Bilanzen

Vier große Förderbanken

KfW

Konzerngewinn von 2,384 Mrd. Euro - Zinsüberschuss mit 2,933 Mrd. Euro auf hohem Niveau - Verwaltungsaufwendungen auf 914 Mill. Euro um 20,9% angestiegen - Risikolage im Segment Maritime Industrie angespannt - positiver Trend im Wertpapier- und Beteiligungsportfolio - Bilanzsumme um 16,8 Mrd. Euro auf 511,6 Mrd. Euro erhöht

Die größte deutsche Förderbank KfW blickt auf ein Geschäftsjahr 2012 zurück, in dem sich die Erwartungen des Instituts übererfüllten. Insgesamt wurde mit 2,384 (2,068) Mrd. Euro ein Konzerngewinn erzielt, der nach dem Kommentar der Bank selbst "deutlich oberhalb des nachhaltigen Potenzials" liegt. Die sehr gute Ertragslage war von vier Entwicklungslinien geprägt: Erstens verzeichnete die KfW eine anhaltend hohe Nachfrage nach Förderkrediten. Zweitens erreichte der Zinsüberschuss einen historischen Höchststand, während aus den begonnenen Modernisierungsmaßnahmen ein deutlicher Anstieg der Verwaltungsaufwendungen resultierte. Drittens entwickelte sich die Risikolage des Konzerns vor allem im Segment Maritime Industrie negativ. Diesen Belastungen standen jedoch positive Einmaleffekte in anderen Segmenten sowie die Auflösung von Portfoliowertberichtigungen beziehungsweise viertens eine positive Entwicklung des Wertpapier- und des Beteiligungsportfolios gegenüber. Ein genauerer Blick auf die Ertragslage der Förderbank zeigt die deutliche Erhöhung des Betriebsergebnisses vor Bewertungen: Es lag 2012 bei 2,246 Mrd. Euro, nach 1,869 Mrd. Euro im Vorjahr. Die starke Verbesserung ist insbesondere auf einen um 22,3% gesteigerten Zinsüberschuss in Höhe von 2,933 (2,399) Mrd. Euro zurückzuführen, der wie in den Vorjahren die wesentliche Ertragsquelle im Konzern darstellte. Für diese positive Entwicklung macht die KfW ihre günstigen Refinanzierungsmöglichkeiten verantwortlich. Neben einer für das Institut durchgehend positiven Zinskonstellation resultieren diese insbesondere auch aus der guten Bonität der Bank und dem breiten Spektrum an Refinan zierungsinstrumenten: Einem Zinsertrag in Höhe von 14,409 (15,791) Mrd. Euro steht ein Zinsaufwand von 11,477 (13,392) Mrd. Euro gegenüber. Die von der KfW im Förderkreditgeschäft gewährten Zinsverbilligungsleistungen bewegten sich mit 535 (557) Mill. Euro unter dem Niveau des Vorjahres.

Aus der Kreditrisikovorsorge im Konzern ergaben sich Ergebnisbelastungen in Höhe von 155 Mill. Euro, nachdem daraus im Vorjahr eine Ergebnisverbesserung um 185 Mill. Euro resultiert hatte. Die Nettobelastungen aus der Vorsorge für die akuten Kreditrisiken einschließlich der Direktabschreibungen lagen unter Berücksichtigung von Eingängen auf bereits abgeschriebene Forderungen mit 262 (35) Mill. Euro gemäß den Erwartungen der Bank über dem Jahr 2011. Der Schwerpunkt der Belastungen lag im Geschäftsfeld Exportund Projektfinanzierung. Dafür maßgeblich war die Bildung von Einzelwertberichtigungen im Segment Maritime Industrie mit 384 Mill. Euro, insbesondere in der Frachtschifffahrt einschließlich KG-Finanzierungen. Die eingetretenen Ausfälle lagen mit 86 Mill. Euro deutlich niedriger.

Die Vorsorge für einzeln noch nicht zuordenbare Risiken im Kreditportfolio wurde netto um 107 (220) Mill. Euro reduziert. Die Nettoerträge stammten insbesondere aus der Auflösung von Vorsorge für die von der Wirtschaftskrise besonders stark betroffenen Branchen und Länder im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung. Der Wertminderungsbedarf wurde individuell festgestellt und durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Zum Jahresende belief sich der Vorsorgebestand auf 0,6 (0,7) Mrd. Euro.

Daneben wurden positive Ergebnisbeiträge aus der Restrukturierung von Engagements im Zusammenhang mit den in den Jahren 2007 und 2008 durchgeführten Maßnahmen zur Rettung der IKB erzielt. Das in den Büchern der KfW bestehende Portfolio aus den verschiedenen Rettungsmaßnahmen wurde vollständig abgebaut. Die Gesamtbelastung wurde damit auf insgesamt 8,2 Mrd. Euro reduziert. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge belief sich auf 2,777 (2,584) Mrd. Euro, das waren 193 Mill. Euro mehr als im Vorjahr.

Der Provisionsüberschuss erreichte 2012 mit 228 (226) Mill. Euro etwa das Niveau des Vorjahres. Während die Kreditbearbeitungsgebühren bei einem vergleichbaren Neugeschäftsvolumen mit 85 (83) Mill. Euro nahezu unverändert waren, verringerten sich die Nettoerträge aus den Verbriefungsplattformen Promise und Provide - von 16 Mill. Euro im Vorjahr auf 9 Mill. Euro in 2012. Insgesamt steht dem Provisionsertrag aus dem Kreditgeschäft in Höhe von 157 (177) Mill. Euro ein Aufwand von 61 (73) Mill. Euro gegenüber.

Die Erträge aus der Abwicklung der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) für die Bundesrepublik Deutschland im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer, denen entsprechende moderat gestiegene Verwaltungsaufwendungen gegenüberstehen, stiegen mit 116 (104) Mill. Euro leicht an. Sie werden unter den sonstigen Provisionserträgen ausgewiesen, die sich um 13 Mill. Euro auf 147 (134) Mill. Euro erhöhten.

Das Ergebnis aus Hedge Accounting und Fair-Value-Bewertung anderer Finanzinstrumente war im Geschäftsjahr 2012 im Wesentlichen durch positive Effekte aus dem Wertpapier- und Beteiligungsportfolio sowie aus der Abbildung von Sicherungsbeziehungen unter IFRS geprägt. Das Ergebnis aus dem Hedge Accounting betrug 231 (329) Mill. Euro, das aus der Fair-Value-Bewertung anderer Finanzinstrumente 77 (minus 69) Mill. Euro. Die stabilisierte Lage an den Finanzmärkten führte zu positiven Effekten im Portfolio - einschließlich der Spezialfonds des strategischen Assetmanagements - der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Wertpapiere in Höhe von 96 (minus 77) Mill. Euro.

Maßgeblich beeinflusst durch die positive Entwicklung einzelner Investments hat das erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Beteiligungsportfolio einen Ertrag von 55 (102) Mill. Euro generiert. Dieser Ergebnisbeitrag wird unter anderem auf die Geschäftsaktivitäten der DEG in der Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer zurückgeführt. Die per saldo hohen positiven Ergebniseffekte aus dem Hedge Accounting und den zum Fair Value bilanzierten Mittelaufnahmen einschließlich Sicherungsderivaten, die rein IFRS-induziert sind, liegen mit 155 (167) Mill. Euro auf ähnlicher Höhe wie im Vorjahr. Das Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich mit einer Höhe von 77 (minus 222) Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr deutlich, das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen wurde mit minus 4 (minus 5) Mill. Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres ausgewiesen.

Das Ergebnis aus den Wertpapieren, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, verbesserte sich mit Belastungen in Höhe von minus 20 (minus 178) Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr. Die positive Entwicklung an den Finanzmärkten führte zu nicht erfolgswirksamen Wertsteigerungen bei Wertpapieren in Höhe von 279 (minus 71) Mill. Euro, die in den Neubewertungsrücklagen im Eigenkapital erfasst werden. Darin bereits enthalten sind planmäßige Zuschreibungen aufgrund der in den Jahren 2008 (strukturierte Wert papiere) und 2009 (Wertpapiere der Liquiditätsreserve) erfolgten Umwidmungen.

Darüber hinaus verringerte sich bei den nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Beständen der negative Unterschiedsbetrag zwischen dem Bilanzansatz und dem beizulegenden Zeitwert per saldo deutlich um 423 Mill. Euro auf 177 Mill. Euro. Das betrifft im Wesentlichen gut abgesicherte Pfandbriefe. Zurückgeführt wird diese Entwicklung insbesondere auf Kurswerterholungen bei Emissionen - einschließlich Pfandbriefen - aus den Euro-Peripherieländern sowie strukturierten Wertpapieren, aber auch auf die vorzeitige Rückgabe von Pfandbriefen zum Nominalwert. Das Gesamtvolumen war insgesamt weiter rückläufig und beträgt zum Jahresultimo 12,1 (15,0) Mrd. Euro.

Das Ergebnis aus den Beteiligungen, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, belief sich auf 80 Mill. Euro. Dieses Ergebnis ist durch einen positiven Sondereffekt geprägt, der im Zusammenhang mit dem Zuweisungsgeschäft der Bundesregierung zum Erwerb von Anteilen an der EADS N. V., Niederlande, steht. Im Zuge dieser Transaktion sind mittelbar im Konzern gehaltene Aktienbestände zu historischen Anschaffungskosten bilanziell abgegangen. Die in den Vorjahren notwendigen Wertminderungen in Höhe von 122 Mill. Euro wurden damit erfolgswirksam aufgeholt. Die darüber hi naus bestehenden Ergebnisbelastungen bewegten sich mit 42 (48) Mill. Euro leicht unter dem Niveau des Vorjahres und resultierten insbesondere aus dem inländischen Förderportfolio der KfW Mittelstandsbank.

