Vorjahren der Zinsüberschuss. Dieser ist im vergangenen Geschäftsjahr um 14,4% auf 58,3 (50,9) Mill. Euro gestiegen. Maßgeblich für diese Entwicklung war, so kommentiert das Institut, die im Vergleich zur Aktivseite kürzere Zinsbindungsfrist der Passivseite sowie die Konditionenpolitik, die in Erwartung sinkender Geld- und Kapitalmarktzinsen ergriffen wurde.

Der Provisionsüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr - anders als bei den beiden anderen hier besprochenen Instituten - um 7,1% auf 16,4 (15,3) Mill. Euro angestiegen. Als Ursache dafür werden höhere Provisionserträge aus dem Kundenwertpapier- und dem Vermittlungsgeschäft genannt. Insgesamt erhöhte sich der Rohertrag damit um 12,7% auf 74,7 (66,3) Mill. Euro, womit die Sparkasse Hagen nicht nur das deutlichste Plus der Institute in dieser Gegenüberstellung ausweist, sondern auch die absolut betrachtet stärkste Ertragsposition. Diese setzt sich zu 78,0 (76,9)% aus den Ergebnissen des Zins- und zu 22,0 (23,1)% des Provisionsgeschäfts zusammen.

Um 8,2% auf 44,1 (48,0) Mill. Euro verringerten sich die Verwaltungsaufwendungen der Sparkasse Hagen. Darunter sind nicht nur die Personalaufwendungen um 9,6% auf 28,3 (31,4) Mill. Euro gesunken - unter anderem übertraf die Fluktuation durch Altersteilzeit und Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis die Erwartungen, kommentiert das Institut. Auch die anderen Verwaltungsaufwendungen unterschreiten mit 11,8 (12,2) Mill. Euro das Vorjahresniveau. Das Verhältnis von Aufwendungen zu Erträgen hat sich im Jahr 2009 auf Basis der Werte der Gewinn- und Verlustrechnung von 71,0% auf 62,4% verbessert.

Deutlich angehoben wurde im Berichtsjahr die Risikovorsorge. Nach Zuschreibungen in Höhe von 4,4 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr werden für 2009 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft von 5,9 Mill. Euro ausgewiesen - und damit trotz des deutlichen Anstiegs weniger als bei den beiden anderen hier betrachteten Instituten.

Mit 8,5 (5,9) Mill. Euro lag der Steueraufwand der Sparkasse deutlich über dem Vorjahreswert. Der Jahresüberschuss wird mit 10,1 Mill. Euro ausgewiesen; er hat sich im Vergleich zum Vorjahresergebnis nahezu verdoppelt.

Die Bilanzsumme des Hagener Instituts reduzierte sich im Jahr 2009 von 2,30 auf 2,18 Mrd. Euro. Im Vergleich der Jahresendbestände ging das Kreditgeschäft (Kundenforderungen, Treuhandkredite und Avale) in diesem Zeitraum um 4,5% auf 1,38 (1,44) Mrd. Euro zurück. Der gesamte Forderungsbestand im Bereich der wirtschaftlich unselbstständigen und sonstigen Privatpersonen verringerte sich dabei um 4,4%. Die Forderungen an Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen sanken um 4,7% gegenüber dem Vorjahr.

Der Anteil der Forderungen an wirtschaftlich unselbstständige und sonstige Privatpersonen liegt laut Geschäftsbericht bei 43,9%, während der Anteil der Kredite an Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen 53,5% beträgt. Die Restgröße bezieht sich auf öffentliche Haushalte, Organisationen ohne Erwerbszweck und ausländische Nichtbanken. Der Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme ist bei der Sparkasse Hagen mit 61,5% leicht höher als der Vorjahreswert von 60,6% und macht nach wie vor den bedeutendsten Bereich der Sparkasse im zinstragenden Geschäft aus.

