Gespräch des Tages

Allianz Global Investors Neue Unternehmensphase mit Doppelspitze

Es war vielleicht kein Zufall, sondern geschicktes Timing, dass der bisherige Sprecher der Geschäftsführung der Allianz Global Investors Kapitalanlagegesellschaft gerade Ende Januar seinen hausinternen Wechsel zur Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV) in München bekannt gegeben hat, wo er Mitte dieses Jahres den Vorstandsvorsitz übernehmen soll. Denn nur einen Tag später tagte turnusgemäß der Vorstand des Bundesverbandes Investment und Asset Management und wählte Wolfgang Mansfeld von der Union Investment zum neuen Präsidenten (siehe Leitartikel).

Auswirkungen hat die Personalie Markus Rieß freilich nicht nur beim BVI, sondern näherliegend bei der Allianz Global Investors Deutschland. Dort hat man sich als Nachfolgeregelung für ein Tandem aus Horst Eich und Thomas Wiesemann entschieden. Vom Zeitpunkt her ist dieser Übergang sicher nachvollziehbar. Denn die Gesellschaft steht nach der vollzogenen Arbeit an der Kostenstruktur und der Produktpalette sowie der organisatorischen Zusammenführung von institutionellem und Publikumsgeschäft mit Beginn dieses Jahres ohnehin vor einem neuen Abschnitt mit europäischem beziehungsweise weltweitem Antritt (Kreditwesen 21-2006). Auch müssen sich die gemeinsamen Vorsitzenden von der fachlichen Seite nicht unbedingt ins Gehege kommen. Als Verantwortliche für das Produktdesign beziehungsweise für den Vertrieb haben sie schließlich bisher schon eng zusammengewirkt. Doch wie sich der Übergang zu Co-Sprechern der Kapitalanlagegesellschaft in der Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit bewährt, wird man einüben müssen. Im Vergleich zu früher sind Doppelspitzen in der Praxis vergleichsweise selten und oft nur von begrenzter Dauer. Ob die neue Allianz Global Investors zeigen kann, dass es anders geht?

Noch keine Bewertungen vorhanden


X