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Zentralbanken - Refinanzierung

Refinanzierung in US-Dollar: Die Zentralbanken haben Ende September koordinierte Maßnahmen ergriffen, um dem Druck an den weltweiten Geldmärkten entgegenzuwirken. Zuletzt wurde den Tagesgeldmärkten in einer gemeinsamen Aktion Liquidität in US-Dollar zugeführt. Auf der Grundlage ihrer wechselseitigen Währungsabkommen (Swap-Vereinbarungen) mit der Federal Reserve haben die Bank of England, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank Ende September die Einführung von Geschäften zur Bereitstellung von Liquidität in US-Dollar mit einwöchiger Laufzeit bekannt gegeben. Diese Operationen sollten der angespannten Refinanzierungslage über das Quartalsende entgegenwirken. Die Zentralbanken haben gleichzeitig bekräftigt weiterhin eng zusammenzuarbeiten und zudem die Bereitschaft bekundet, erforderlichenfalls weitere Schritte zu unternehmen, um dem anhaltenden Druck an den Refinanzierungsmärkten zu begegnen.

Der EZB-Rat hat in diesem Zusammenhang beschlossen, den Geschäftspartnern des Eurosystems über das Quartalsende Refinanzierungsmittel in US-Dollar mit einwöchiger Laufzeit gegen eurosystemfähige Sicherheiten als Zinstender mit einem beabsichtigten Volumen von 35 Milliarden US-Dollar zur Verfügung zu stellen. In dieser Woche werden sich die Geschäfte am Tagesgeldmarkt auf 30 Milliarden US-Dollar belaufen. Die operationalen Einzelheiten sind der Website der EZB (www.ecb. europa.eu) zu entnehmen.

Refinanzierungsgeschäft mit Sonderlaufzeit: Drei Tage später hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossen, ein Refinanzierungsgeschäft mit Sonderlaufzeit durchzuführen. Ziel war es, die Liquiditätsausstattung des Bankensystems im Euro-Währungsgebiet insgesamt zu verbessern. Die Rahmenbedingungen des Geschäfts: Es wurde zunächst als Standard-Zinstender ohne im Voraus festgelegten Zuteilungsbetrag durchgeführt, wurde am Dienstag, dem 30. September 2008, abgewickelt und läuft am Freitag, dem 7. November 2008, aus. Das Refinanzierungsgeschäft mit Sonderlaufzeit soll mindestens bis über das Jahresende hinaus fortgeführt werden.

Als Reaktion auf die anhaltenden Spannungen an den Märkten für kurzfristige Refinanzierung geben die Zentralbanken gleichzeitig weitere koordinierte Maßnahmen bekannt, um die Möglichkeiten zur Bereitstellung von Liquidität in US-Dollar deutlich auszuweiten. Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve in den Vereinigten Staaten und der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) haben beschlossen, ihre befristeten wechselseitigen Währungsabkommen (Swap-Vereinbarungen) dem Betrag nach von 120 Milliarden US-Dollar auf 240 Milliarden US-Dollar zu verdoppeln. Diese größeren Fazilitäten sollen es ermöglichen, im Euroraum mehr Liquidität in US-Dollar zur Verfügung zu stellen. Die wechselseitige Swap-Fazilität wurde bis einschließlich 30. April 2009 genehmigt.

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