Allianz Deutschland: Corona-Spuren im Leben-Neugeschäft und im Kompositergebnis

Quelle: Allianz

Der Umsatz der Allianz Deutschland ist im Geschäftsjahr 2020 um 2,8 Prozent auf 40,8 (Vorjahr: 42,0) Milliarden Euro zurückgegangen. In der Sach- und in der Krankenversicherung ist das Unternehmen jedoch erneut gewachsen, in der Lebensversicherung lag der Umsatz deutlich unter dem Rekordjahr 2019. Das operative Ergebnis über alle Versicherungssparten hinweg liegt nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (-0,5 Prozent). In der Sachversicherung wurden die hohen Sonderbelastungen durch Covid-19, insbesondere in der Betriebsschließungsversicherung, durch wesentlich geringere Elementarschäden und einen rückläufigen Schadenanfall in der Kfz-Versicherung nur teilweise kompensiert, sodass sich unter dem Strich ein Rückgang um 5,2 Prozent ergibt. Über alle Sparten hinweg verringerte sich das Nettoergebnis um 15,3 Prozent. Neben dem Rückgang des operativen Ergebnisses in der Sachversicherung werden hierfür vor allem die Abschreibungen auf Kapitalanlagen in der Sachversicherung infolge der Aktienmarktturbulenzen im ersten Halbjahr angeführt, die sich zum Großteil erst im Nettoergebnis zeigen.

Für das laufende Jahr rechnet die Allianz Deutschland mit einer positiven Umsatzentwicklung, beim operativen Ergebnis hingegen mit einer leicht rückläufigen Entwicklung aus – vorausgesetzt, dass sowohl die Entwicklung an den Kapitalmärkten als auch Naturereignisse und Großschäden sowie insbesondere die COVID-19-Pandemie das Ergebnis insgesamt nur moderat beeinflussen.

Zu der Entwicklung der einzelnen Sparten im Jahr 2020: In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 1,6 Prozent auf 10,9 (10,7) Milliarden Euro. Die Schadenaufwendungen erhöhten sich um 2,8 Prozent. In den einzelnen Geschäftsbereichen führte die  Corona-Pandemie dabei jedoch teilweise zu gegensätzlichen Entwicklungen. So meldeten die Kunden geringere Fahrleistungen und Schäden in der Kfz-Versicherung. Dafür nahmen sie deutlich öfter die Rechtsschutzversicherung in Anspruch. Ein Treiber für die höheren Schadenaufwendungen war die Betriebsschließungsversicherung (BSV). Die Allianz hat 2020 aus der Betriebsschließungsversicherung deshalb einen höheren zweistelligen Millionenbetrag alleine für die sogenannte „Bayerische Lösung“ an ihre Kunden aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe ausbezahlt. Im April 2020 war auf Initiative des Bayerischen Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. und weiteren Versicherern den betroffenen Hotel- und Gastronomiebetrieben eine Unterstützung in Höhe von 15 Prozent der Versicherungssumme zugesagt worden, um den Unternehmen schnell und unkompliziert Liquidität zu verschaffen. Bundesweit haben bisher mehr als 77 Prozent der betroffenen Allianz Kunden diese Hilfe angenommen.

Der im April 2020 auf den Markt gebrachte Privatschutz, ein Versicherungspaket aus Haftpflicht-, Wohngebäude-, Hausrat-, Rechtsschutz-, Unfall- und Tierkrankenversicherung, erwies sich als Wachstumstreiber. Insgesamt wurden 2020 mit mehr als 500 000 ein Drittel mehr Policen verkauft als im Vorjahr. „Rein rechnerisch hat im vergangenen Jahr pro Minute ein Kunde ein Privatschutz-Produkt gekauft“, sagt Klaus-Peter Röhler. „Damit haben wir während einer Pandemie nicht gerechnet.“ Den Erfolg des Produktpakets sieht er in der Einfachheit begründet: Mit sieben Klicks gelange der Kunden in 30 Sekunden zum Angebot. Zudem gebe es  viele Verbesserungen im Schadenfall.

In der Kfz-Versicherung gewann die Allianz Deutschland – trotz deutlich rückläufiger Neuzulassungen – mehr als 30 000 Fahrzeuge dazu, vor allem unterstützt durch die ADAC Autoversicherung AG. Zum Jahresende betrug die Anzahl der versicherten Fahrzeuge 8,7 Millionen.

Das Neugeschäft der Allianz Leben ging um rund 11 Prozent zurück, was auf die Corona-bedingte Zurückhaltung der Vorsorgesparer zurückgeführt wird. Es lag jedoch u m 8,6 Prozent über dem Neugeschäft des Jahres 2018., Gegenüber dem Rekordjahr 2019 verringerten sich die Beitragseinnahmen um 5,4 Prozent auf 26,2 (27,7) Milliarden Euro, übertrafen jedoch den Wert von 2018 um 16,5 Prozent lag aber um 8,6 Prozent über dem Jahr 2018. Mit 26,232 Milliarden Euro konnte die Allianz Leben im Jahr 2020 den zweithöchsten Umsatz in ihrer Geschichte erzielen. Seit Januar 2021 fokussiert sich Deutschlands größter Lebensversicherer im Produktangebot der Altersvorsorge auf Lösungen mit Garantien auf einem Niveau von mindestens 90, 80 oder 60 Prozent der gezahlten Beiträge.

In der Krankenversicherung legten die Beitragseinnahmen um 4,6 Prozent auf 3,7 (3,6) Milliarden Euro zu. Steigerungen gab es sowohl in der Voll- als auch in der Zusatzversicherung. Das bKV-Neugeschäft der APKV hat sich insgesamt im Vergleich zum sehr guten Vorjahr um 25 Prozent gesteigert.

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