Comdirect-Realzinsradar: Realzins durch Mehrwertsteuersenkung erstmals seit fünf Jahren positiv

Quelle: wikipedia

Die Inflationsrate ist in Deutschland im dritten Quartal 2020 nochmals gesunken – auf minus 0,09 Prozent. In Kombination mit den Zinsen auf die Ersparnisse der Deutschen führte dies zu einem positiven Realzins in Höhe von plus 0,21 Prozent, dem höchsten Wert seit 5 Jahren. Zu diesen Ergebnissen kommt der quartalsweise erscheinende Comdirect Realzins-Radar, der gemeinsam mit Barkow Consulting ermittelt wird.

Die Zinsen auf Tages- und Festgeld, Girokonten und Spareinlagen lagen von Juli bis September 2020 im Durchschnitt bei 0,12 Prozent. Die Inflationsrate erreichte im dritten Quartal aufgrund der Mehrwertsteuersenkung mit minus 0,09 Prozent den niedrigsten Wert seit mehr als 10 Jahren. Entsprechend lagen die Zinsen auf die Ersparnisse der Deutschen erstmals seit 2016 wieder über der Inflationsrate. Die Ersparnisse der Deutschen haben somit im dritten Quartal 2020 mit 1,3 Milliarden Euro real an Wert gewonnen, pro Kopf waren das 16 Euro. Betrachtet man das gesamte Jahr von Januar bis September 2020 beläuft sich der Realzinsertrag allerdings auf minus 11,6 Milliarden Euro, da die Zinsen unterhalb der durchschnittlichen Inflationsrate für diesen Zeitraum liegen. „Da die Mehrwertsteuersenkung aber bislang nur bis Jahresende geplant ist, gleichzeitig der Trend zu sinkenden Zinsen weiter besteht und durch Corona eher noch länger anhalten wird, wird sich dieser positive Effekt aller Voraussicht nach bald wieder umkehren. Die realen Verluste auf dem Sparbuch werden also weiter wachsen“, so  Matthias Hach, Marketing- und Vertriebsvorstand der Comdirect.

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