Inkassobranche erwartet für 2023 Verschlechterung der Zahlungsmoral

Bild: Thorben Wengert/Pixelio

Trotz Rekordinflation und hoher Energiekosten hat sich das Zahlungsverhalten säumiger Kunden den Erfahrungen der Inkassowirtschaft zufolge 2022 kaum verändert. Das ist das  Ergebnis der  Inkasso-Trendumfrage 2022 unter den Mitgliedern des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU). Demnach berichten 48 Prozent der Inkassounternehmen über ein nur leicht verschlechtertes Zahlungsverhalten privater Schuldner. 39 Prozent geben an, dass das Zahlungsverhalten, verglichen mit 2021, in etwa gleichgeblieben ist. Besonders betroffen von einem schlechteren Zahlungsverhalten ihrer Kunden waren 2022 nach Einschätzung der Befragten die Dienstleistungsbranche, die Immobilienwirtschaft (beispielsweise Vermieter) sowie Versorger.

Auch die Zahl der Inkasso-Aufträge ist fast unverändert geblieben, wie 45 Prozent der Rechtsdienstleister berichten. 34 Prozent melden nur moderate Auftrags­steigerungen. „Die Kostenkrise des Jahres 2022 ist im Forderungsmanagement noch nicht angekommen“, resümiert BDIU-Präsidentin Kirsten Pedd und warnt zugleich: „ Der große Kostenschock, etwa für Strom und Heizung, kommt für viele Haushalte, die jetzt von günstigeren Verträgen profitieren, erst noch.“ Neun von zehn Inkasso-­Unternehmen erwarten deshalb, dass sich die Zahlungsmoral 2023 ver­schlech­tern wird, besonders stark bei privaten Schuldnern. Mit einer besseren Rechnungstreue rechnet in der Umfrage dagegen niemand.

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