Börsen

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Börse Stuttgart: neue Ordertypen

Ab Mitte Juni 2010 bietet die Börse Stuttgart privaten Anlegern drei neue Ordertypen für den Handel mit Aktien, verbrieften Derivaten, Exchange Traded Funds, Fonds und Anleihen an. Bei den erweiterten Ordermöglichkeiten handelt es sich um die Stop Limit Order (SLO), die Trailing Stop Order (TSO) sowie die One Cancels Other Order (OCO). Das neue Angebot soll privaten Anlegern eine verbesserte Risikosteuerung im börslichen Wertpapierhandel ermöglichen, indem Kauf- und Verkaufsaufträge genauer an bestimmte Marktbedingungen und -erwartungen geknüpft und automatisiert ausgeführt werden können.

Als erstes Institut bietet die ING-Diba ihren Kunden den Service des Stuttgarter Handelsplatzes zur Risikobegrenzung an. Deren Kunden können die neuen Limittypen kostenlos erteilen, ändern undstreichen.

Clearstream und CETIP: Kooperation

Clearstream, der internationale Zentralverwahrer der Gruppe Deutsche Börse, und der in Lateinamerika im Bereich festverzinsliche Wertpapiere und Over-the-Counter (OTC)-Derivate führende brasilianische Zentralverwahrer CETIP haben Mitte Juni eine Vereinbarung unterzeichnet, gemeinsam an der Entwicklung, der Vermarktung und dem Vertrieb von Triparty Collateral Management-Dienstleistungen - Sicherheitenmanagement über drei Parteien - zu arbeiten. Mit der Kooperation wollen beide Partner den Weg für ein Insourcing-Angebot im Bereich Collateral Management in Echtzeit und über verschiedene Zeitzonen hinweg ebnen und dem zu beobachtenden Trend zu einer globalen Konsolidierung von Sicherheitenmanagment-Aktivitäten Rechnung tragen. Mit diesem neuen Service wird CETIP-Kunden in ihrer eigenen Zeitzone Zugang zu den Sicherheitenmanage-ment-Diensten von Clearstream geboten. Dabei soll der Fokus zunächst auf der Besicherung von OTC-Derivate-Transaktionen über CETIP liegen.

In der ersten Phase können brasilianische Marktteilnehmer über die Triparty Collateral Management-Dienste als Sicherheiten zulässige Vermögenswerte bei CETIP und SELIC, dem Zentralverwahrer für vom brasilianischen Schatzamt und der brasilianischen Zentralbank begebene Wertpapiere, mobilisieren.

Darüber hinaus steht ihnen ein DVP (Delivery Versus Payment - Lieferung gegen Zahlung)-Abwicklungssystem für Outright- und Repo-Transaktionen mit diesen Wertpapieren zur Verfügung. Letztendlichsollen auch als Sicherheiten zulässige Vermögenswerte, die bei Clearstream verwahrt werden, nutzbar sein, sodass die Verpflichtungen zur Sicherheitsleistung aus einem gemeinsamen virtuellen Sicherheitenpool (Liquidity Hub) erfüllt werden können. Dieser Service wird auf vollautomatischer Basis angeboten und Funktionen wie die automatische Zuteilung, den Austausch sowie die Optimierung der zugrunde liegenden Sicherheiten beinhalten.

Für die kommenden Jahre planen beide Parteien eine Erweiterung des Serviceangebots im Bereich Sicherheitenmanagement, um so die Attraktivität am brasilianischen Markt weiter zu steigern.

Malta Stock Exchange und Clearstream

Der maltesische Börsenbetreiber Malta Stock Exchange (MSE) und Clearstream, der Post-Trade-Bereich der Gruppe Deutsche Börse, wollen enger zusammenarbeiten und künftig auch Abwicklungsdienstleistungen für maltesische Wertpapiere anbieten. Mit der Kooperation soll bereits vor der Einführung von Target-2-Securities (T2S) die grenzüberschreitende Abwicklung verbessert werden. Über das Abwicklungssystem T2S sollen nach den Plänen der Europäischen Zentralbank ab 2014 grenzüberschreitende Wertpapierübertragungen erfolgen. Erklärtes Ziel beider Partner ist es, innerhalb der nächsten zwölf Monate mit einer entsprechenden Lösung an den Start gehen zu können.

Clearstream und die MSE werden über den maltesischen Zentralverwahrer (MSCD) bei Clearstream Wertpapierabwicklung in Zentralbankgeld für das ganze Spektrum maltesischer Wertpapiere (Aktien, Staatsanleihen, Investmentfonds) anbieten.

SEC: Handelsstopp bei Blitzcrash

Als Reaktion auf den kurzfristigen Einbruch des Dow-Jones-Index um fast 1000 Punkte Anfang Mai 2010 hat die amerikanische Börsenaufsicht SEC Anfang Juni ein neues Regelwerk (Circuit Breakers) eingeführt. Sofern in den USA eine Aktie innerhalb von fünf Minuten um zehn Prozent fällt, wird sie demnach für fünf Minuten vom Handel ausgesetzt werden. Vorerst soll dies für alle im S & P 500 gelisteten Aktien gelten und bis Anfang Dezember erprobt werden. Zudem gilt die Regelung nur für ein begrenztes Zeitfenster der Handelszeit. Eine Ausdehnung der Regelung auf andere Aktien und Bereiche wie ETFs ist geplant.

In Deutschland, so betont beispielsweise die Börse München mit Blick auf die "Panikbremse der SEC", gibt es solche Schutzmechanismen vor solchen fehlerhaften Folgewirkungen automatisierter Handelssysteme schon seit Langem. Hier werden Volatilitätsunterbrechungen zum Schutze des Anlegers durchgeführt, sprich, wenn ungewöhnlich hohe Auf- oder Abschläge auftreten, wird der Handel für einige Minuten gestoppt. Für die Berechnung der Unterbrechung wird sowohl der Vortageskurs als auch der letzte festgestellte Preis mit einbezogen. Im Gegensatz zur SEC-Regel wird die Volatilitätsspanne je nach Aktie individuell festgelegt. Beim 2003 eingeführten Handelssystem Max-One, so wird betont, wird für alle gehandelten Wertpapiere bei jeder Preisfeststellung ein dynamischer und ein statischer Preiskorridor überwacht. Und als zusätzliches Qualitätskriterium wird die Größe des Spreads am Referenzmarkt mit überprüft. Ist die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs am Referenzmarkt für die Aktie zu groß, so wird der Handel automatisch unterbrochen. Zudem prüft zusätzlich noch der Makler (Skontroführer) die Eingaben auf ihre Plausibilität.

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