ING-Studie: Online-Banking-Quote in Deutschland trotz kräftiger Zunahme weiter nur im Mittelfeld

Quelle: pixabay.com

Im Pandemiejahr 2020 haben in Deutschland drei Millionen Menschen mehr ihre Bankgeschäfte über das Internet sowie eine Banking-App getätigt als im Vorjahr. Das entspricht einem Wachstum von vier Prozentpunkten. Das Wachstum hat sich damit gegenüber 2019 fast verdoppelt. Das geht aus einer Studie der ING Deutschland gemeinsam mit Barkow Consulting hervor. Trotz dieses Wachstums auf insgesamt 46,8 Millionen Online-Banking-Nutzer und eine Nutzungsquote von 65 Prozent macht die Studie ein zusätzliches Potenzial von 20,8 Millionen weiteren Nutzern aus – festgemacht an der Nutzungsquote von Spitzenreiter Dänemark. Dort erledigen bereits 94 Prozent der Kunden ihre Bankgeschäfte online. Das sind 29 Prozentpunkte mehr als hierzulande. Der Abstand Deutschlands zu Spitzenreiter Dänemark hat sich 2020 lediglich um einen Prozentpunkt verringert.

Im europäischen Vergleich ist Deutschland in Sachen Online-Banking-Nutzung 2020 zumindest nicht weiter zurückgefallen, sondern belegt wie im Vorjahr Rang 15. Vor fünf Jahren rangierte es allerdings noch auf Platz sieben.

Das größte Potenzial macht die Studie in der Altersgruppe 55 plus aus. Bei den 55- bis 64-Jährigen beträgt die Online-Banking-Nutzungsquote in Deutschland 54 Prozent – gegenüber 94 Prozent bei Spitzenreiter Dänemark. Bei den über 65-Jährigen ist der Abstand mit 47 Prozent punkten sogar noch größer. Diese Altersgruppe erledigt in Dänemark zu 86 Prozent ihre Bankgeschäfte digital, in Deutschland sind es nur 39 Prozent.

Weitere Aspekte sind Einkommen und Bildung. Die Beliebtheit von filiallosem Banking steigt mit dem Einkommen: Während Haushalte mit niedrigerem Einkommen digitales Banking nur zu 49 Prozent nutzen, steigt dieser Wert mit höherem Einkommen bis auf 77 Prozent an. Das größte Wachstumspotenzial ergibt sich entsprechend in der Bevölkerungsgruppe mit dem niedrigsten Einkommen. Haushalte mit einem eher niedrigen Bildungsabschluss tätigen Bankgeschäfte online und über App lediglich zu 42 Prozent, während höher gebildete Haushalte mit 83 Prozent auf eine fast doppelt so hohe Nutzungsrate kommen. Entsprechend bestehen die besten Wachstumsperspektiven in der Zielgruppe mit eher niedrigem Bildungsniveau.

Die vollständige Studie finden Sie hier.

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