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CCP für Wertpapierleihemarkt

Die zur Gruppe Deutsche Börse gehörende Eurex Clearing hat den ersten zentralen Kontrahenten (CCP) Europas für den Markt der bilateralen Wertpapierleihe angekündigt. Um eine reibungslose und effiziente Markteinführung zu gewährleisten, soll der neue CCP-Service für das Wertpapierleihegeschäft am 22. November 2012 zunächst mit ausgewählten Banken und Assetklassen anlaufen. Gemäß einer Mitteilung des Clearinghauses haben die Pilotkunden zum Marktstart die Möglichkeit, den Service für deutsche und Schweizer Bluechip-Aktien und Exchange Traded Funds (ETFs) zu nutzen. Während der Einführungsphase könnten Marktteilnehmer ihre Systeme und Prozesse entsprechend vorbereiten und den Zugang zu diesem Angebot intensiv testen. In einem nächsten Schritt soll das Angebot dann auf weitere europäische Märkte für die Leihe von Aktien und Rentenwerten (etwa europäische Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Covered Bonds) sowie weitere ETFs ausgedehnt werden.

Von Beginn an will Eurex Clearing mit führenden Spezialisten in den Bereichen Wertpapierleihe und Collateral (Sicherheiten) Management zusammenarbeiten. Der CCP-Service werde die Handelsfunktionalität des Wertpapierleihe-Marktes von Eurex Repo und den Echtzeitdienst für bilateral abgeschlossene außerbörsliche Transaktionen von Pirum Systems mit den Triparty Collateral Management-Services von Clearstream Banking Luxemburg und Euroclear Bank kombinieren. Der zentrale Kontrahent soll zudem auch die aufsichtsrechtlichen Anforderungen von Basel III, CRD IV und die IOSCO-Vorgaben erfüllen.

Eurex Clearing ist nach eigenen Angaben das erste Clearinghaus, das für den Wertpapierleihemarkt mit seiner besonderen Struktur ein CCP-Modell anbietet. Der neue CCP soll für Bar- und Wertpapiersicherheiten ausgelegt sein und einen vollautomatisierten Geschäftsabwicklungsprozess für den gesamten Lebenszyklus einer Leihetransaktion bieten. Eurex Clearings Lending CCP enthalte innovative Features wie eine besondere Verleiher-Lizenz, die es Endbegünstigen (Beneficial Owners) ermögliche, den Service als Clearingmitglied von Eurex Clearing ohne Leistung von Marginzahlungen zu nutzen. Sowohl für den Verleiher als auch für den Entleiher soll damit ein zentraler Aspekt des OTC-Marktes erhalten bleiben, nämlich die bilaterale Handels- und Kundenbeziehung zwischen beiden Parteien der Transaktion. Gleichzeitig reduziere sich aber durch den zentralen Kontrahenten für alle Transaktionen das Kontrahentenrisiko.

Helaba neues Mitglied bei LCH Swapclear

Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) cleart seit Ende Oktober das außerbörsliche (OTC) Zinsderivategeschäft bei LCH Clearnet und erweitert damit ihre langjährige Mitgliedschaft auf LCH Swapclear. Das Londoner Clearinghaus zählt zu den zentralen Kontrahenten, über die standardisierte OTC-Derivategeschäfte gemäß EU-Regulierung künftig verrechnet werden müssen. Börsengehandelte Derivate-Geschäfte will die Helaba weiterhin bei der Eurex in Frankfurt clearen. Als größte Verbundbank im Sparkassensektor mit 167 angeschlossenen Sparkassen sieht sich die Landesbank gut positioniert, um ein zentrales Clearing von OTC-Derivaten auch ihren Kunden anbieten zu können. Das sogenannte OTC-Clearing-Plus-Angebot werde von Sparkassen und weiteren Kunden bereits genutzt, um sich über die Helaba beim Londoner Clearinghaus anzubinden.

Börse Oslo erwirbt Handelsplattform

Die norwegische Oslo Børs ASA übernimmt zu 100 Prozent die schwedische alternative Handelsplattform Burgundy AB. Zuletzt hatte die Börse Oslo gegenüber dem skandinavischen Hauptwettbewerber Nasdaq OMX stark an Boden verloren. Gemeinsam mit der in Stockholm ansässigen Börsenplattform soll nun eine wettbewerbsfähige und preisgünstige skandinavische Handelsalternative geschaffen werden. Burgundy gilt als preisgünstige Plattform, auf der neben mehr als 1 000 schwedischen, norwegischen, finnischen und dänischen Aktien auch Warrants, ETFs und Zertifikate gehandelt werden.

Börse Düsseldorf senkt ETC-Makler-Courtage

Mit Wirkung zum 5. November 2012 hat die Börse Düsseldorf die Handelskosten für Exchange Traded Commodities (ETCs) gesenkt. Bei Wertpapiergeschäften in ETCs wird die Makler-Courtage ab einem Ordervolumen von 12 500 Euro auf 10 Euro begrenzt. Kunden, die ihre Order an den Börsenplatz Düsseldorf legen, zahlen ab dieser Größenordnung somit eine Maklercourtage von maximal 10 Euro. Geschäfte bis zu einem Gegenwert von 12 500 Euro werden weiterhin mit einer Courtage von 0,8 Promille abgerechnet. Bereits im September hatte die Börse Düsseldorf die Courtage für Exchange Traded Funds (ETFs) auf 10 Euro begrenzt. Mit der jüngsten Anpassung der Handelskosten hat die Börse nun für die in Düsseldorf handelbaren ETPs (Exchange Traded Products) eine einheitliche Kostenstruktur geschaffen, die den privaten Anlegern zugute kommen soll.

ECC und PXE kooperieren

Die European Commodity Clearing (EEC) gewinnt die Power Exchange Central Europe (PXE) als Partnerbörse. Gemäß einer Kooperationsvereinbarung wird die ECC ab Ende des ersten Quartals 2013 als zentraler Kontrahent für die Prager Börse tätig sein. Die an der PXE gelisteten tschechischen, slowakischen und ungarischen Strom-Futures sollen über die ECC gecleart und abgewickelt werden. Darüber hinaus will das Leipziger Clearinghaus auch einen OTC-Clearing-Service für diese Produkte anbieten. Als weiterer Bestandteil der Zusammenarbeit soll die ECC das Margining und die Abwicklung von tschechischen Strom-Spotmarktgeschäften übernehmen, die die Tochtergesellschaft der Prager Wertpapierbörse gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber OTE anbietet.

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