Das Kreditneugeschäft zeigt gegenüber dem Vorjahr eine verhaltene Entwicklung. Insgesamt wurden im Jahr 2009 mittel- und langfristige Darlehen von 188,7 (219,4) Mill. Euro ausgereicht. Dabei verzeichneten die Auszahlungen an private Haushalte einen Rückgang um 19% auf 54,3 Mill. Euro. Die Darlehensauszahlungen zur Finanzierung des Wohnungsbaus gingen auf 64,6 (88,3) Mill. Euro zurück. Die Auszahlungen an Unternehmen und Selbstständige verminderten sich um 13,7% auf 129 Mill. Euro.

Der Bestand an eigenen Wertpapieranlagen stieg gegenüber dem Vorjahr um 12,3% auf 482,8 (430,1) Mill. Euro an. Ein großer Teil der eigenen Wertpapiere wurde dabei laut Geschäftsbericht zur Renditesteigerung in Wertpapier-Spezialfonds angelegt. Der Anteil der Spezialfonds am Bilanzwert der Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren erhöhte sich um 0,5% auf 98,4%.

Auf der Passivseite der Bilanz lagen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zum Bilanzstichtag mit insgesamt 1,60 (1,66) Mrd. Euro um 4,0% unter dem Vorjahreswert. Zwar ist im Bilanzbericht ein deutlicher Trend zu Anlagemöglichkeiten mit kurzen Laufzeiten zu erkennen: Die Spareinlagen stiegen um 13,1% auf 471,2 Mill. Euro an. Starke Zuwächse mit einem Plus von 249 Mill. Euro gab es auch bei den täglich fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden. Die anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist verzeichneten derweil 369,4 Mill. Euro und halbierten sich damit nahezu.

Um gut ein Drittel auf 204,1 (321,0) Mill. Euro reduzierten sich im Interbankengeschäft die Forderungen an Kreditinstitute. Diese Bilanzposition besteht laut Geschäftsbericht fast ausschließlich aus bei Banken unterhaltenen Liquiditätsreserven sowie Termingeldanlagen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verminderten sich um rund ein Fünftel auf 313,7 (390,1) Mill. Euro. Das Volumen der langfristigen Sparkassenbriefe, die ursprünglich zur Refinanzierung von Kredit- und Wertpapiereigengeschäften verkauft worden waren, wie das Institut hervorhebt, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 28,4 Mill. Euro reduziert und liegt nun bei 87,0 Mill. Euro. Daneben enthält diese Position hauptsächlich Termineinlagen von Kreditinstituten und Weiterleitungsdarlehen sowie ein Offenmarktgeschäft mit der Deutschen Bundesbank in Höhe von 50 Mill. Euro.

Personalien: Verwaltungsrat: Wolfgang Röspel (Vorsitzender), Claus Rudel (stellvertretender Vorsitzender), Jörg Fritzsche (stellvertretender Vorsitzender seit 3. Dezember 2009), Christa Suda (stellvertretende Vorsitzende bis 2. Dezember 2009); Vorstand: Klaus Hacker (Vorsitzender), Rainer Kurth, Klaus Oberliesen, Frank Walter

Stadtsparkasse Magdeburg

Zinsüberschuss um 9,1% gesteigert - Rückgang beim Provisionsgeschäft - Verwaltungsaufwendungen leicht unter Vorjahreswert - Minus von 5,8% bei Betriebsergebnis - Jahresüberschuss auf vergleichsweise niedrigem Niveau verdoppelt - Bilanzsumme leicht gesunken - Anteil Wertpapiere an Aktiva über 50%

