Bilanzen

Geschäftsentwicklung 2013 der Verbünde

Die 417 Sparkassen Bilanzsumme um 0,5% gewachsen - Kundenkredite plus 1,8% auf 708,4 Mrd. Euro - Kundeneinlagen erhöht auf 816,6 Mrd. Euro - gesunkener Zinsüberschuss von 23,0 Mrd. Euro - Provisionsüberschuss auf 6,4 Mrd. Euro gestiegen - Risikovorsorge im Kreditgeschäft bei 600 Mill. Euro - Ergebnis nach Steuern 2,1 Mrd. Euro - Cost Income Ratio auf 62,9% verschlechtert

Eine Bilanzsumme von 1,112 (1,106) Billionen Euro wiesen die 417 (422) deutschen Sparkassen zum Jahresende 2013 aus. Das entspricht auf der einen Seite einem Rückgang der Anzahl der Primärbanken um fünf öffentlich-rechtliche Institute, auf der anderen Seite einem Plus in der Bilanzsumme von 5,8 Mrd. Euro beziehungsweise 0,5% gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum der Bilanzsumme wurde sowohl durch gestiegene Kundenkredite (plus 1,8%) als auch gewachsene Kundeneinlagen (plus 2,2%) getrieben.

In der Ertragsrechnung der Sparkassen machte auch im Berichtsjahr 2013 der Zinsüberschuss die größte Einnahmequelle aus. In dem Jahr betrug er 23,0 (23,2) Mrd. Euro. Das waren 146 Mill. Euro oder 0,6% weniger als im Vorjahr. Der Anteil des Zinsüberschusses an der durchschnittlichen Bilanzsumme sank von 2,10% im Jahr 2012 auf 2,08. 2011 hatte sein Anteil an der DBS noch 2,17% betragen. Das Minus beim Zinsüberschuss wurde teilweise durch den Anstieg des Provisionsergebnisses kompensiert. Dieses stieg um 102 Mill. Euro auf 6,4 (6,3) Mrd. Euro. Es speiste sich zu 48,4 (48,3)% aus dem Bereich Zahlungsverkehr und Kartengeschäft, zu 18,6 (18,0)% aus dem Wertpapiergeschäft, zu 17,2 (17,8)% aus dem Vermittlungsgeschäft und zu 13,1 (12,9)% aus den übrigen Bereichen.

Der Verwaltungsaufwand der Sparkassen erhöhte sich im Jahr 2013 um 0,8% auf 18,7 (18,5) Mrd. Euro. Auch sein prozentualer Anteil an der Durchschnittsbilanzsumme stieg leicht auf 1,69 (1,68)%. Dabei stieg der Personalaufwand ebenfalls um 0,8% von 11,7 Mrd. Euro auf 11,8 Mrd. Euro. 244 000 Mitarbeiter beschäftigten die Sparkassen zum Jahresende 2013, davon 19100 Auszubildende.

Das Bewertungsergebnis belief sich im Jahr 2013 auf minus 5,6 (minus 5,4) Mrd. Euro. Davon wurden minus 3,5 (minus 4,4) Mrd. Euro den Vorsorgereserven zugeschrieben. Auf die Vorsorge für das Wertpapiergeschäft entfielen minus 300 (2012 wurden 1,2 Mrd. Euro zugeschrieben) Mill. Euro, auf die Risikovorsorge im Kreditgeschäft minus 600 (minus 900) Mill. Euro. Im sonstigen Bewertungsergebnis von minus 1,2 (minus 1,4) Mrd. Euro sind neben anderen Positionen Abschreibungen auf Verbundbeteiligungen, darunter auch die Landesbank Berlin, verarbeitet. Aus dem operativen Ergebnis in Höhe von 11,0 (11,2) Mrd. Euro und dem Bewertungsergebnis von minus 5,6 Mrd. Euro ergibt sich ein Betriebsergebnis nach Bewertung in Höhe von 5,4 (5,8) Mrd. Euro. Das neutrale Ergebnis wird mit minus 1,0 (minus 1,4) Mrd. Euro ausgewiesen, das Ergebnis vor Steuern mit 4,4 (4,7) Mrd. Euro. Davon zahlten die Sparkassen 2,3 (2,3) Mrd. Euro als Steuern an die öffentliche Hand. Als Ergebnis nach Steuern verblieben 2,1 Mrd. (2,0) Euro.

