Bankenchronik

8. September 2006 - bis 21. September 2006

Einen Anteil von 25 Prozent an der australischen E.L.& C. Baillieu Stockbroking Ltd. übernimmt die schweizerische Credit Suisse Group, Zürich. Die Gesellschaft mit Sitz in Melbourne verfügt nach Angaben des Finanzkonzerns über 30 000 Kunden und verwaltet Vermögenswerte von etwa vier Milliarden australischen Dollar (rund 2,4 Milliarden Euro).

Für eine Summe von maximal 280 Millionen US-Dollar kauft die Schweizer Großbank UBS alle Geschäftsstellen von Mc-Donald Investments, einer Sparte der US-Regionalbank Keycorp. Die übernommene Einheit habe ihre Schwerpunkte in der privaten Vermögensverwaltung, einschließlich Nachlass- und Pensionsplanung. Die Transaktion soll voraussichtlich im ersten Quartal 2007 abgeschlossen werden. Zuvor hatte die Großbank bereits 90 Privatkunden-Geschäftsstellen von Piper Jaffray zum Preis von 500 Millionen US-Dollar erworben.

Zu einem Kaufpreis von insgesamt rund 12,5 Milliarden Euro in bar veräußert die
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HVB), München, ihre Beteiligung von 77,53 Prozent an der österreichischen Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) an die italienische Konzernmutter Unicredit. Zudem gibt die HVB die 100-prozentige Beteiligung an ihrer ukrainischen Tochter für einen Preis von 83 Millionen Euro an Unicredit ab. Darüber hinaus verkauft das Münchner Institut eine Beteiligung von bis zu 70,3 Prozent an der International Moscow Bank (IMB) an die BA-CA für einen Kaufpreis von bis zu 984 Millionen Euro in bar (einschließlich der Beteiligung von 23,4 Prozent an der IMB, die derzeit von Nordea an die HVB veräußert wird). Schließlich gibt die HVB ihre 100-prozentige Beteiligung an der HVB Lettland an die BA-CA für einen Kaufpreis von 35 Millionen Euro in bar ab, zuzüglich der im August 2006 von der HVB gezeichneten Kapitalerhöhung der HVB Lettland von rund 40 Millionen Euro.

Beginnend Oktober 2006 wechseln die 15 genossenschaftlichen PSD-Banken ihre Rechenzentrale vom bisherigen Rechenzentrum SDV der Sparda-Banken auf die Fiducia AG, Karlsruhe. Die Institute werden künftig das Kernbanksystem Agree des genossenschaftlichen Rechenzentrums einsetzen sowie die gesamte Datenverarbeitung über ihn abwickeln. Ab Juli 2008 sollen die PSD-Banken ihre Daten vollständig über die Fiducia verarbeiten lassen.

Mitte September dieses Jahres hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Bonn, für die Privatbank Reithinger GmbH & Co. KG, Singen, den Entschädigungsfall festgestellt. Damit liegen die gesetzlichen Voraussetzungen dafür vor, dass die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB), Berlin, die Anleger entschädigen kann. Zudem wurde die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Bankhauses beantragt.

Eine Lizenz für den Betrieb einer Niederlassung in Dubai hat die schweizerische
Großbank UBS von der Dubai Financial Services Authority (DFSA) erhalten. Bis zum Ende dieses Jahres soll im Dubai International Financial Center eine Geschäftsstelle eröffnet werden.

Um eine Repräsentanz in Moskau erweitert die Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart, ihr internationales Netzwerk. Gleichzeitig richtet dort auch die 100-prozentige LBBW-Tochtergesellschaft Südleasing ein Büro ein.

Jeweils ein Mandat zur Betreuung von Kapitalanlagen des Sicherungsfonds für die Lebensversicherer haben die Cominvest Asset Management GmbH, Haar, und die Meag Munich Ergo Asset-Management GmbH, München, von der Protektor Le-bensversicherungs-AG, Berlin, erhalten. Die Höhe der Mandate betrage rund 100 Millionen Euro.

Die Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, hat Mitte September dieses Jahres ihren Standort in Monaco eröffnet. In Deutschland erhöht das Kreditinstitut die Zahl seiner Standorte für die Betreuung vermögender Privatkunden gegenwärtig von 15 auf 22.

Ihren Anteil an der Oppenheim Immobilien-Kapitalanlagegesellschaft mbH (OIK), Wiesbaden, erhöht die IVG Immobilien AG, Bonn, von derzeit 50,1 auf 94 Prozent. Dazu erwirbt IVG im Oktober vom Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Köln, 25 Prozent der Anteile. Die restliche Aufstockung soll im Januar kommenden Jahres stattfinden. Die OIK sieht sich mit einem Fondsvolumen von rund zehn Milliarden Euro als Marktführer für Immobili-en-Spezialfonds in Deutschland.

Für einen Kaufpreis von rund einer Milliarde US-Dollar übernimmt die US-amerikanische Terminbörse Intercontinental Exchange den Rohstoffmarkt New York Board of Trade (siehe auch Börsen in diesem Heft).

Rund 56,6 Prozent an der Feri Finance AG, Bad Homburg, übernimmt der Finanzvertrieb MLP AG, Wiesloch. Der Kaufpreis wird auf 64,4 Millionen Euro beziffert. Er soll aus liquiden Mitteln gezahlt werden. Zugleich bestehen zeitlich befristete Optionsrechte, die zu einem Erwerb von 100 Prozent im Jahr 2011 führen können. Die Transaktion steht unter dem Genehmigungsvorbehalt durch die Kartellbehörde.

Seine Aktivitäten in Italien schließt der Hannover Finanzvertrieb AWD Holding AG. Bereits zuvor war die Fortführung der Niederlassung an die Bedingung geknüpft, im vierten Quartal dieses Jahres die Gewinnzone zu erreichen. Die Schließung belaste das Ergebnis des laufenden Quartals mit bis zu zehn Millionen Euro.

Die Berenberg Bank Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, Hamburg, eröffnet in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden eine Repräsentanz.

Mit der US-amerikanischen The Capital Group hat die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, eigenen Angaben zufolge einen neuen Großaktionär. Die Fondsgesellschaft habe die meldepflichtige Schwelle von fünf Prozent Anfang September dieses Jahres überschritten. Größter Aktionär der Commerzbank bleibt die italienische Generali, die einen Anteil von 8,6 Prozent hält.

Unter dem Namen Equens schließen sich die DZ-Bank-Tochter Transaktionsinstitut für Zahlungsverkehrsdienstleistungen AG (TAI), Frankfurt am Main, und die niederländische Interpay zusammen. Die beiden bisherigen Unternehmen treten künftig als Töchter der in Utrecht ansässigen Holding auf. Die DZ Bank AG, Frankfurt am Main, und die belgische KBC Bank werden 35 Prozent, die Anteilseigner von Interpay, darunter ABN Amro, ING und Rabobank, 65 Prozent der Anteile an dem fusionierten Unternehmen halten.

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