Börsen

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Deutsche Börse/Nyse: Annahmequote

Im Rahmen des Umtauschangebots der Alpha Beta Netherlands Holding N.V. an die Aktionäre der Deutsche Börse AG, das im Zusammenhang mit dem geplanten Zusammenschluss von Deutsche Börse und Nyse Euronext steht, meldet die Deutsche Börse bis zum Ablauf der weiteren Annahmefrist am 1. August 2011 (24.00 Uhr, MESZ) die Einreichung von 186 060 779 Deutsche-Börse-Aktien zum Umtausch. Die entsprechende Annahmequote wird auf 95,41 Prozent der Gesamtsumme der Deutsche Börse Aktien beziffert.

Mit Erreichen einer Annahmequote von über 95 Prozent kann die Alpha Beta Netherlands Holding N.V. nun die übrigen Aktionäre ausschließen und abfinden. Ob das geschieht ist noch nicht beschlossen. Die Deutsche Börse weist ihre Aktionäre, die das Umtauschangebot bislang nicht angenommen haben, auf die Möglichkeit des Umtausches auch nach Ablauf der weiteren Annahmefrist zu gleichen Bedingungen hin. Diese Option besteht gemäß § 39c WpÜG innerhalb von drei Monaten nach Ablauf der weiteren Annahmefrist des Umtauschangebots und der Erfüllung der Veröffentlichungspflicht gemäß § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 und Satz 2 WpÜG, das heißt bis zum 4. November 2011.

EU-Kommission: Fusionsprüfung

Die Europäische Kommission hat Anfang August die Phase II der Prüfung des von der Deutschen Börse AG und Nyse Euronext vorgeschlagenen und von deren Aktionären weitgehend abgesegneten Zusammenschlusses eingeleitet. Die beiden Unternehmen wollen noch einmal detailliert die Vorteile der Fusion für die europäischen Marktteilnehmer darlegen. Besonders hinweisen wollen sie dabei auf die entstehende Größe und Tiefe der neu entstehenden Derivateeinheit, auf die Verbesserung der Kapitaleffizienz und der Marktliquidität sowie auf die Festigung des Umfeldes für die Aktionäre. Die Kommission hat nun weitere 90 Werktage Zeit, um die Transaktion zu prüfen; der Prüfungszeitraum kann unter bestimmten Umständen auch verlängert werden.

Clearstream: Repos über drei Parteien

Der Zentralverwahrer Clearstream meldet die Abwicklung des ersten Repo-Geschäfts über drei Parteien (Triparty Repo) mit einem Cash Taker aus dem Nahen Osten. Die National Bank of Abu Dhabi (NBAD) hat Gegenparteien aus dem Nahen Osten als Cash Taker akzeptiert sowie Vermögensgegenstände aus dieser Region, das heißt Staats- und Unternehmensanleihen der Mitgliedsländer des Golf-Kooperationsrats, als Sicherheiten angenommen. Die erste Transaktion dieser Art der National Bank of Abu Dhabi als Cash Provider wurde am 7. Juli 2011 über die Infrastruktur des Global Liquidity Hub von Clearstream abgewickelt. Bislang hatten Finanzinstitute aus dem Nahen Osten Repo-Geschäfte in der Regel nicht mit Gegenparteien und Sicherheiten aus dem Nahen Osten getätigt.

Clearstream will dieses abgewickelte Repogeschäft mit einem lokalen Sicherheitennehmer als Meilenstein für den Nahen Osten bei der Schaffung eines eigenständigen lokalen Finanzmarktes in der Region gewertet wissen. Und auch die NBAD (Bilanzsumme: 41,2 Milliarden Euro) sieht in der Transaktion den Startschuss für Liquiditätsströme innerhalb der Region und zur Entwicklung eines echten Refinanzierungsmarktes durch Triparty Repo-Geschäfte zwischen lokalen Marktteilnehmern und mit lokalen Sicherheiten.

Erdgasindex EGIX

Ein halbes Jahr nach dem Beginn der Veröffentlichung des European Gas Index (EGIX) hat die European Energy Exchange (EEX) ein erstes Fazit gezogen. Mittlerweile beziehen über 30 Unternehmen die aktuellen und historischen Daten des EGIX, darunter befinden sich Informationsdienste, Handelsteilnehmer aus der Gaswirtschaft und Stadtwerke. Die Etablierung der EEX-Börsenpreise als Referenz für Erdgas wird beim Anbieter als kontinuierlicher Prozess eingestuft. Ziel bleibt es dabei weiterhin, einen "marktgerechten und transparenten" Preisindex anzubieten, "der als Alternative zu ölpreisgebundenen Indizes Eingang in bestehende und neue Verträge finden kann."

Der EGIX basiert auf allen börslichen Handelsgeschäften, die am Terminmarkt in den jeweils aktuellen Frontmonatskontrakten der Marktgebiete Gaspool und NCG abgeschlossen werden. Die in bestehenden Verträgen häufig angewendete monatliche Anpassung der Liefervolumina kann somit unmittelbar in Abhängigkeit von der Entwicklung des Marktpreises an der EEX erfolgen, der in der Regel unter dem ölpreisgebundenen Gasimportpreis liegt. So betrug die durchschnittliche Differenz zwischen dem BAFA-Grenzübergangspreis für Erdgas und dem EGIX im Zeitraum von Januar bis Mai des laufenden Jahres 2,00 Euro/MWh.

Zuspruch findet der aktuellen Bestandsaufnahme nach auch der im Rahmen des 24/7-Gashandels Ende Mai eingeführte Tagesreferenzpreis. Nach einer kürzlich ergangenen Entscheidung der Bundesnetzagentur ziehen die Marktgebietsverantwortlichen Gaspool und NCG den am Spotmarkt der EEX ermittelten Tagesreferenzpreis für die Abrechnung von Ausgleichsenergieentgelten heran.

Wiener Börse: Studie zur Aktienakzeptanz

Die Botschaften ähneln sich: Eine zur Jahresmitte 2011 veröffentlichte Studie der Wiener Börse belegt das geringe Interesse der Österreicher an Aktien und finanzwirtschaftlichen Themen. Durch dieses Ergebnis sieht die Börse ihre langjährige Forderung nach stärkerer Unterstützung für den österreichischen Kapitalmarkt durch die Politik bestätigt und fordert Maßnahmen, um bei der Bevölkerung eine positive Einstellung zum Kapitalmarkt zu erwirken, etwa den Verzicht auf eine Wertpapierkapitalertragsteuer.

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