Der Blick auf die Ertragslage der Stadtsparkasse Magdeburg im Jahr 2009 zeigt, dass das öffentlich-rechtliche Institut in erheblichem Umfang von den Entwicklungen am Geld- und Kapitalmarkt profitiert hat. So konnte der Zinsüberschuss gegenüber dem Vorjahr deutlich um 9,1% auf 47,8 (43,8) Mill. Euro gesteigert werden. Dies entspricht einer Erhöhung um 0,22 Prozentpunkte auf 2,42% der Durchschnittsbilanzsumme. Die Zinsaufwendungen sanken dabei gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Mill. Euro, wodurch die um 7,4 Mill. Euro gesunkenen Zinserträge überkompensiert wurden: Insgesamt gingen die Erträge aus dem Kundenkreditgeschäft, insbesondere aus dem Kommunalkredit- und dem Privatkundenkreditgeschäft zurück. Auch die Zinseinnahmen aus den Anlagen bei institutionellen Geschäftspartnern waren rückläufig. Aufgrund der steilen Zinsstruktur und der Nutzung von Fristentransformationseffekten lag der Zinsüberschuss dennoch deutlich über dem Niveau des vorangegangenen Jahres.

Der Provisionsüberschuss lag mit 13,6 (14,2) Mill. Euro um 4,3% unter dem Vorjahr. Provisionszuwächse in den Verbundbereichen - Wertpapier- und Versicherungsgeschäft - wurden dabei laut Geschäftsbericht großteils durch "wettbewerbsbedingte Zugeständnisse" bei den Kontoführungsgebühren aufgezehrt. Insgesamt erhöhte sich der Rohertrag damit um 5,9% auf 61,4 (58,0) Mill. Euro; er setzt sich zu 77,9 (75,6)% aus dem Überschuss im Zins- und zu 22,1 (24,4)% aus dem Provisionsgeschäft zusammen, womit eine Verlagerung hin zu Ersterem zu beobachten ist. Um 1,1% auf 38,0 (38,4) Mill. Euro verringerte sich der Verwaltungsaufwand der Stadtsparkasse im Vergleich zum Vorjahr. 2009 wurden die Personalkosten konstant bei 21,6 Mill. Euro gehalten, die Sachaufwendungen hingegen erhöhten sich um 2,0% auf 14,2 (13,9) Mill. Euro.

Dass der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge um 38,4% auf 2,4 (3,9) Mill. Euro rückläufig war, liegt nach Angaben im Geschäftsbericht daran, dass im Jahr 2008 eine Sonderausschüttung aus einer Beteiligung das Ergebnis dieser Ertragssparte beeinflusst hat. Wie die beiden anderen hier besprochenen Institute der Sparkassenorganisation hat auch die Stadtsparkasse Magdeburg - wenngleich in deutlich geringerem Umfang - im Berichtsjahr 2009 ihre Risikovorsorge deutlich angehoben, und zwar um 59,1% auf 8,9 (5,6) Mill. Euro. Trotz der besseren Ertragslage und geringerer Kostenbasis hat sich damit das Betriebsergebnis um 5,8% auf 16,9 (18,0) Mill. Euro verringert.

Dank einem geringeren Minus des Saldos der übrigen Aufwendungen und Erträge (minus 5,4 nach minus 15,3 Mill. Euro) und trotz einer von 2,2 auf 10,7 Mill. Euro kräftig angestiegenen Steuerposition erreichte der Jahresüberschuss des Magdeburger Instituts fast das doppelte des Vorjahreswertes. Im Vergleich mit den beiden anderen Instituten in dieser Gegenüberstellung lag dieser mit 1,0 (0,5) Mill. Euro allerdings auf vergleichsweise geringem Niveau.

Die Bewertungserfordernisse im Kreditgeschäft, so hebt die Stadtsparkasse hervor, sind im Vorjahresvergleich geringer ausgefallen und bewegen sich "auf einem niedrigen Niveau". Das Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft habe sich zudem deutlich verbessert: Durch das niedrige Zinsniveau und das Zusammenlaufen der Spreads seien erhebliche Zuschreibungen im Wertpapierbestand in Höhe von 9,3 Mill. Euro entstanden. Die Abschreibungen auf das Depot A seien gegenüber dem Vorjahr merklich zurückgegangen. Im Berichtsjahr, so die Sparkasse, wurden die Vorsorgereserven nach § 340 f HGB sowie der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB signifikant erhöht, Letzterer um 5,0 auf 9,0 Mill. Euro.

