Neue Runde im Kampf um die Aareal

Quelle: Aareal Bank

Die beiden Finanzinvestoren Advent International und Centerbridge Partners, die erst im Januar mit einem öffentlichen Übernahmeangebot für die Aareal Bank gescheitert sind, bereiten ein neues Übernahmeangebot für den Wiesbadener Immobilienfinanzierer vor. Das Canada Pension Plan Investment Board (CPPIB), das beim letzten Übernahmeversuch zwischenzeitlich ausgestiegen war, gehört offensichtlich ebenfalls wieder mit zur Gruppe der Bieter.

Hintergrund ist offensichtlich die Einigung mit weiteren Kernaktionären, die insgesamt über rund 37 Prozent der Stimmrechte verfügen. So haben sich einer Mitteilung der Aareal Bank zufolge  Petrus Advisers, Talomon, Teleios und Vesa verpflichtet, das Angebot für ihre Aktien anzunehmen beziehungsweise ihre Anteile außerhalb des Angebots an die Bietergesellschaft zu verkaufen. Diese Aktionäre sollen nach einem erfolgreichen Angebot an die übrigen Anteilseigner der Aareal mit ausschließlich stimmrechtslosen Anteilen teilweise und indirekt an der Bietergesellschaft Atlantic BidCo GmbH beteiligt werden. Ein direkter Einfluss dieser Investoren auf die Aareal Bank Gruppe wäre damit ausgeschlossen. An den strategischen Zielen und Absichten solle sich im Vergleich zum im Dezember 2021 veröffentlichten Übernahmeangebot nichts Wesentliches ändern. Dies soll in einer neuen Investmentvereinbarung vertraglich vereinbart werden.

Allerdings wird der Preis ein klein wenig nachgebessert. Angaben der Finanzinvestoren zufolge wird nun ein Angebotspreis von 33 Euro je Aktie erwogen. Der letzte lag bei 29 Euro je Aktie und wurde dann auf 31 Euro je Aktie erhöht. Damit sind die Finanzivestoren gescheitert. Der neue Übernahmepreis enthält allerdings die von der Aareal Bank in Aussicht gestellte Dividende von insgesamt 1,60 Euro je Aktie. Von den Finanzinvestoren wird eine Mindestannahmeschwelle von höchstens 60 Prozent erwogen.

Damit die gesetzlich angeordnete Sperrfrist von einem Jahr für ein erneutes Übernahmeangebot der Bietergesellschaft überwunden werden kann, bedarf es der Zustimmung der Gremien der Aareal Bank und zudem der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Aareal-Vorstandschef Joachim Klösges betonte vor wenigen Wochen auf der Bilanzpressekonferenz  zwar noch, dass nun der Plan A, das Wachstum aus eigener Kraft verfolgt werden sollte, hielt sich aber mit Blick auf einen Verlauf der Aareon und mit Blick auf möglich Interessenten an der Aareal Bank alle Optionen offen.

Die Aareal teilte mit, dass ihre Gremien gemäß den rechtlichen Anforderungen den Sachverhalt sorgfältig prüfen werden, einschließlich des in Aussicht gestellten Preises und der sonstigen möglichen Angebotsbedingungen wie etwa der Mindestannahmeschwelle. Voraussetzung für eine Zustimmung ist zudem der Abschluss einer das mögliche neue Übernahmeangebot flankierenden Investmentvereinbarung. Zurzeit ist für sie aber noch nicht absehbar, ob es tatsächlich zu einem erneuten Übernahmeangebot kommen wird oder nicht.

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