Bei den Verwaltungsaufwendungen war mit 914 (757) Mill. Euro ein Plus von 20,9% zu verzeichnen. Dafür wird insbesondere die Fortsetzung des eingeschlagenen Modernisierungskurses der KfW verantwortlich gemacht. Der Personalaufwand erhöhte sich mit 552 (461) Mill. Euro um 91 Mill. Euro. Neben einer im Jahresdurchschnitt um 9% gewachsenen Beschäftigtenanzahl sowie tariflichen und leistungsbezogenen Gehaltserhöhungen ist der Anstieg laut Bericht des Kreditinstituts zu einem wesentlichen Teil auf eingeleitete personalwirtschaftliche Maßnahmen, wie beispielsweise Angebote für Vorruhestand und Altersteilzeit, zurückzuführen. Diese stehen im Kontext des eingeschlagenen Modernisierungskurses der KfW mit einem Schwerpunkt auf der Neugestaltung der Kreditbearbeitungsprozesse im Förderkreditgeschäft.

Die Modernisierung fußt auf den vier Säulen "Strategische Fokussierung", "Professionalisierung", "Effizienz" und "Kundenorientierung". Es wurden bereits Veränderungen eingeleitet beziehungsweise umgesetzt: So hat das Bundeskabinett im März 2013 den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des "Gesetzes über die KfW" beschlossen. Ziel ist die Anwendung ausgewählter KWG-Normen auf die KfW sowie die Prüfungsermächtigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht durch das Bundesministerium der Finanzen.

Die Förderbank entwickelt außerdem mit Pilotpartnern eine neue Online-Vertriebsplattform, Bankdurchleitung Online 2.0. Neue Tools gepaart mit effizienten, automatisierten Prozessen sollen sukzessive den Weg zum Förderkredit sowohl für Kunden als auch deren Hausbanken technisch verbessern und somit leichter und schneller machen. Mit dem effizienteren Kreditzusageprozess gehen Anpassungen der Aufbau- und Ablauforganisation einher. Mit dem Projekt Kopernikus sollen die Komplexität der Kreditprozesse reduziert und eine Vereinheitlichung und schnellere Bearbeitung erreicht werden.

Der Anstieg des Sachaufwands um 66 Mill. Euro auf 362 (296) Mill. Euro resultierte im Wesentlichen aus verstärkt in Anspruch genommenen Beratungsleistungen. Neben der Unterstützung bei der prozessualen Neuaufstellung betrafen die Dienstleistungen vor allem die Umsetzung regulatorischer Vorgaben sowie die Modernisierung der IT-Architektur der KfW, die in den kommenden Jahren fortgesetzt werden soll. Die Cost Income Ratio vor Zinsverbilligungsleistungen stieg aufgrund starker operativer Erträge trotz des höheren Verwaltungsaufwands lediglich auf 24,7 (23,8)%.

Im Sonstigen betrieblichen Ergebnis in Höhe von minus 13 (plus 11) Mill. Euro enthalten ist der Aufwand aus der Ausstattung der neu gegründeten KfW Stiftung mit einem dauerhaften Vermögensgrundstock von 20 Mill. Euro. In der Stiftung werden die Aktivitäten des gesellschaftlichen Engagements der KfW gebündelt, die sich auf die Themenfelder Förderung des Klima- und Umweltschutzes, Förderung eines verantwortungsbewussten Unternehmertums, Wahrnehmung sozialer Verantwortung sowie Förderung von Kunst und Kultur konzentrieren. Unter Berücksichtigung der Ertragsteuerbelastungen ergab sich ein auf 2,384 (2,068) Mrd. Euro gestiegener Konzerngewinn.

Der Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen ist eine auf dem nach IFRS ermittelten Konzerngewinn aufsetzende weiterführende Ergebnisrechnung des Konzerns. Derivative Finanzinstrumente werden zu Sicherungszwecken abgeschlossen. Aus den Vorgaben zur Bilanzierung und Bewertung von Derivaten und Sicherungsbeziehungen ergeben sich unter IFRS trotzdem temporäre Ergebniseffekte. Diese sind nach Auffassung der Bank aufgrund der wirtschaftlich effektiven Sicherungswirkung nicht sachgerecht. Das Institut eliminiert deshalb verschiedene temporäre Ergebniskomponenten in Höhe von minus 155 (minus 167) Mill. Euro, was zu einem errechneten Gewinn von 2,229 (1,900) Mill. Euro führt.

Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2012 um 16,8 Mrd. Euro auf 511,6 Mrd. Euro erhöht. Zurückgeführt wird das Wachstum vor allem auf Marktwertveränderungen der zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivate und deren Abbildung im Hedge Accounting sowie auf eine verstärkte Liquiditätshaltung. Das Kreditneugeschäft führte zu einem Anstieg der gesamten Kreditforderungen um 1,8 Mrd. Euro auf 366,8 Mrd. Euro. Hierin enthalten sind hohe außerplanmäßige Tilgungen im inländischen Förderkreditgeschäft. Das Bilanzwachstum wurde wie in den Vorjahren durch Emissionsaktivitäten refinanziert. Das Volumen der in den Verbrieften Verbindlichkeiten ausgewiesenen Eigen emissionen lag mit 410,9 Mrd. Euro um 12,0 Mrd. Euro höher als im Vorjahr.

Nach der Rückführung des Wertpapierbestandes in den Vorjahren im Zuge der Fokussierung des Konzerns auf risikoarmes Geschäft und die Liquiditätssicherung ist der Bestand im Berichtsjahr mit 29,774 (30,016) Mrd. Euro nahezu unverändert geblieben. Auf gehaltene Anleihen und Schuldverschreibungen entfielen 29,1 (29,7) Mrd. Euro, das Volumen der Geldmarktpapiere stieg um 0,4 Mrd. Euro auf 0,7 Mrd. Euro an. Der Bestand der in den Spezialfonds enthaltenen Papiere wurde 2012 weiter von 1,3 Mrd. Euro auf 0,4 Mrd. Euro abgebaut. Im Jahr 2010 hatte er noch 2,2 Mrd. Euro betragen.

Weltweit hat die KfW im Jahr 2012 rund 500 000 Kreditzusagen getätigt und so Projekte von Privatpersonen, öffentlichen Einrichtungen, Unternehmen und Staaten gefördert. Im vergangenen Jahr erzielte sie ein Gesamtfördervolumen von 73,4 (70,4) Mrd. Euro. Sie machte Finanzierungszusagen an Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen in Deutschland in Höhe von 50,6 (50,9) Mrd. Euro. Die För derung des Mittelstands im Inland legte um rund 2 Mrd. Euro beziehungsweise 7% von 22,4 Mrd. Euro auf 24,1 Mrd. Euro deutlich zu. Der Anteil der Mittelstandsfinanzierung im Inland stieg von 44% auf 48%.

Einen Schwerpunkt der Fördertätigkeit bildete im Jahr 2012 zudem der Klima- und Umweltschutz. Die KfW-Gesamtzusagen für diesen Bereich stiegen im Jahr 2012 von 22,8 Mrd. Euro auf 29,2 Mrd. Euro um 28%. Sie machen einen Anteil von 40 (32)% am gesamten Fördervolumen aus.

Nach der Abschwächung der Weltkonjunktur in den Jahren 2011 und 2012 wird in der KfW für 2013 wieder eine leichte Belebung erwartet. Das für 2013 geplante Neugeschäftsvolumen des Konzerns von 72 Mrd. Euro liegt in der Größenordnung des Jahres 2012. Im inländischen Fördergeschäft der Geschäftsbereiche KfW Mittelstands-, Privatkunden- und Kommunalbank wird der Fokus des geplanten Fördervolumens von 49,4 Mrd. Euro weiterhin auf der Mittelstandsfinanzierung und der Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen liegen.

Für kapitalmarktnahe Produkte wie Beteiligungen an Verbriefungstransaktionen, Vergabe von Globaldarlehen sowie Refinanzierungen von bundesgedeckten Exportkrediten ist ein Neugeschäftsvolumen in Höhe von 2,4 Mrd. Euro vorgesehen. Die im Ausland aktiven Geschäftsbereiche der KfW streben zur Unterstützung der Internationalisierung deutscher Unternehmen im Rahmen der Globalisierung mittelfristig einen im Vergleich zum Inlandsgeschäft überproportionalen Wachstumskurs an, insgesamt ist für das kommende Jahr ein Fördervolumen in Höhe von 20,3 Mrd. Euro geplant. Für 2013 rechnet die KfW mit einem Refinanzierungsbedarf zwischen 70 bis 75 Mrd. Euro.

Die Bank geht in ihrer aktuellen Ergebnisplanung für den Konzern von einem Gesamtergebnis im Geschäftsjahr 2013 leicht oberhalb von 1 Mrd. Euro aus. Grundannahme dieser Ergebnisprognose ist eine allmähliche Stabilisierung der Eurokrise in Verbindung mit einem moderaten Wirtschaftswachstum auf dem Niveau von 2012. Vor diesem Hintergrund geht die Bank allenfalls von leicht steigenden Zinsen aus.

Auch für das Jahr 2013 werden damit weiterhin signifikante Ergebnisbeiträge aus dem Zinsüberschuss erwartet, der sich neben Margen auch aus dem - allerdings im Vergleich zu 2012 niedrigeren - Zinsstrukturergebnis und weiterhin günstig eingeschätzten Refinanzierungsmöglichkeiten der KfW ergibt. Ergebnismindernd wirkt die Risikovorsorge, die in der Planung entsprechend den erwarteten Verlusten leicht oberhalb des Niveaus von 2012 liegt. Ferner wird es aufgrund mehrerer Vorhaben zur Umsetzung regulatorischer Anforderungen sowie der in den Vorjahren gestarteten Initiativen und Großprojekte zur Modernisierung der KfW zu einer erneuten Erhöhung des Verwaltungsaufwands kommen (siehe auch Redaktionsgespräch mit Ulrich Schröder in diesem Heft).

Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Wolfgang Schäuble (Vorsitzender seit 1. Januar 2013, stellvertretender Vorsitzender vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2012), Dr. Philipp Rösler (stellvertretender Vorsitzender seit 1. Januar 2013, Vorsitzender vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2012); Vorstand: Dr. Ulrich Schröder (Vorsitzender), Dr. Günther Bräunig, Dr. Norbert Kloppenburg, Dr. Edeltraud Leibrock, Bernd Loewen, Dr. Axel Nawrath

Landwirtschaftliche Rentenbank

Anhaltend günstige Refinanzierungsbedingungen - Ertragslage nach HGB unverändert gut - Rückgang des Zinsüberschusses durch Umwidmung - Verwaltungsaufwendungen um 4,2% gestiegen - Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft - HGB-Jahresüberschuss bei 51,0 Mill. Euro - HGB-Bilanzsumme um 2,6% unter Vorjahresniveau - Swing beim Konzernergebnis dank höherem Bewertungsergebnis - Gesamtkapitalquote auf 28,2% gestiegen - Kernkapitalquote bei 21,8 (17,2)%

Das günstige Umfeld an den Kapitalmärkten hat der Landwirtschaftlichen Rentenbank auch 2012 sowie in den ersten Monaten des laufenden Jahres anhaltend günstige Refinanzierungsbedingungen beschert. Damit waren und sind nicht nur gute Voraussetzungen für die Wahrnehmung der Förderaufgaben geschaffen, sondern auch die Geschäfts- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr gestärkt. Von 161,7 Mill. Euro im Jahre 2003, über den kontinuierlichen Anstieg bis auf 201,2 Mill. Euro im Jahre 2007, dem Sprung auf 349,6 Mill. Euro in dem in der übrigen Kreditwirtschaft schon stark von der Finanzkrise geprägten 2008 und der kontinuierlichen Weiterentwicklung auf 369,8 Mill. Euro im Jahr 2011 wurden im Berichtsjahr 2012 dann 303,7 Mill. Euro erzielt. Wäre jedoch im Zuge einer Angleichung der HGB-Rechnungslegung und der Konzernbilanzierung der Aufwand für die Bildung der Rückstellungen für den Zinszuschuss der Programmkredite nicht von der Position Risikovorsorge und Bewertung in den Zinsaufwand umgegliedert worden, hätte das Betriebsergebnis um 70,6 Mill. Euro höher gelegen und mit 374,3 Mill. Euro einen erneuten Anstieg verzeichnet.

In der Ertragsrechnung der Bank nach HGB werden ein Zinssaldo von 352,10 (416,90) sowie ein Zinsüberschuss von 352,90 (417,2) Mill. Euro ausgewiesen. Dass das Zinsgeschäft im Berichtsjahr diesen Rückgang um 15,4% aufweist, ist der schon angesprochenen Umwidmung geschuldet. Im Geschäftsjahr 2012 erfolgte die Umgliederung des Aufwands für die Bildung der Rückstellungen für den Zinszuschuss der Programmkredite in Höhe von 70,6 (69,2) Mill. Euro in den Zinsaufwand. Der Aufwand für die Bildung dieser Rückstellungen wurde bis zum Vorjahr im Überkreuzkompensationsposten nach § 340f Abs. 3 Handelsgesetzbuch (HGB) ausgewiesen. Deshalb sind beide Positionen zum Vorjahr nur eingeschränkt vergleichbar. Von weitgehend untergeordneter Bedeutung in der GuV-Rechnung der Rentenbank bleibt auch im Berichtsjahr der Provisionsüberschuss, der wie im Vorjahr mit minus 2,1 (2,3) Mill. Euro leicht negativ ausgewiesen wird.

Ebenfalls von der Umwidmung tangiert sind der Rohertrag mit einem Minus von ebenfalls 15,4% auf 350,8 Mill. Euro sowie das um 18,2% auf 306,1 Mill. Euro rückläufige Teilbetriebsergebnis. Letzteres ist allerdings auch durch den Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 10,4% zusätzlich belastet worden. Sowohl die Personalkosten mit 11,3% auf 25,6 Mill. Euro als auch die Sachkosten mit plus 14% verzeichneten dabei Steigerungsraten knapp im zweistelligen Prozentbereich. Dennoch liegt die Cost Income Ratio, die ihrerseits ebenfalls durch die Ausweisänderung tangiert wird, mit 14,8 (11,8)% nach wie vor weit unter den Quoten der Geschäftsbanken. Mit ihren 256 (240) Mitarbeitern generiert die Rentenbank nach HGB-Rechnung eine Bilanzsumme von 79,2 (81,3) Mrd. Euro.

Wie im Vorjahr wird die Risikovorsorge der Rentenbank positiv ausgewiesen, wenngleich sich die Position, sprich die Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft um 233,80 Mill. Euro auf minus 27,40 (minus 261,20) Mill. Euro vermindert haben. Nachdem die Rentenbank den Fonds für allgemeine Bankrisiken schon im Vorjahr um 580,2 Mill. Euro aufgestockt hatte, wurden im Berichtsjahr 2012 erneut 291,0 Mill. Euro zugeführt. Damit werden auf der Passivseite der Bilanz per Stichtag 31. Dezember 2012 nun 2,219 Mrd. Euro ausgewiesen.

Der Jahresüberschuss wurde 2012 mit 51,0 (49,0) Mill. Euro um 2,0 Mill. Euro höher als im Vorjahr ausgewiesen. Hieraus wurden 38,25 (36,75) Mill. Euro der Hauptrücklage zugeführt. Das Gesetz über die Landwirtschaftliche Rentenbank, so erläutert die Bank im Geschäftsbericht, beschränkt nach § 2 Absatz 3, Satz 2 die maximale Höhe der Deckungsrücklage auf 5% des Nennbetrages der jeweils im Umlauf befindlichen gedeckten Schuldverschreibungen. Entsprechend wurde aufgrund des Volumens der zu deckenden Schuldverschreibungen ein Betrag von 21,8 (21,4) Mill. Euro der Deckungsrücklage (115,9 nach 137,7 Mill. Euro) entnommen und in gleicher Höhe der Hauptrücklage zugeführt. Letztere erreicht damit 769,9 (709,8) Mill. Euro. Nach der Rücklagendotierung verbleibt ein Bilanzgewinn von unverändert 12,75 Mill. Euro, der zur Förderung der Landwirtschaft sowie des ländlichen Raumes verwendet wird. Die nachrangigen Verbindlichkeiten haben sich durch Wechselkurseffekte bei der Umrechnung der auf Fremdwährung lautenden Verbindlichkeiten um 10,8 Mill. Euro auf 717,5 Mill. Euro vermindert. Zusammen mit dem Grundkapital von unverändert 135 Mill. Euro, der Haupt- und der Deckungsrücklage sowie dem Fonds für allgemeine Bankrisiken, werden die Eigenmittel mit 3,958 (3,639) Mrd. Euro ausgewiesen. Ihr Anteil an der Bilanzsumme wird auf 5,0 (4,5%) beziffert.

Der Blick auf die Bilanz zeigt eine 2,1 (2,8) Mrd. Euro beziehungsweise 2,6% (Vorjahr plus 3,5%) auf 79,2 (81,3) Mrd. Euro verringerte Bilanzsumme. Die Eventualverbindlichkeiten betrugen 2,7 (3,1) Mill. Euro. Die unwiderruflichen Kreditzusagen erhöhten sich um 0,2 Mrd. Euro auf 1,239 Mrd. (0,95) Mrd. Euro. Angesicht der grundsätzlichen Durchleitung der Kredite über andere Banken fallen auf der Aktivseite der Bilanz bei der Rentenbank die Forderungen an Kreditinstitute mit einem Anteil von 64,7 (63,7)% besonders ins Gewicht. Diese Bilanzposition wird entsprechend zum Jahresultimo mit 51,216 (51,75) Mrd. Euro ausgewiesen.

Die Forderungen an Kunden nahmen um 1,576 Mrd. Euro auf 4,561 (2,985) Mrd. Euro zu. Die in diesem Posten enthaltenen Kommunalkredite, so schreibt die Rentenbank in ihrem Geschäftsbericht, erhöhten sich aufgrund des Erwerbs von Schuldscheindarlehen einzelner Bundesländer um 1,7 Mrd. Euro auf 4,3 (2,6) Mrd. Euro. Der Wertpapierbestand setzt sich laut Angaben der Bank fast ausschließlich aus Bankanleihen und -schuldverschreibungen zusammen. Er verringerte sich um 3,2 Mrd. Euro auf 22,0 (25,2) Mrd. Euro. Dieser Bilanzposten rechnet die Rentenbank zum Jahres ende Anleihen und Schuldverschreibungen des Anlagebestands in Höhe von nominal 21,8 (24,9) Mrd. Euro zu. Schuldverschreibungen der Liquiditätsreserve befanden sich zum Jahresende nicht im Bestand.

Auf der Passivseite der Bilanz verminderten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um gut 0,2 Mrd. Euro auf 3,599 (3,806) Mrd. Euro. Die Kundeneinlagen setzen sich ausschließlich aus den anderen Verbindlichkeiten zusammen, die ihrerseits einen Rückgang um 0,783 Mrd. Euro auf 5,249 Mrd. Euro zu verzeichnen hatten. Diese Bilanzposition enthält nach Angaben der Bank überwiegend Namensschuldverschreibungen mit einem Bestandsvolumen von 4,0 (4,5) Mrd. Euro. Der Bestand an verbrieften Verbindlichkeiten verminderte sich um 0,669 Mrd. Euro und führte am Jahresultimo zu einem Ausweis von 62,151 (62,82) Mrd. Euro.

In den Konsolidierungskreis der Rentenbank für das Geschäftsjahr 2012 wurden neben der Bank als Konzernmuttergesellschaft unverändert die beiden Töchter LR Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main, (LRB) und DSV Silo- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main, (DSV) einbezogen. Ebenfalls wie im Vorjahr wurden die Getreide-Import-Gesellschaft mbH, Frankfurt am Main, sowie die Deutsche Bauernsiedlung - Deutsche Gesellschaft für Landentwicklung GmbH, Frankfurt am Main, angesichts ihrer untergeordneten Bedeutung für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht als Tochter- beziehungsweise assoziiertes Unternehmen im Konzernabschluss berücksichtigt. Die Anteile an diesen Unternehmen werden in den Finanzanlagen ausgewiesen. Anhand der Jahresabschlussdaten der zwei Gesellschaften ergab sich, bezogen auf die Bilanzsumme des Konzerns beziehungsweise den Konzernjahresüberschuss, ein Anteil von jeweils unter 1%.

