Aus der Marken- und Werbeforschung

Potenziale beim Programmatic Advertising vielfach ungenutzt

Demografie ist nach wie vor das stärkste Targeting-Segment im Programmatic Advertising. Das ist eine Erkenntnis des Programmatic Data Reports 2019 von Emetriq. Demnach machen demografische Zielgruppensegmente noch immer 55 Prozent des mit Dateneinkäufen generierten Gesamtumsatzes aus. Auf weitaus spezifischere Interessensegmente hingegen entfallen lediglich 28 Prozent. Damit werden die Möglichkeiten des Programmatic Advertising noch bei weitem nicht ausgeschöpft, so Geschäftsführer Stephan Jäckel.

Bei Auswahl und Einkauf von Targetingdaten wird demnach noch viel Potenzial verschenkt: Das Targetingrepertoire der meisten Mediaplaner beschränkt sich vor allem auf das Alter und Geschlecht der Nutzer, also die Demografie-Segmente oder auf den Berufsoder Familienstand. Auch ein Targeting auf Familien (mit Kindern) ist bei vielen Planern beliebt. Sogenannte Custom Segments, also Segmente, in denen eine Zielgruppe anhand von ganz spezifischen Merkmalen individuell für eine Kampagne zusammengestellt wird, sind zwar rein technisch einfach realisierbar, spielen jedoch im Programmatic Advertising bisher keine große Rolle (10 Prozent).

Für einen ersten Überblick über die Zinssätze für Ratenkredite werden vom Kunden gerne Vergleichsportale oder Zinsrechner auf den jeweiligen Websites herangezogen. Die sich aus verschiedenen Quellen ergebenden Zinssätze unterscheiden sich jedoch teilweise deutlich. Das geht aus der "Marketing-Mix-Analyse Ratenkredit 2019" von Research Tools hervor. Konkret liegt bei zehn Nutzerprofilen die Spanne des effektiven Zweidrittelzinses in den Online-Rechnern der Banken bei 1,70 bis 6,49 Prozent.

Wie die Offerten, so ist auch die Präsenz der Anbieter in Vergleichsportalen sehr unterschiedlich. Vier Banken sind nur in einem Drittel oder weniger der 15 analysierten Vergleichsportale präsent. Sberbank und SWK Bank überzeugen mit überdurchschnittlich guten Platzierungen.

Die deutlichsten Unterschiede zwischen den Anbietern treten in der Kommunikation hervor. So belaufen sich zwar die Ausgaben für mediale Werbung innerhalb eines Jahres auf über 41 Millionen Euro. Ein Großteil der Ausgaben entfällt dabei jedoch nur auf zwei Anbieter, Postbank und Targobank. Im Durchschnitt gibt jeder Anbieter 13 Pressemitteilungen pro Jahr heraus.

Ein ähnliches Bild ergibt sich im Bereich Suchmaschinen. Von 50 möglichen Top-10-Platzierungen zu den wichtigsten Suchbegriffen erreichen die untersuchten Banken bei Google lediglich sieben Topplätze. Anzeigen in Suchmaschinen werden nur von der Hälfte der Institute eingesetzt. Lediglich Creditplus und Targobank platzieren sich mit ihren Anzeigen zu den Suchbegriffen Kredit oder Ratenkredit auf der ersten Ergebnisseite.

Ausbaufähig ist auch die Nutzung der sozialen Medien. Zwar verfügen neun Anbieter über Social-Media-Kanäle und im Schnitt platziert jeder Anbieter 8,3 Posts pro Jahr. Allerdings postet lediglich Creditplus mehr als fünf produktrelevante Beiträge innerhalb eines Jahres. Auf Youtube zeigt sich die Volkswagen Bank mit vier Videos am aktivsten.

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