Beim Blick auf die Bilanzstruktur fällt als maßgebliche Position auf der Aktivseite ein Rückgang der Kundenforderungen um 4,9% auf 669,7 (704,2) Mill. Euro auf. Diese Entwicklung sieht man zu einem bedeutenden Teil durch eine signifikant geringere stichtagsbezogene Inanspruchnahme von Kreditlinien bei den Kommunalkrediten sowie durch Sondertilgungen bei den privaten Baufinanzierungen bedingt. Nachdem im Jahr 2008 das Volumen der Kreditbewilligungen im gewerblichen Kreditgeschäft um 16,9% gesteigert worden ist, war im Berichtsjahr ein Rückgang von 6,0% zu verzeichnen. Die Forderungen an Kreditinstitute wurden im Berichtsjahr um 41% auf 113,6 (192,5) Mill. Euro zurückgefahren. Insbesondere die Festgeldanlagen bei anderen Kreditinstituten gingen zurück.

Die Position Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere ist per Bilanzstichtag 31. Dezember 2009 um knapp ein Fünftel von 754,7 auf 902,7 Mill. Euro gestiegen. Während in 2008 freie Liquidität weitgehend in Termingeldern angelegt worden ist, so erläutert die Sparkasse in ihrem Geschäftsbericht, wurde 2009 vornehmlich in festverzinsliche Anleihen und Schuldverschreibungen investiert. Der unter der Position Aktien und andere nichtfestverzinsliche Wertpapiere (minus 35,6% auf 104,6 nach 163,3 Mill. Euro) ausgewiesene Spezialfonds ist nach Angaben der Bank im Wesentlichen in Corporate Bonds, kleineren Positionen von Asset Backed Securities, Termingeldern und einer kapitalgarantierten Wandelanleihe investiert. Mit einem Volumen von 1,0 (0,92) Mrd. Euro macht die gesamte Wertpapierposition mehr als die Hälfte der gesamten Aktiva aus, und damit deutlich mehr als bei den beiden anderen Instituten in dieser Gegenüberstellung.

Um 1,8% auf 1,64 (1,68) Mrd. Euro ist der Gesamtbestand der bilanzwirksamen Kundeneinlagen im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Diese Entwicklung führt das Magdeburger Institut primär auf die Fälligkeit eines einjährigen Sparkassenbriefes sowie den Abfluss von Anlagemitteln institutioneller Kunden zurück: Diese Kunden hätten in Folge der Finanzmarktkrise Liquidität zur Sparkasse Magdeburg transferiert, die nur mit hohen Margenzugeständnissen hätte gehalten werden können, erläutert man im Geschäftsbericht. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden um 9,4% auf 109,5 (120,8) Mill. Euro reduziert. Insgesamt ist die Bilanzsumme der Stadtsparkasse Magdeburg im Berichtsjahr um 2,1% auf 1,91 (1,96) Mrd. Euro gesunken.

Die Stadtsparkasse Magdeburg arbeitet mit den Verbundunternehmen Deka-Bank, öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG, Arag Rechtsschutzversicherungs-AG sowie Ostdeutsche Landesbausparkasse AG zusammen. Die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft konnten dabei gegenüber dem Vorjahr um 17,9% erhöht werden. Das Abschlussvolumen bei klassischen Lebensversicherungen wurde ebenfalls gesteigert. Bei den Bausparverträgen musste ein Rückgang des Bausparvolumens um 10,6% gegenüber dem Vorjahr hingenommen werden.

Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Lutz Trümper (Vorsitzender), Reinhard Gurcke (erster stellvertretender Vorsitzender), Karin Meinicke (zweite stellvertretende Vorsitzende seit 1. März 2009), Hans-Werner Brüning (zweiter stellvertretender Vorsitzender bis 31. Januar 2009); Vorstand: Horst Eckert (Vorsitzender), Jens Eckhardt

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