Die IFRS-Ertragsrechnung weist für den Rentenbank-Konzern Zinserträge einschließlich der Ergebnisbeiträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Beteiligungen in Höhe von 3,96 (3,907) Mrd. Euro aus. Abzüglich der Zinsaufwendungen von 3,594 (3,545) Mrd. Euro ergibt sich ein Zinsüberschuss von 365,9 (361,9) Mill. Euro. Den Anstieg um rund 4,0 Mill. Euro oder 1,1% rechnet das Institut insbesondere den verbesserten Margen im Fördergeschäft zu. Dass das Ergebnis aus Finanzanlagen nach einem Swing von 14,4 Mill. Euro im Berichtsjahr mit 3,1 ( Vorjahr minus 11,3) Mill. Euro ausgewiesen werden kann, ist Gewinnen aus der Veräußerung von Wertpapieren zu verdanken, während gleichzeitig keine Abschreibungen für Wertpapiere notwendig waren (Vorjahr 11,3 Mill. Euro). Im Jahr 2011, so heißt es im Geschäftsbericht, wurden für ein Wertpapier die in der Neubewertungsrücklage im Eigenkapital erfassten Bewertungsverluste von 11,3 Mill. Euro in das Ergebnis aus Finanzanlagen umgegliedert. Als Grund hierfür wird eine Wertminderung auf Basis von erwarteten Zahlungsausfällen genannt. Dies habe zu einer einmaligen Ergebnisbelastung im Vorjahr geführt. Im Berichtsjahr wurde dieses Wertpapier mit einem Buchgewinn von 3,1 Mill. Euro veräußert.

Um 0,9 Mill. Euro beziehungsweise knapp 1,88% auf 48,9 Mill. Euro zugenommen haben die Verwaltungsaufwendungen. Der mit Abstand bedeutendste Einzelposten sind dabei mit einem Plus von gut 5% oder 1,5 Mill. Euro mit 31,1 Mill. Euro die Personalkosten, gefolgt von den Kosten für IT-Lizenzen, -Gebühren und Beratung, die im Berichtsjahr mit 6,8 (5,0) Mill. Euro ausgewiesen werden und damit um 36% zugenommen haben. Von den Verwaltungsaufwendungen für Löhne und Gehälter, so heißt es im Geschäftsbericht, wurden Anschaffungsnebenkosten von 0,6 Mill. Euro für die Implementierung von Software aktiviert und deshalb nicht im operativen Ergebnis zum 31. Dezember 2012 ausgewiesen.

Besonderen Wert legt die Rentenbank auf die Erörterung des Ergebnisses aus der Fair-Value- und Hedge-Bewertung: "Sämtliche Derivate und bestimmte nichtderivative Finanz instrumente," so heißt es dazu im Geschäftsbericht, "werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Ände rungen des beizulegenden Zeitwerts werden als unrealisierte Gewinne oder Verluste im Ergebnis aus Fair-Value- und Hegde-Bewertung ausgewiesen. Für Grundgeschäfte in bilanziellen Sicherungsbeziehungen werden nur die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts berücksichtigt, die aus Änderungen der Deposit/Swap-Kurven (Benchmark-Kurven für das Interbankengeschäft) resultieren. Für die restlichen zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente werden sämtliche Markt parameter, wie zum Beispiel auch der Credit-Spread, herangezogen.

Die Entwicklung des Ergebnisses aus Fair-Value- und Hedge-Bewertung", so heißt es weiter, "wird fast ausschließlich durch Änderungen der Credit-Spread-induzierten Risikoaufschläge beeinflusst. Zins- und Wechselkursänderungen führen aufgrund der fristenkongruenten Refinanzierung sowie der Absicherung durch derivative Geschäfte zu keinen wesentlichen Bewertungseffekten. Durch die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank im Zusammenhang mit der anhaltenden Finanz- und Staatsschuldenkrise verringerten sich im Geschäftsjahr 2012 die Credit-Spread-induzierten Risikoaufschläge - auch für Emittenten aus den von der Krise besonders betroffenen Ländern. Dies führte zu Bewertungsgewinnen bei den höher zu bewertenden Vermögenswerten. Durch die starke Nachfrage nach sicheren Anleihen sanken auch die Credit-Spread-induzierten Risikoaufschläge der Rentenbank, sodass hieraus Bewertungsverluste aus höher zu bewertenden eigenen Emissionen resultierten. Insgesamt ergab sich zum 31. Dezember 2012 mit minus 55,7 Mill.

Euro ein gegenüber dem Vorjahr (minus 352,4 Mill. Euro) deutlich geringerer Bewertungsverlust. Durch die Buy and Hold-Strategie des Konzerns mit dem Status eines Nichthandelsbuchinstituts," das ist der Rentenbank ganz wichtig, "stellen Bewertungsgewinne oder -verluste lediglich eine temporäre Größe dar, sofern kein Geschäftspartner ausfällt. Spätestens bis zur Fälligkeit der jeweiligen Geschäfte neutralisieren sie sich".

Das um 16,4 Mill. Euro gestiegene operative Ergebnis, so schreibt die Bank in ihrem Geschäftsbericht, führt zusammen mit dem um 296,7 Mill. Euro verbesserten Ergebnis aus Fair-Value- und Hedge-Bewertung zu einem Konzernjahresüberschuss in Höhe von 243,8 Mill. Euro (nach einem Konzernjahresfehlbetrag von 69,3 Mill. Euro im Vorjahr).

Das Sonstige Ergebnis gibt Veränderungen der Neubewertungsrücklage wieder. Es erfasst nach Angaben der Bank vor allem die Credit-Spread-induzierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Wertpapiere der Kategorie "Available for Sale". Änderungen des beizulegenden Zeitwerts dieser Wertpapiere, die auf Schwankungen der Deposit/Swap-Kurve basieren, werden im Ergebnis aus Fair-Value- und Hedge-Bewertung ausgewiesen. Daneben enthält das Sonstige Ergebnis die Amortisation der Bewertungsergebnisse von Wertpapieren, die im Jahr 2008 mit dem zu diesem Zeitpunkt ermittelten Marktwert in die Kategorie "Held to Maturity" umgewidmet wurden.

Positive Auswirkungen auf die Marktwerte der Wertpapiere registriert die Bank aufgrund der gesunkenen Credit-Spread-induzierten Risikoaufschläge. Dementsprechend meldet sie Bewertungsgewinne von 575,3 Mill. Euro (nach Bewertungsverlusten von 402,9 Mill. Euro im Vorjahr) in der Neubewertungsrücklage. Unter Berücksichtigung der Amortisation von 8,5 (43,1) Mill. Euro für die im Jahr 2008 umgewidmeten Wertpapiere weist die Bank eine Veränderung der Neubewertungsrücklage im Jahr 2012 insgesamt um 583,8 Mill. Euro aus (im Vorjahr minus 359,8 Mill. Euro).

Das Konzerngesamtergebnis wies zum 31. Dezember 2012 einen Swing von 1,257 Mrd. Euro aus und lag damit bei 827,6 (nach minus 429,1) Mill. Euro. Dabei wird die Verbesserung neben dem höheren Operativen Ergebnis im Wesentlichen auf das um insgesamt 1,240 Mrd. Euro höhere Bewertungsergebnis zurückgeführt, das sich seinerseits aus der Veränderung der Neubewertungsrücklage sowie dem Ergebnis aus Fair-Value- und Hedge-Bewertung zusammensetzt.

Die Bilanzsumme des Konzern nach IFRS blieb zum Stichtag mit 88,398 (88,877) Mrd. Euro nahezu unverändert. Die Forderungen an Kunden stiegen durch das Neugeschäft mit deutschen Bundesländern um knapp 1,8 Mrd. Euro auf 4,652 (2,854) Mrd. Euro. Dass sich die im Wesentlichen aus Bankanleihen bestehenden Finanzanlagen um rund 2,1 Mrd. Euro auf 22,589 (24,738) Mrd. Euro verringerten, erklärt die Bank mit Fälligkeiten, die das Neugeschäft überstiegen. Auf der Passivseite der Bilanz sanken die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um rund 0,2 Mrd. Euro auf 2,868 (3,108) Mrd. Euro und die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um zirka 0,3 Mrd. Euro auf 5,802 (6,148) Mrd. Euro. Diese Veränderungen führt die Bank im Wesentlichen auf gesunkene Positionen im kurzfristigen Geldgeschäft.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden setzen sich nahezu ausschließlich aus Namensschuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen zusammen, die unverändert mit Buchwerten von 5,6 Mrd. Euro zum Jahresende ausgewiesen wurden. Der Bestand an verbrieften Verbindlichkeiten verringerte sich zum Stichtag auf 66,632 (68,162) Mrd. Euro. Die positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten sanken um rund 0,3 Mrd. Euro auf 7,486 (7,848) Mrd. Euro, und die negativen Marktwerte stiegen um rund 1,5 Mrd. Euro auf 5,832 (4,262) Mrd. Euro. Die Marktwertänderungen führt die Bank insbesondere auf Wechselkursänderungen zurück und betont einmal mehr Derivate ausschließlich dazu zu verwenden, bestehende oder absehbare Marktpreisrisiken abzusichern. Zudem verweist sie auf Besicherungsvereinbarungen mit allen Kontrahenten, mit denen derivative Geschäfte getätigt werden sowie auf den Verzicht von Geschäftsabschlüsse mit Credit Default Swaps (CDS). Die Rückstellungen haben sich auf 103,9 (104,2) Mill. Euro reduziert. Den Pensionsrückstellungen wurden nach Angaben der Bank 6,3 (6,4) Mill. Euro zugeführt.

Aufsichtsrechtlich erhöhten sich die Eigenmittel der Institutsgruppe zum 31. Dezember 2012 vor Beschluss über die Verwendung des Jahresüberschusses auf 3,758 (3,533) Mrd. Euro. Die nach § 10 Abs. 1 KWG auf Basis der Solvabilitätsverordnung (SolvV) errechnete Gesamtkapitalquote wird von der Bank am Bilanzstichtag auf 28,2 (26,4)% und die Kernkapitalquote auf 21,8 (17,2)% beziffert.

