WERTPAPIERGESCHÄFT

ING startet Mini-Sparraten

Quelle: ING-DiBa

Wer weniger Geld ausgibt, der kann mehr sparen. Diese Binsenweisheit, die sich auch in der Corona-Epidemie bewahrheitet, kann für Banken im Niedrigzinsumfeld zum Problem werden. Denn ein Großteil dessen, was Verbraucher nicht für Urlaube, Restaurantbesuche oder andere Freizeitaktivitäten ausgeben, wird nicht investiert, sondern auf Girokonten, Tagesgeldkonten oder Sparbüchern angesammelt und droht damit, die Belastung der Banken durch Negativzinsen weiter ansteigen zu lassen. Eine der zentralen Fragestellungen im Privatkundengeschäft lautet deshalb mehr denn je, wie sich klassische Sparer zu Anlegern machen lassen.

Nach wie vor steht für die Deutschen Sicherheit an erster Stelle und die Volatilität der Wertpapieranlage schreckt viele ab. Nicht jeder mag glauben, dass die Rendite langfristig statistisch immer positiv ist. Am besten ist es da, eigene Erfahrungen zu sammeln, ohne dabei große Summen zu riskieren. Genau das will jetzt die ING ermöglichen. Seit dem 19. Oktober bietet sie als eigenen Angaben zufolge erste Bank in Deutschland Wertpapiersparpläne ab einem Euro an. Aktuell stehen Sparpläne für mehr als 1 900 Wertpapiere zur Verfügung; davon für mehr als 200 Fonds und ETFs ohne Kaufkosten. So will man das Wertpapiergeschäft "demokratisieren" und auch Börsenneulingen eine "sinnvolle Ergänzung zu anderen Sparmöglichkeiten" anbieten.

Große Gewinne werden die Kunden bei solchen Mini-Sparraten zwar nicht erzielen können. Doch darum geht es auch gar nicht. Wichtiger ist es, sich mit einem minimalen Kapitaleinsatz vorsichtig an den Wertpapiermarkt herantasten zu können. Wenn das Wertpapiersparen nicht teurer ist als ein Lottoschein, dann hat das das Zeug dazu, die Hemmschwelle zu senken. Und während beim Lotto-Spielen der Totalverlust des Einsatzes selbstverständlich mit einkalkuliert ist, ist dieser am Wertpapiermarkt doch eher die Ausnahme als die Regel, zumindest, wenn der Anleger das Durchhaltevermögen hat, Verluste nicht gleich zu realisieren. Diese Erfahrungen können Kunden mit den neuen Mini-Sparraten beinahe spielerisch machen - um dann mit der Zeit mutiger zu werden und perspektivisch einen größeren Anteil ihrer Sparleistung in Aktien, Fonds oder ETFs anzulegen.

Das wiederum kann und wird nicht jeder in Eigenregie tun wollen. Insofern ist es konsequent, dass die ING im kommenden Jahr auch die Einführung eines Beratungsangebots für Bestandskunden rund um das Thema Wertpapieranlage plant. Damit sollen diese mit wenigen einfachen Fragen einen für sie passenden Anlagevorschlag erhalten und direkt online abschließen können. Red.

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