Bankenchronik

5. Januar 2007 bis 22. Januar 2007

Die im Dezember 2003 begebene KfW-Umtauschanleihe auf Aktien der Deutsche Post AG, Bonn, ist zu 99,58 Prozent gewandelt worden. Die Anleihe war in einem Volumen von 1,15 Milliarden Euro und mit einer Laufzeit bis 8. Januar 2007 emittiert worden. Mit dem Umtausch wurden rund 55,8 Millionen Aktien aus Beständen der KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main, am Markt platziert. Mit der Transaktion verringert sich der Bestand der von der KfW gehaltenen Aktien der Post um 4,64 Prozent. Damit ist sie am Grundkapital der Post mit 30,6 Prozent beteiligt.

Für einen Maximalkaufpreis von 153 Millionen Euro erwirbt die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Wien, die kroatische Kreditkartengesellschaft Diners Club Adriatic. Zusammen mit dem neu erworbenen Geschäft beziffert die Erste Bank Croatia die Anzahl der ausgegebenen Bankkarten auf mehr als eine Million. Die Anzahl der Kunden sei durch die Transaktion um 140 000 auf 740 000 angestiegen.

Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, hat in Form einer Pflichtmitteilung nach dem deutschen Wertpapierhandelsgesetz bekannt gegeben, dass sie Anfang Januar 2007 die Meldegrenze von fünf Prozent an ihren eigenen Aktien überschritten hat und einen Anteil von 5,006 Prozent hält. Als Grund für das Überschreiten der Meldegrenze wird die Umsetzung des gegenwärtigen Aktienrückkaufprogramms genannt. Bis zum 5. Januar 2007 hatte die Bank nach eigenen Angaben 9,3 Millionen Aktien oder 1,8 Prozent der ausgegebenen Anteilscheine zurückgekauft.

Den unabhängigen Pensionsfondsmanager AZL übernimmt die ebenfalls niederländische Allfinanzgruppe ING für einen Kaufpreis von 65 Millionen Euro. AZL verwaltet nach eigenen Angaben rund acht Milliarden Euro sowie 58 Rentenfonds. Im Zuge der Transaktion sollen die Gesellschaft und die ING-eigene Sparte Pension Services zusammengelegt werden und künftig unter AZL firmieren. Der Abschluss der Akquisition wird für das Ende des zweiten Quartals 2007 in Aussicht gestellt.

Die niederländische Rabobank hat Ende Dezember letzten Jahres ihre Option genutzt, die bei den ehemaligen Teilhabern der Privatbank Sarasin liegenden Anteile an dem schweizerischen Institut zu erwerben. Der Kaufpreis für die übernommenen 52 Prozent der Stimmrechte (18 Prozent des Aktienkapitals) wird mit umgerechnet 276 Millionen Euro beziffert. Damit hält die genossenschaftliche Rabobank insgesamt 69 Prozent der Stimmrechte und 46 Prozent des Kapitals. Die Privatbank soll auch zukünftig eigenständig agieren und an der SWX notiert bleiben, heißt es vom neuen Eigentümer.

Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank

AG (HVB), München, hat Anfang Januar dieses Jahres die Übertragung ihres Anteils in Höhe von 75,53 Prozent an ihrer österreichischen Tochter Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) an die italienische Konzernmutter Unicredit gemeldet. Die Kaufsumme wird mit insgesamt rund 12,5 Milliarden Euro in bar beziffert.

Ebenfalls vollzogen wurde der Verkauf der HVB Bank Latvia an die BA-CA zu einem Kaufpreis von 35 Millionen Euro in bar zuzüglich der im August 2006 von der HVB gezeichneten Kapitalerhöhung der HVB Bank Latvia von rund 40 Millionen Euro. Darüber hinaus hat die BA-CA die Mehrheitsanteile an der russischen International Moscow Bank (IMB) erworben. Zuvor hatte das österreichische Institut das von der HVB gehaltene Paket von 70 Prozent für rund eine Milliarde Euro sowie die 20 Prozent der französischen VTB Bank France übernommen.

Mit einem Paket von fünf Prozent hat sich die New York Stock Exchange (Nyse) an der indischen National Stock Exchange (NSE) in Mumbai beteiligt. Die Kaufsumme wird mit 115 Millionen US-Dollar beziffert. Weitere fünf Prozent der Anteile haben jeweils die Investmentbank Goldman Sachs, der Finanzinvestor General Atlantic sowie die Private-Equity-Gesellschaft Softbank Asia Infrastructure Fund erworben, wobei hier keine Angaben zu den Kaufbeträgen gemacht wurden.

Auf die Zahlung von insgesamt 1,6 Millionen US-Dollar haben sich die Deutsche
Bank Trust Co., die Bank of New York und der Wilmington Trust mit der USamerikanischen Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) geeinigt. Auf die Deutsche-Bank-Tochter entfallen dabei 750 000 US-Dollar. Hintergrund ist die Manipulation bei dem Verkauf von Auction Rate Securities in den Jahren 2003 und 2004.

Mit knapp 61 Prozent beteiligen sich die französischen Volksbanken Banques Populaires an der Immobiliengesellschaft Foncia. Die Kaufsumme für den Anteil wird mit 800 Millionen Euro beziffert, was einer Prämie von rund elf Prozent auf den vorherigen Schlusskurs entspricht. Die seit 2001 börsennotierte Gesellschaft verwaltet vermietete Immobilien und wickelt in geringem Umfang Transaktionen ab.

Für eine Kaufsumme von umgerechnet 105 Millionen Euro übernimmt die Allianz AG, München, die Sachversicherungssparte des malaysischen Finanzkonzerns Bumiputra Commerce Holdings Berhad (BCHB). Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden. Bislang firmierte die Unternehmenseinheit unter Commerce Assurance Berhad (CAB). Gleichzeitig sind das Münchener Versicherungsunternehmen und das ebenfalls zum BCHB-Konzern gehörende Bankhaus CIMB eine auf zehn Jahre angelegte Vertriebskooperation eingegangen.

GS Capital Partners, der Private-Equity-Arm der US-Investmentbank Goldman Sachs, übernimmt den in New Jersey ansässigen Versicherungsmakler USI Holdings. Das Volumen der Transaktion wird auf rund 1,4 Milliarden US-Dollar beziffert, was einem Aufschlag von neun Prozent auf den vorherigen Schlusskurs beziehungsweise von 20,5 Prozent auf den 30-Tage-Durchschnittskurs aus dem Oktober vergangenen Jahres bedeutet, als das Interesse eines Finanzinvestors kommuniziert wurde.

Die kanadische Ratingagentur Dominion Bond Rating Service (DBRS) hat der Sparkassen-Finanzgruppe ein Floor-Rating von A (high) für langfristige und von R-1 (middle) für kurzfristige Verbindlichkeiten erteilt. Damit wird die Kreditwürdigkeit aller Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen mindestens mit A (high) bewertet. Das Rating ist laut S-Gruppe dabei unmittelbar kapitalmarktfähig. Im diesem Zusammenhang wurde auch die Bewertung der WestLB AG, Düsseldorf, von A (middle) und R-1 (low) auf die entsprechende neue Einstufung angehoben.

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