Personalien: Verwaltungsrat: Gerd Sonnleitner, Vorsitzender, Ilse Aigner (Stellvertreterin des Vorsitzenden); Vorstand: Dr. Horst Reinhardt (Sprecher ab 1. April 2013), Hans Bernhardt

NRW-BANK

Erfolgreichstes Förderneugeschäft seit Bestehen - deutlicher Anstieg des Betriebsergebnises vor Risikovorsorge/Bewertungsergebnis - Zinsüberschuss um 16,5% auf 541,31 Mill. Euro gestiegen - Rückgang beim Provisionsüberschuss - Verwaltungsaufwand mit 201,0 Mill. Euro leicht unter Vorjahresniveau - Dotierung der Vorsorgereserven mit 414,7 Mill. Euro - Verminderung der Bilanzsumme um 3,4 Mrd. Euro auf 149,1 Mrd. Euro - Kernkapitalquote bei 39,9%

Als Förderbank für Nordrhein-Westfalen unterstützt die NRW-Bank das Land und dessen kommunale Körperschaften bei der Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben, insbesondere ihrer Struktur-, Wirtschafts-, Sozial- und Wohnraumpolitik. Dabei unterliegt sie der sogenannten Verständigung II und agiert wettbewerbsneutral im Hausbankenverfahren als Partner der Banken und Sparkassen. Um ihren Aufgaben gerecht zu werden, nutzt sie das gesamte Spektrum kreditwirtschaftlicher Förderprodukte, beispielsweise Förderkredite, Eigenkapitalangebote oder strukturierte Finanzierungen. Dies tut sie im öffentlichen Auftrag auf den drei Förderfeldern "Gründen und Wachsen" (Verbesserung der mittelständischen Wirtschaftsstruktur, Unterstützung von Existenzgründern, Außen wirtschaftsförderung), "Wohnen und Leben" (staatliche Wohnraumförderung, Kommunalfinanzierung, soziale und sonstige Infrastrukturmaßnahmen) sowie "Entwickeln und Schützen" (Umwelt/Klima/ Energie, Innovations- und Effizienzförderung, Bildungs- und Kulturförderung). Jedes Förderprodukt der NRW-Bank ist genau einem der genannten Förderthemen zugeordnet.

In Bezug auf das Förderneugeschäft war 2012 das erfolgreichste Geschäftsjahr seit Bestehen der NRW-Bank: Sie reichte Fördermittel in Höhe von insgesamt 9,5 Mrd. Euro aus und übertraf damit das Förderergebnis des Vorjahres von 8,1 Mrd. Euro um 17,3%. Die größte prozentuale Steigerung gab es 2012 im Förderfeld "Entwickeln und Schützen". Hier stieg das Fördervolumen um 59% auf 1,4 Mrd. Euro (857,9 Mill. Euro). Treiber waren insbesondere die Themen "Umwelt, Klima, Energie" (1,2 Mrd. Euro nach 911,1 Mill. Euro) und "Innovation" (149,3 Mill. Euro nach 94,3 Mill. Euro). Gut angenommen wurden dabei nach Angaben der Bank die effizienzbezogenen Programme, die das Förderinstitut im Zuge der Energiewende gestartet hat. So wurden beim Effizienzkredit, der Umwelt- und Klimaschutz in Unternehmen fördert, im vergangenen Jahr 90,8 Mill. Euro vergeben, beim Programm Elektromobilität waren es 6,8 Mill. Euro.

Beim 2012 eingeführten Programm Gebäudesanierung betrug das Fördervolumen insgesamt 21,5 Mill. Euro. Darüber hinaus konnten die Programme der KfW Bankengruppe zulegen, beispielsweise das Programm KfW-Energieeffizient Sanieren um 44% (354,5 Mill. Euro nach 246,6 Mill. Euro). Die gestiegene Nachfrage führt die NRW-Bank insbesondere auf die ganzjährig sehr guten Konditionen zurück, die weiter steigenden Energiepreisen gegenüberstanden. Der dadurch verbesserte Kosten-Nutzen-Effekt der Investitionen - vor allem bei der energetischen Gebäudesanierung - bewirkte dann die positive Entwicklung. Der Förderschub für die Energiewende in Nordrhein-Westfalen fiel insgesamt sogar noch größer aus: Aus NRW-Bank- und KfW-Mitteln flossen - so beziffert das Förderinstitut - 3,9 Milliarden Euro in Effizienzprojekte.

Im Förderfeld "Gründen und Wachsen" stieg die Nachfrage nach günstigen Darlehen um 19% an - von 2,4 Mrd. Euro in 2011 auf 2,8 Mrd. Euro in 2012. Die hierin enthaltene Gründungsförderung erhöhte sich sogar um 48% auf 422,8 Mill. Euro (286,3 Mill. Euro). Dieser Zuwachs wurde vor allem vom Gründungskredit getragen, dessen Zusagevolumen um 68% auf 335,7 (200,4) Mill. Euro anwuchs. Die erhöhte Nachfrage führt die Bank insbesondere auf eine Verbesserung der Förderbedingungen zurück. Beispielsweise wurden die förderfähige Festigungsphase im Anschluss an die Gründung auf drei Jahre ausgeweitet und Gründungen durch Rechtsformwechsel in die Förderbedingungen mit aufgenommen. Beim NRW/EU.Mikrodarlehen umfasste das gesamte Zusagevolumen bis Ende des vergangenen Jahres 10,6 Mill. Euro, bei insgesamt 513 Zusagen. Die Mittelstandsfinanzierung stieg um 15% auf 2,4 (2,1) Mrd. Euro. Besonders stark nachgefragt wurde dabei der Mittelstandskredit. Mit 1,5 (1,1) Mrd. Euro war er wiede rum das volumenstärkste Programm im Bereich "Gründen und Wachsen", gefolgt vom Universalkredit mit 486,2 (424,4) Mill. Euro. Auch hier wirkten sich Verbesserungen in den Programmbedingungen durch die Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten und die Anhebung der zulässigen Kreditobergrenze für die Programme auf 10 Mill. Euro positiv auf die Nachfrage aus.

Das volumenstärkste Förderfeld ist nach wie vor "Wohnen und Leben". Hier verzeichnete die Bank einen leichten Anstieg um 9%, und zwar von 4,9 auf 5,3 Mrd. Euro. Ein deutliches Plus gab es insbesondere bei der Kommunalförderung: Sie stieg um 31% auf 3,1 (2,4) Mrd. Euro. Das Programm Kommunal Invest/Plus erreichte dabei ein Zusagevolumen von 210,5 (77,3) Mill. Euro. Aus dem Programm werden zinsgünstige Darlehen für Investitionen von Kommunen in Nordrhein-Westfalen vergeben. Die hohe Nachfrage sieht die Bank unter anderem in dem Auslaufen der Zuschussmittel aus dem Konjunkturpaket II begründet. Darüber hinaus machte sich auch in der Wohnraumförderung die Energiewende bemerkbar. So erhöhte sich das Fördervolumen beim Programm KfW-Energieeffizient Bauen um 81% auf 389,0 (214,8) Mill. Euro. Historisch günstige Zinsen und die Bedeutung der Immobilie als sichere Geldanlageform begünstigten diese Entwicklung.

Insgesamt blickt die NRW-Bank auf eine erfolgreiche Geschäfts- und Ergebnisentwicklung im Jahr 2012 zurück. Aufgrund günstiger Refinanzierungsbedingungen insbesondere im Zusammenhang mit kurzfristigen Geldmarktgeschäften konnte die Bank ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertungsergebnis in Höhe von 445,0 (370,2) Mill. Euro erzielen, das sie nahezu vollständig zur Stärkung der pauschalen Vorsorgereserven und damit der Risikotragfähigkeit nutzte. Dabei erhöhte sich der Zinsüberschuss um 16,5% auf 541,31 (464,59) Mill. Euro. Detaillierter betrachtet lag der Zinsüberschuss im Segment Programmförderung mit 227,7 (229,5) Mill. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau und wurde im Wesentlichen durch das Zinsergebnis des Bereichs Wohnraumförderung in Höhe von 206,6 (202,4) Mill. Euro bestimmt. Dämpfend wirkten sich hingegen höhere Zuführungen zu den Rückstellungen für Zinssubventionen aus, die aufgrund des gestiegenen Neuzusagevolumens an Förderkrediten vorgenommen wurden.

Im Segment Sonstige Förderung/Liquiditätssteuerung stieg das Zinsergebnis trotz rückläufigem Geschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 75,6 Mill. Euro auf 235,3 Mill. Euro. Dabei trat der durch eine Reduzierung des Wertpapierportfolios erwartete Ergebnisrückgang aufgrund verbesserter Refinanzierungsbedingungen nicht ein. Darüber hinaus erzielte die Bank durch kurzfristige Geldmarktgeschäfte gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittliche gute Margen bei vergleichbaren Vo lumina. Ferner konnte das Institut im Zusammenhang mit dem niedrigen Zinsniveau Neuemissionen langfristig günstig platzieren und somit seine Refinanzierungsbasis nachhaltig stärken. Im Segment Stäbe/Dienste bewegte sich das Zinsergebnis mit 76,5 (75,4) Mill. Euro leicht über dem Vorjahresniveau.

Mit 76,5 (79,7) Mill. Euro lag der Provisionsüberschuss hingegen leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Im Segment Programmförderung sank das Provisionsergebnis, da die Bank zum Bilanzstichtag Erträge für Bearbeitungsentgelte im Zuschussgeschäft aufgrund von noch nicht abgeschlossenen Vertragsverhandlungen mit ihren Auftraggebern nicht vereinnahmen konnte. Im Segment Sonstige Förderung/Liquiditätssteuerung wiederum stieg das Provisionsergebnis durch gesunkene Aufwendungen für Sicherungsgeschäfte. Der Abbau von Kreditersatzgeschäften in der zweiten Jahreshälfte 2012 zeigte jedoch noch keine spürbaren Effekte auf das Provisionsergebnis des Berichtsjahres.

