Euroclear und DTCC
Der internationale Verwahrer und Abwickler Euroclear und der amerikanische Abwickler Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC) planen ein Joint Venture, das einen vollautomatischen globalen Sicherheitenmanagement-Dienst anbieten soll. Sie würden damit in Konkurrenz zu der zur Deutschen Börse gehörenden Clearstream treten, die mit dem Global Liquidity Hub einen entsprechenden Service bereits anbietet. Vorgesehen ist zunächst eine Einheit, die eine vollautomatische Abwicklung von Einschussverpflichtungen ermöglicht (Margin Transit Utility). Die Allokation von Sicherheiten auf globaler Ebene soll über eine Collateral Margin Utility angeboten werden.
SEC: Strafzahlung für Nyse
Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat die New York Stock Exchange (Nyse) zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 4,5 Millionen US-Dollar verurteilt. Die Vorwürfe der SEC: Die Nyse habe in den Jahren 2008 bis 2012 wiederholt ihre eigenen Handelsregeln verletzt oder für bestimmte Fälle gar keine Regeln vorgesehen. Kritisiert werden unter anderem sogenannte Colocation Services, bei denen die Marktteilnehmer ihre Rechner direkt an der Börse aufstellen dürfen, um die Übertragungszeiten ihrer Orders zu verringern. Die Nyse muss die Strafzahlung zusammen mit dem Broker Archipelago Securities leisten. Zudem muss der Börsenbetreiber einen unabhängigen Berater beschäftigen, der die Ausgestaltung der Handelsregeln und deren Einhaltung prüft.
Strompreis-Kopplung in Zentral- und Osteuropa
Die slowakischen, ungarischen und rumänischen Energiebörsen implementieren gemeinsam mit ihrem tschechischen Pendant eine Lösung für die Kopplung von Strompreisen in ihren Day-Ahead-Energiemärkten (4M MC Projekt). Dabei nutzen sie das IT-System PCR, das in den Regionen Nord- und Südwesteuropa bereits seit Anfang Februar dieses Jahres in Betrieb ist. Innerhalb der Rahmenbedingungen der neuen Vereinbarung haben die slowakische Okte a.s., die ungarische Hupx (Hungarian Power Exchange Ltd.) und die rumänische Opcom S. A. Epex Spot als Service Provider für den Betrieb der Lösung ausgewählt.
Partnerschaft: Deutsche Börse und SSE
Die Deutsche Börse und die Shanghai Stock Exchange (SSE) vereinbarten eine Partnerschaft im Bereich Marktdaten. Zukünftig wird die China Investment Services (CIIS), eine Tochtergesellschaft der SSE, als offizieller Lieferant und Lizenzgeber von Deutsche-Börse-Marktdaten in Festland-China agieren. In der strategischen Kooperation mit der Deutschen Börse fungiert die SSE als lokaler Vertriebspartner und technischer Dienstleister für die Marktdaten der Deutschen Börse. Die Deutsche Börse soll in Zukunft ähnliche Dienstleistungen für die SSE übernehmen.
Neue Prüfung für Aufsichtsräte
Die Gruppe Deutsche Börse erweitert ihr Angebot der Aufsichtsratsweiterbildung um die Prüfung "Fachaufsichtsrat im Prüfungsausschuss/Financial Expert". Nach dem Aktiengesetz muss der Aufsichtsrat in ka pitalmarktorientierten Aktiengesellschaften mit mindestens einem unabhängigen Mitglied besetzt sein, das explizit über Fachwissen auf dem Gebiet der Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügt, dem sogenannten Financial Expert. Mit dem Ablegen der Prüfung "Fachaufsichtsrat im Prüfungsausschuss/Financial Expert" können Aufsichtsräte eben diese Qualifikation dokumentieren. Beide Prüfungen sind identisch - lediglich die berufliche Voraussetzung entscheidet über den Titel des Abschlusses. Eine mehrjährige Berufserfahrung in einer Geschäftsleitungs- beziehungsweise Aufsichtsratsposition oder als Rechtsanwalt ist die Zulassungsvoraussetzung für beide Prüfungen. Zusätzlich müssen angehende "Financial Experts" besondere Kenntnisse im Bereich der Rechnungslegung - etwa durch eine Tätigkeit als Finanzvorstand - nachweisen.
EEX: Kohle-Relaunch Die European Energy Exchange (EEX) startet eine Initiative zur Belebung ihres Kohlemarktes und legt dabei den Fokus auf die Trade Registration, das heißt die Registrierung von außerbörslichen Geschäften zum Clearing. Die Börse hat mehrere Broker als Unterstützer für das Trade Registration-Angebot gewonnen. Ab dem 21. Mai 2014 werden GFI Securities Limited, Spectron Energy Services Ltd. (ein Unternehmen der Marex Spectron Gruppe), Tradition Dubai Limited und Tullett Prebon (Europe) die Kohleprodukte der EEX auf ihren Plattformen anbieten. Für die Registrierung dieser Geschäfte an der EEX zum Clearing über die European Commodity Clearing (ECC) gilt ab diesem Tag bis zum Jahresende 2014 eine Gebührenbefreiung. Vor dem Hintergrund der Emir-Verordnung sehen die Verantwortlichen der EEX ein steigendes Interesse an den Trade Registration-Services. Außerbörslich gehandelte Produkte, die an der EEX zum Clearing registriert werden, werden nicht für die Berechnung der EMIR-Clearingschwelle für OTC-Warenderivatekontrakte berücksichtigt.
ECC: General Clearing durch Goldman Sachs
Die Bank Goldman Sachs International, London, weitet ihre Clearing-Mitgliedschaft an der European Commodity Clearing (ECC) aus. Sie wird als General-Clearing-Mitglied tätig sein und damit die Berechtigung haben, Clearing-Dienstleistungen für Nicht-Clearing-Mitglieder der ECC zu erbringen sowie für alle Produkte und Märkte, die von der ECC gecleart werden. Goldman Sachs ist seit Juli 2004 Clearing-Mitglied und verfügte bislang über eine Direct Clearing-Mitgliedschaft. Aktuell sind 18 von 21 Clearingbanken an der ECC als General Clearing-Mitglied zugelassen.