Kurzfristige Handelsgeschäfte nimmt die NRW-Bank lediglich im Segment Sonstige Förderung/Liquiditätssteuerung vor. Im Geschäftsjahr 2012 ergab sich ein Handelsergebnis von 6,4 (3,0) Mill. Euro.

Das sonstige betriebliche Ergebnis beziffert die Bank mit 21,8 (28,0) Mill. Euro, wobei 2012 die Auflösung von nicht mehr erforderlichen Rückstellungen im Vordergrund stand. Insbesondere erfolgte aufgrund von außerplanmäßigen Tilgungen eine höhere Auflösung der Rückstellungen für Zinssubventionen in Höhe von 12,9 (5,7) Mill. Euro. Das hohe Vorjahresergebnis war zusätzlich durch die Auflösung einer Steuerrückstellung nach der abgeschlossenen Betriebsprüfung geprägt.

Der Verwaltungsaufwand der NRW-Bank lag mit 201,0 (205,1) Mill. Euro leicht unter Vorjahresniveau. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand unter anderem aufgrund von Sondereffekten leicht, konnte jedoch durch ein konsequentes Kostenmanagement beim Sachaufwand überkompensiert werden. Konkret stieg der Personalaufwand im Jahr 2012 um 6,8 Mill. Euro auf insgesamt 114,2 (107,4) Mill. Euro, während sich der Sachaufwand um 10,9 Mill. Euro auf 86,8 (97,7) Mill. Euro verringerte. Den Rückgang begründet die Bank im Wesentlichen mit geringeren Aufwendungen für IT-Beratung im Rahmen von Projekten sowie gesunkenen Instandhaltungskosten - insbesondere im Zusammenhang mit der Sanierung der Bestandsgebäude in Münster.

Das Risikovorsorge/Bewertungsergebnis betrug minus 423,4 (minus 300,3) Mill. Euro. Dabei konnte die Bank die Vorsorgereserven mit 414,7 Mill. Euro dotieren, die mit 189,7 Mill. Euro auf Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB und mit 225,0 Mill. Euro auf den Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB entfielen. Als Teil dieser Maßnahmen bildete die Förderbank pauschale Vorsorgereserven in Höhe von 174,3 Mill. Euro für Adressenausfallrisiken aus Kredit- und Wertpapiergeschäften. Im Segment Programmförderung ergab sich ein Ergebnis in Höhe von minus 111,5 (plus 9,5 Mill. Euro).

Über die Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Höhe von minus 14,6 Mill. Euro sowie Abschreibungen und Aufwendungen im Zusammenhang mit investiven Beteiligungen in Höhe von 5,1 Mill. Euro hinaus führte die Bank im vergangenen Jahr den

Vorsorgereserven für die Förderbereiche insgesamt 92,1 Mill. Euro zu. Das Risikovorsorge/Bewertungsergebnis im Segment Sonstige Förderung/Liquiditätssteuerung betrug minus 65,3 (minus 301,1) Mill. Euro und war im Wesentlichen durch die Aufstockung der Vorsorgereserven für das Kapitalmarktgeschäft in Höhe von 81,8 Mill. Euro geprägt.

Des Weiteren fiel saldiert ein positives Ergebnis in Höhe von 16,5 Mill. Euro an. Auf Wunsch und Veranlassung der Endinvestoren nahm die Bank eigene Wertpapiere zurück und tilgte sie anschließend. Langfristig soll dies zu einer günstigeren Refinanzierungsbasis der Bank beitragen, da die Endinvestoren zumeist wieder Neuemissionen der NRW-Bank aufnehmen.

Hierdurch entstand im Wertpapiergeschäft ein realisiertes Kursergebnis von minus 195,6 Mill. Euro, dem gegenläufige Ergebniseffekte im Gesamtportfolio in Höhe von 212,1 Mill. Euro gegenüberstanden. Diese setzten sich im Wesentlichen aus Kurs- und Bewertungsergebnissen für Wertpapiere in Höhe von 221,0 Mill. Euro, einem Kursergebnis aus Derivaten in Höhe von minus 65,5 Mill. Euro und einer Sonderzahlung aus einem Sicherungsgeschäft in Höhe von 51,4 Mill. Euro zusammen. Im Segment Stäbe/Dienste schließlich betrug das Risikovorsorge/Bewertungsergebnis minus 246,6 (minus 8,7) Mill. Euro.

Insgesamt weist die Förderbank im Geschäftsjahr 2012 einen Jahresüberschuss in Höhe von 18,6 (62,1 Mill. Euro) Mill. Euro aus, der gemäß § 14 des Gesetzes über die NRW-Bank für den Zinsdienst an den Bund zur Ausschüttung vorgesehen ist.

Die Bilanzsumme der NRW-Bank verminderte sich zum 31. Dezember 2012 um 3,4 Mrd. Euro auf 149,1 (152,5) Mrd. Euro. Als Grund führt die Bank an, dass im Rahmen der Geschäfts-, Förder- und Risikostrategie das Kapitalanlagegeschäft sukzessive weiter reduziert wurde. Die Forderungen an Kreditinstitute blieben mit 33,2 (33,3) Mrd. Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Das im Hausbankenverfahren abgewickelte Fördergeschäft ist Bestandteil dieses Bilanzpostens. Die Forderungen an Kunden reduzierten sich um 0,8 Mrd. Euro auf 63,5 (64,3) Mrd. Euro.

Im Wertpapiergeschäft sanken der Bestand an Namenspapieren um 0,6 Mrd. Euro auf 7,3 Mrd. Euro und der Bestand an Schuldscheindarlehen um 0,2 Mrd. Euro auf 13,3 Mrd. Euro. Der Bilanzposten Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere verringerte sich im Berichtsjahr infolge der Reduktion des Kapitalanlageportfolios um insgesamt 2,2 Mrd. Euro auf 45,7 (47,9) Mrd. Euro. Im Wesentlichen reduzierte die NRW-Bank den Bestand an Papieren von Kreditinstituten um 1,4 Mrd. Euro auf 18,7 Mrd. Euro. Der Bestand an Papieren öffentlicher Haushalte hingegen stieg leicht um 0,1 Mrd. Euro auf 21,5 Mrd. Euro. Der Bestand an Papieren überwiegend europäischer Unternehmen im Finanzsektor wurde um 0,9 Mrd. Euro auf 4,9 Mrd. Euro abgebaut. Die Buchwerte der Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen der Förderbank blieben mit 2,4 Mrd. Euro nahezu unverändert. Das Treuhandvermögen sowie der korrespondierende Bestand an Treuhandverbindlichkeiten reduzierten sich aufgrund der rückläufigen Bedeutung des Kreditgeschäfts im Treuhandförderbereich um 0,1 Mrd. Euro auf 1,8 (1,9) Mrd. Euro.

Im Berichtsjahr emittierte die Förderbank 13,4 (10,8) Mrd. Euro netto, wobei eine Verschiebung zum Inlandsmarkt zu beobachten war. Zur Optimierung der Refinanzierung nutzte die Bank ihre Refinanzierungsprogramme - im Wesentlichen das Global-Commercial-Paper-Programm zur Abdeckung von Laufzeiten bis zu zwölf Monaten sowie das Debt-Issuance-Programm zur Abdeckung von mittel- und langfristigen Laufzeiten. Nachgefragt wurden insbesondere Emissionen in Euro, gefolgt von US-Dollar und Britischen Pfund. Der anteilige Rückgang im US-Dollar konnte durch Emissionen in Britischen Pfund ersetzt werden.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen insgesamt um 0,7 Mrd. Euro auf 40,8 (40,1) Mrd. Euro. Die über die KfW Bankengruppe refinanzierten Förderkredite, die auf der Aktivseite im Hausbankenverfahren insbesondere in Form des Mittelstands- und Gründungskredits herausgereicht werden, nahmen um 0,2 Mrd. Euro auf 21,3 Mrd. Euro zu. Darüber hinaus nutzt die Förderbank zur Finanzierung des überwiegend programmbasierten Kreditgeschäfts in geringem Maße auch Mittel der Landwirtschaftlichen Rentenbank, der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Entwicklungsbank des Europarats (CEB).

Der Bestand an Schuldscheindarlehen erhöhte sich um 0,8 Mrd. auf 10,9 Mrd. Euro, und der Bestand an Namenswertpapieren wuchs um 0,3 Mrd. Euro auf 4,5 Mrd. Euro. Geldmarktgeschäfte in Form von Termingeldern stiegen um 0,4 Mrd. Euro, während die Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften um 0,9 Mrd. Euro zurückgingen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden verringerten sich insgesamt um 1,6 Mrd. Euro auf 21,1 (22,7) Mrd. Euro. Sie bestehen im Wesentlichen aus Namenspapieren in Höhe von 18,6 (19,6) Mrd. Euro.

Des Weiteren reduzierte sich der Bestand an Schuldscheindarlehen sowie Geldmarktgeschäften in Form von Termingeldern um jeweils 0,3 Mrd. Euro. Die Verbrieften Verbindlichkeiten nahmen per Ende 2012 um 3,0 Mrd. Euro auf 62,0 (65,0) Mrd. Euro ab. Der Bestand an Geldmarktpapieren verminderte sich um 3,2 Mrd. Euro auf 39,2 Mrd. Euro, der Bestand an Kommunalschuldverschreibungen um 0,5 Mrd. Euro auf 0,4 Mrd. Euro. Der Bestand an Inhaberschuldverschreibungen stieg gegenläufig um 0,7 Mrd. Euro auf 22,3 Mrd. Euro.

Das handelsrechtliche Eigenkapital blieb im Berichtsjahr mit 17,8 (17,7) Mrd. Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Zum 31. Dezember 2012 ergaben sich Eigenmittel gemäß Kreditwesengesetz (KWG) in Höhe von 18 488,7 (5 628,9) Mill. Euro. Nach Abschluss der Prüfung der Auswirkungen der erfolgten Integration der ehemaligen Wohnungsbauförderungsanstalt auf die regulatorischen Eigenmittel der NRW-Bank durch die Bankenaufsicht konnte nunmehr das bilanzielle Eigenkapital vollständig für bankaufsichtsrechtliche Zwecke angesetzt werden. Hierdurch ergab sich ein deutlicher Anstieg der Gesamtkennziffer sowie der Kernkapitalquote. Letztere erreichte dadurch 39,9 (12,5)%.

Im Jahresdurchschnitt 2012 beschäftigte die NRW-Bank 695 (674) Mitarbeiterinnen und 629 (636) Mitarbeiter (einschließlich Vorstand). Am Jahresende betrug die Zahl der aktiv Beschäftigten 1 198 (1 199) sowie 60 (56) Auszubildende und somit insgesamt 1258 (1255).

Personalien: Aufsichtsrat: Harry K. Voigtsberger (Vorsitzender, bis 21. Juni 2012), Garrelt Duin (Vorsitzender, ab 3. August 2012), Michael Groschek (stellvertretender Vorsitzender, ab 21. Juni 2012), Dr. Norbert Walter-Borjans (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dietmar P. Binkowska (Vorsitzender), Klaus Neuhaus, Michael Stölting, Dietrich Suhlrie

L-Bank

Deutliche Zuwächse beim Neugeschäftsvolumen - Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung bei Umsetzung von Energieeinsparpotenzialen in kleinen und mittelständischen Unternehmen - wohnwirtschaftliche Energieeffizienzfinanzierungen verantwortlich für signifikante Steigerungen bei Wohnraumförderung - Schwerpunkt bei Refinanzierung im Laufzeitbereich von zwei bis fünf Jahren - Betriebsergebnis vor Bewertungen mit 341,2 Mill. Euro leicht über Vorjahresniveau - Bewertungsergebnis zwar weiterhin positiv, aber deutlich niedriger als 2011 - Anstieg der Bilanzsumme um 3,9% auf 70,630 Mrd. Euro

Als Förderbank des Landes Baden-Württemberg gehört zu den Hauptaufgaben der Landeskreditbank Baden-Württemberg - Förderbank (L-Bank) die finanzielle Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen (Wirtschaftsförderung), des Wohnungsbaus (Wohnraumförderung), der Infrastruktur (Infrastrukturförderung) sowie von Familien mit Kindern und Studenten im Land (Familien, Bildung und Soziales). So fördert die Bank etwa kleine und mittlere Unternehmen bei Neugründungen, Übernahmen, Investitionsvorhaben und Energiesparmaßnahmen, hilft Kommunen beim Ausbau ihrer Infrastruktur und macht sich für Umwelt und Klimaschutz stark. Sie unterstützt Bauherren und Käufer von Wohnungen und Häusern, vor allem beim Bau von Energiesparhäusern und bei energetischen Sanierungsmaßnahmen. Ferner vergibt sie Eltern- und Erziehungsgeld und finanziert Bildungsmaßnahmen.

Im vergangenen Jahr verzeichnete das

Neugeschäftsvolumen der L-Bank einen Anstieg um 47,0% auf 12,770 (8,684) Mrd. Euro. Deutliche Zuwächse wurden vor allem in der Wirtschafts- und Wohnraumförderung erzielt, wobei der Schwerpunkt der Förderung auf Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in Wohn- und Betriebsgebäuden sowie in mittelständischen Unternehmen lag. Darüber hinaus erzielte das Institut in der Infrastrukturförderung maßgebliche Steigerungen.

Im Geschäftsfeld Wirtschaftsförderung lag das Neugeschäftsvolumen im Jahr 2012 bei 3,058 Mrd. Euro und überstieg damit das Vorjahresniveau von 2,556 Mrd. Euro um 19,6%. Ihren Schwerpunkt legte die Förderbank dabei auf die Umsetzung von Energieeinsparpotenzialen in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Existenzgründer und junge Unternehmen wurden mit Darlehen in Höhe von insgesamt 395,4 (407,6) Mill. Euro unterstützt. Davon wurden in dem volumenmäßig stärksten Programm, der "Gründungsfinanzierung", Mittel in Höhe von 341,6 (361,7) Mill. Euro bewilligt. Den leichten Rückgang des Bewilligungsvolumens führt die Bank auf eine Einschränkung des Antragsstellerkreises und die damit einhergegangenen Vorzieheffekte im Geschäftsjahr 2011 zurück. Etablierte Unternehmen förderte die L-Bank im vergangenen Jahr mit einem Gesamtvolumen von 2,274 (1,841) Mrd. Euro, beispielsweise mit dem in Abstimmung mit dem Land Baden-Württemberg aufgelegten Programm "Energieeffizienzfinanzierung - Mittelstand".

Daneben wiesen in erster Linie die Programme "Wachstumsfinanzierung" und "Liquiditätskredit" eine positive Entwicklung auf. In der "Wachstumsfinanzierung", durch welche langfristige Darlehen zu vergünstigten Konditionen vergeben werden, wurden Investitionsvorhaben mit 879,1 (765,8) Mill. Euro finanziert. Das Volumen im Programm "Liquiditätskredit", das zinsverbilligte Darlehen für kurz- und mittelfristige Finanzierungen umfasst, stieg um 38,4% auf 241,5 (174,5) Mill. Euro. Darüber hinaus erhielten Unternehmen für Investitionen im ländlichen Raum durch das Programm "Investitionsfinanzierung" im Berichtsjahr zinsverbilligte Darlehen in Höhe von 317,4 (286,6) Mill. Euro. Das Zusagevolumen bei größeren Investitionsvorhaben von Unternehmen mit Sitz oder Standort in Baden-Württemberg ging 2012 hingegen wegen des allgemein rückläufigen Marktes für Konsortialkredite auf 87,0 (138,5) Mill. Euro zurück. Ebenfalls leicht rückläufig war das Bürgschaftsprogramm, das zur Risikoentlastung der Hausbanken bei größeren Unternehmens- und Projektfinanzierungen dient. Das Neugeschäftsvolumen sank im Berichtsjahr auf 42,1 (45,9) Mill. Euro.

Im Bereich der Landwirtschaftsförderung lagen die Neugeschäftszahlen mit 182,3 Mill. Euro über denen des Vorjahres (147,9 Mill. Euro). Das Programm "Landwirtschaft Wachstum", das eine Verbesserung der Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft zum Ziel hat, konnte dabei von geänderten gesetzlichen Vorgaben und damit einhergehenden Investitionserfordernissen profitieren und trug mit einer Steigerung von 75,1% und einem Volumen von 84,8 (48,4) Mill. Euro zur Erhöhung des Neugeschäftsvolumens bei. Im Programm "Neue Energien - Energie vom Land" allerdings war das Bewilligungsvolumen mit 59,0 (90,6) Mill. Euro rückläufig, da aufgrund der gesenkten Einspeisevergütung Neuinvestitionen in Photovoltaik- und Biogasanlagen in Baden-Württemberg insgesamt nachließen.

Im Geschäftsfeld Wohnraumförderung führten die zur Unterstützung der Energiewende zum 1. April letzten Jahres eingeführten wohnwirtschaftlichen Energieeffizienzfinanzierungen zu einer signifikanten Steigerung der Neugeschäftszahlen. Das Bewilligungsvolumen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 61,2% und erreichte 1,476 Mrd. Euro. Insgesamt wurden in der Wohneigentumsförderung Darlehen und Zuschüsse in Höhe von 1,232 Mrd. Euro (676,3 Mill. Euro) bewilligt - ein Zuwachs von 82,2%. Von diesem Volumen wurden im Rahmen des Landeswohnraumförderungsprogramms 166,1 (222,1) Mill. Euro vergeben. Die Bank führt diesen verminderten Bedarf auf die niedrigen Kapitalmarktzinsen und die durch anspruchsvolle Energiestandards verschärften Antragsvoraussetzungen zurück.

Sehr stark nachgefragt wurden hingegen die neuen Programme der Energieeffizienzfinanzierung, in denen insgesamt ein Volumen von 611,6 Mill. Euro erzielt wurde. Auf das Programm "Energieeffizienzfinanzierung - Bauen", welches den Neubau und den Kauf von energiesparenden Wohnhäusern und Eigentumswohnungen unterstützt, entfielen dabei Darlehen in Höhe von 318,3 Mill. Euro. Sanierungsmaßnahmen wurden im Programm "Energieeffizienzfinanzierung - Sanieren" mit einem Volumen von 293,3 Mill. Euro gefördert. Mit dieser Programmvariante werden Einzelmaßnahmen, die deutliche Energieeinsparungen bewirken, sowie Umbauten zur Erreichung des Effizienzhausstandards finanziert.

Durch Kombinationsmöglichkeit mit den Energieeffizienzprogrammen erreichte das bereits bestehende Programm "Wohnen mit Zukunft: erneuerbare Energien", welches auf den Einbau von heiztechnischen Anlagen auf Basis regenerativer Energien abzielt, gut eine Verdopplung des Vorjahresniveaus auf 85,7 (39,3) Mill. Euro. Zusätzlich wurden Familien mit Kindern beim Erwerb oder Neubau eines Eigenheims im Rahmen des Programms "Wohnen mit Kind" unterstützt. Aufgrund gesenkter Förderhöchstbeträge verzeichnete dieses jedoch trotz gestiegener Fallzahlen einen Rückgang auf 284,7 (332,9) Mill. Euro. Neben der Wohneigentumsförderung setzt sich die L-Bank auch für die Schaffung und Modernisierung von Mietwohnraum in Baden-Württemberg ein. Zu diesem Zweck wurden Mittel in Höhe von 237,9 (239,6) Mill. Euro ausgereicht. Im Landeswohnraumförderungsprogramm lag das Volumen mit 15,7 (15,9) Mill. Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Die erwartete Volumensteigerung wurde insbesondere wegen der niedrigen Kapitalmarktzinsen und der mit der Förderung verbundenen Auflagen nicht erreicht. Nach wie vor erfolgreich war das bankeigene Mietwohnraumförderprogramm, das sich mit 34,3 (36,0) Mill. Euro knapp unter Vorjahresniveau bewegte.

Neue Wege beschritt die L-Bank mit einem Angebot für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG). Baden-Württemberg ist das erste Bundesland, das den Gemeinschaften Kredite anbietet, die durch eine Bürgschaft des Landes besichert werden. Obwohl viele Gemeinschaften das neue Programm im letzten Jahr noch nicht in ihre Planungen einbeziehen konnte und ein großer Teil der WEG ein Urteil des BGH zur Beschlusskompetenz für Kreditentscheidungen abgewartet hat, konnte die Förderbank 2012 die Sanierung von mehr als 1 000 Wohneinheiten mit 5,9 Mill. Euro fördern.

Als Finanzierungspartner des Landes und für Infrastrukturprojekte der Kommunen stellte die L-Bank im vergangenen Jahr 2,405 (1,799) Mrd. Euro zur Verfügung. Für Vorhaben des Landes stellte sie als Finanzierungspartner dabei Mittel in Höhe von 1,750 Mrd. Euro (821,0 Mill. Euro) bereit. Aufgrund der guten Finanzlage der badenwürttembergischen Kommunen und des daher stark eingeschränkten Fremdfinanzierungsbedarfs verzeichnete die Förderbank im Programm "Investitionskredit Kommune direkt", in welchem zinsgünstige Darlehen für kommunale Infrastrukturprojekte vergeben werden, allerdings einen deutlichen Rückgang des Bewilligungsvolumens auf 88,1 (204,2) Mill. Euro.

Als Dienstleister übernimmt die Bank für das Land Baden-Württemberg darüber hinaus eine Vielzahl von Aufgaben im Zusammenhang mit der Gewährung von Finanzhilfen. In diesem Zusammenhang bearbeitete sie 2012 in den verschiedenen Förderbereichen bewilligte Mittel in Höhe von 908,5 (941,6) Mill. Euro. Diese stammten im Wesentlichen aus dem Landeshaushalt (793,0 Mill. Euro nach 833,0 Mill. Euro im Vorjahr) und dem EU-Haushalt (81,8 Mill. Euro nach 69,0 Mill. Euro im Vorjahr). Größte Position blieb mit 357,0 (436,9) Mill. Euro die Krankenhausförderung; weitere bedeutende Positionen waren der Schulhausbau einschließlich Ganztagsschulen mit 102,0 (89,0) Mill. Euro sowie der Bereich Wasser, Abwasser, Hochwasserschutz und Altlasten mit 99,0 (117,1) Mill. Euro.

Im Auftrag von Bund und Land reicht die L-Bank zur finanziellen Unterstützung von Familien mit Kindern das Bundeseltern- und das Landeserziehungsgeld aus. Insgesamt stiegen die Bewilligungsvolumina im Berichtsjahr leicht an. Während das Bundeselterngeld sich auf ein Volumen von 688,1 (676,0) Mill. Euro summierte, wurden 33,2 (36,9) Mill. Euro als Landeserziehungsgeld bewilligt. Die Vergabe des Landeserziehungsgeldes wurde nach einem Beschluss der Landesregierung für Geburten und Adoptionen ab 1. Oktober 2012 eingestellt, wobei aufgrund des vorangehenden Elterngeldbezugs die Auswirkungen im abgelaufenen Geschäftsjahr noch nicht spürbar waren. Ebenfalls eingestellt wurde - mit Abschaffung der Studiengebühren zum Sommersemester 2012 - die Vergabe der Studiengebührendarlehen.

Als Staatsbank für Baden-Württemberg verfügt die L-Bank sowohl über Anstaltslast und Gewährträgerhaftung als auch über eine explizite Garantie des Landes. Diese Garantie führt faktisch zu einer bonitätsmäßigen Gleichstellung mit dem Bundesland, sodass Moody's und Standard & Poor's die L-Bank mit ihrer besten Einstufung von Aaa respektive AAA bewerten. Bei der Refinanzierung setzte die Förderbank im vergangenen Jahr ihren strategischen Schwerpunkt im Laufzeitbereich von zwei bis fünf Jahren. Zentrales Instrument hierfür ist das "Debt Issuance Programme" mit einem Rahmenvolumen von 30 Mrd. Euro, das per Ende 2012 mit 20,524 (19,013) Mrd. Euro ausgelastet war. Im Berichtsjahr wurden zwei fünfjährige Benchmark-Anleihen über 1 Mrd. Euro beziehungsweise 1 Mrd. US-Dollar begeben.

Darüber hinaus wurden weitere Privatplatzierungen in verschiedenen Währungen, vornehmlich in US-Dollar, britischen Pfund und japanischen Yen, emittiert. Das Gesamtvolumen der mittel- und langfristigen Kapitalmarktrefinanzierungen im Jahr 2012 beziffert die Förderbank auf 9,405 (9,997) Mrd. Euro. Die Auslastung des "Commercial Paper Programms", das einen Rahmenumfang von 15 (10) Mrd. Euro aufweist und der kurzfristigen Refinanzierung dient, lag zum Jahresende bei 9,180 (9,372) Mrd. Euro.

Insgesamt zeigt sich die L-Bank mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2012 zufrieden. Das Betriebsergebnis vor Bewertungen lag mit 341,2 (335,0) Mill. Euro leicht über Vorjahresniveau. Die ordentlichen Erträge, die sich aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und sonstigen betrieblichen Erträgen zusammensetzen, stiegen um 3,6% auf 494,2 (477,0) Mill. Euro. Wesentlich dazu beigetragen hat die nach wie vor wichtigste Ertragsquelle: Beim Zinsüberschuss konnte die Bank ein erfreuliches Wachstum um 4% auf 437,8 (420,8) Mill. Euro verzeichnen.

Die Verwaltungsaufwendungen, die neben dem Personal- und Sachaufwand auch die Abschreibungen auf Sachanlagen umfassen, erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,2% auf 143,5 (136,4) Mill. Euro. Bei einem aufgrund der Sondereffekte des Vorjahres rückläufigen Personalaufwand resultiert die Steigerung aus dem Sachaufwand für das Bankgeschäft, in erster Linie aufgrund von Weiterentwicklungen im IT-Bereich und der Sanierung eines Bankgebäudes.

Das Bewertungsergebnis blieb mit 8,5 Mill. Euro unverändert positiv, reduzierte sich jedoch gegenüber dem Vorjahr (411,7 Mill. Euro) deutlich, wobei das Jahr 2011 maßgeblich durch die Auflösung von Vorsorgereserven in Höhe von 352,7 Mill. Euro geprägt war. Zur Abschirmung zukünftiger Risiken bildete die L-Bank im vergangenen Jahr Vorsorgereserven in Höhe von 50,0 Mill. Euro und stärkte den Fonds für allgemeine Bankrisiken um weitere 46,0 Mill. Euro auf nunmehr 350,0 Mill. Euro. Nach Abzug der Ertragsteuern in Höhe von 0,8 (0,9) Mill. Euro errechnet das Institut ein verteilungsfähiges Ergebnis in Höhe von 302,9 (750,7) Mill. Euro.

Aus diesem Ergebnis stellte die Förderbank dem Land 2012 insgesamt rund 155,5 (109,7) Mill. Euro zur Verfügung. Deutlich gestiegen ist der Anteil der Zinssubventionen und Zuschüsse mit 140,2 (94,4) Mill. Euro. Hier wirkte sich die extrem hohe Nachfrage bei den Energieeffizienzfinanzierungen aus. Die Leistungen für den Straßenbau betrugen wie im Vorjahr 15,3 Mill. Euro.

Die Bilanzsumme stieg im Berichtsjahr um 3,9% auf 70,630 (67,992) Mrd. Euro. Die Zunahme spiegelt sich vornehmlich in den Forderungen an Kunden mit einer Steigerung von 6,6% auf 24,288 (22,786) Mrd. Euro sowie den Wertpapieranlagen mit einem Wachstum 9,6% auf 23,393 (21,351) Mrd. Euro wider. Die Forderungen an Kreditinstitute hingegen war mit einem Minus von 2,0% auf 20,694 (21,110) Mrd. Euro leicht rückläufig. Auf der Passivseite resultierte die Erhöhung der Bilanzsumme im Wesentlichen aus Refinanzierungen bei Kreditinstituten - plus 15,3% auf 20,514 (17,798) Mrd. Euro - und der gesteigerten Auslastung im "Debt Issuance Programme".

Aus dem Bilanzgewinn von 2012 in Höhe von 148,29 (641,94) Mill. Euro stellte die Förderbank weitere 148,0 Mill. Euro zur Erhöhung der Kernkapitalquote auf 15,28% (nach Basel III: 8,76%) ein. Dabei sieht sich die L-Bank auch mit den Vorbereitungen für Basel III auf einem guten Weg, und zwar für alle geforderten Elemente: das gewichtete Eigenkapital, die Leverage Ratio und die vorzuhaltende Liquidität. Die Liquiditätsvorsorge wurde im Hinblick auf die aufsichtsrechtlichen Regelungen im Jahr 2012 aufgestockt und soll noch weiter aufgebaut werden. In diesem Zusammenhang konnte sich die L-Bank auch 2012 aufgrund ihrer guten Bonität günstige Refinanzierungsmittel beschaffen, um sie in risikolosen respektive risikoarmen Wertpapieren anzulegen. Das Neugeschäft lag mit 4,9 (2,5) Mrd. Euro deutlich über dem des Vorjahres.

Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte die L-Bank 1 225 (1 218) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Den Personalaufbau begründet das Institut insbesondere mit der Aufnahme der wohnwirtschaftlichen und gewerblichen Energieeffizienzprogramme. Daneben wurden Stabs- und Marktfolgebereiche personell verstärkt, um bankaufsichtlichen Anforderungen zu entsprechen.

Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Nils Schmid (Vorsitzender), Alexander Bonde (Stellvertretender Vorsitzender), Reinhold Gall (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Christian Brand (Vorsitzender), Jürgen Hägele (stellvertretender Vorsitzender, bis 31. Juli 2012), Prof. Dr. Manfred Schmitz-Kaiser (stellvertretender Vorsitzender, ab 1. August 2012), Dr. Karl Epple

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