Drei Themen waren DSGV-Präsident Georg Fahrenschon bei der Vorstellung der vorläu figen Zahlen für 2013 besonders wichtig - im Rückblick auf 2013 und in der Vorausschau auf 2014. Erstens: Die Sparkassen spüren in ihren Geschäftsergebnissen die Niedrigzinsen. Sie sehen in dieser Entwicklung für die Stabilität und die notwendige Sparkultur erhebliche Gefahren. Zweitens: Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft war 2013 niedriger als im Vorjahr. Da er das Risikomanagement der öffentlich-rechtlichen Primärbanken als sehr gut einordnet, schließt er daraus, dass Deutschland wirtschaftlich in guter Verfassung ist und die mittelständischen Kunden der Sparkassen ebenfalls stark sind. Und drittens appelliert Fahrenschon an Politik und Regulatoren, "die Stabilität des Geschäftsmodells und die Eigenvorsorge von Sparkassen" bei der Bankenregulierung stärker anzuerkennen. Gemeinsam mit den Volks- und Raiffeisenbanken und vielen kleinen privaten Instituten fühlen sie sich nicht mehr angemessen behandelt und befürchten, Versäumnisse und Lasten weltweit operierender Großbanken ausgleichen zu müssen.

Ein Blick auf die Bilanzstruktur der Sparkassen zeigt deren weitgehende Unabhängigkeit von den Kapitalmärkten in der Refinanzierung: In der Gegenüberstellung von Aktiv- und Passivseite überstiegen die Kundeneinlagen die Kundenkredite um rund 108 (103) Mrd. Euro. Auf der Aktivseite der Bilanz nahmen die Kundenkredite um 12,3 Mrd. Euro auf 708,4 (696,1) Mrd. Euro zu. 122 Mrd. Euro an neuen Krediten wurden im letzten Jahr ausgereicht, rund 17% des gesamten Bestandes. Das wird von Fahrenschon als "lebhaftes Kreditgeschäft" gewertet, dem gleichzeitig "aufgrund der Zinssituation Tilgungen in erheblichem Umfang" gegenüberstanden. Am Bestand machten die Unternehmenskredite mit einem Volumen von 344,1 (339,1) Mrd. Euro zum Jahresende 2013 den größten Anteil aus. Der Zuwachs im Bestand betrug damit gegenüber dem Vorjahr 5,0 Mrd. Euro oder 1,5%. Im Neugeschäft mit Unternehmenskrediten sagten die Sparkassen rund 69,0 (69,9) Mrd. Euro neu zu. Mit 83% entfiel der Großteil davon auf mittel- und langfristige Investitionen. Ihren Marktanteil bei den Krediten an Unternehmen und Selbstständige beziffern die Sparkassen (27,9%) gemeinsam mit den Landesbanken (14,9%) wie im Vorjahr auf 42,8%.

Die Kredite an Privatpersonen wuchsen um 5,5 Mrd. Euro beziehungsweise 1,8% auf einen Bestand von 305,5 (300,0) Mrd. Euro. Alleine in der privaten Wohnungsbaufinanzierung sagten die Sparkassen Kredite in Höhe von 40,2 (38,2) Mrd. Euro neu zu. Das sind 5,2% mehr als im Vorjahr. Im Bereich der privaten Baufinanzierung bezeichnen sich die öffentlich-rechtlichen Institute mit einem Anteil von 34,5% (mit den Landesbanken zusammen sind es 37,3%) als Marktführer. 2013 hatten die Sparkassen 264,5 (263,7) Mrd. Euro in Wertpapieren angelegt, was einem Plus von 0,8 Mrd. Euro oder 0,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die Kundeneinlagen um 17,3 Mrd. Euro auf 816,6 (799,3) Mrd. Euro. Dabei ging der Trend weiter hin zu kurzfristigen Einlagen. Die Sichteinlagen verzeichneten mit einem Plus von 33,2 Mrd. Euro den größten Zuwachs auf 414,0 (380,8) Mrd. Euro. Die Spareinlagen stiegen bei den Sparkassen im vergangenen Jahr um 1,1 Mrd. Euro auf 300,8 (299,7) Mrd. Euro. Eigenemissionen und Termineinlagen wurden hingegen abgebaut. Bei den Eigenemissionen betrug das Minus 11,0 Mrd. Euro auf 66,1 (77,0) Mrd. Euro, die Termineinlagen schmolzen um 6,0 Mrd. Euro auf 35,7 (41,7) Mrd. Euro ab. Aus alledem liest der DSGV eine grundlegende Unsicherheit der Kunden hinsichtlich der wirtschaftlichen und auch der politischen Situation ab, aufgrund der sie liquide bleiben möchten.

Im Wertpapiergeschäft erhöhte sich der Bruttoumsatz im Geschäftsjahr 2013 um 11,4% auf 104,8 (94,0) Mrd. Euro. Das wird auf Gewinnmitnahmen bei Aktien und den Rückzug aus festverzinslichen Wertpapieren zurückgeführt. Insgesamt war hierdurch der Nettoabsatz, also die Käufe abzüglich der Verkäufe, mit minus 0,9 Mrd. Euro insgesamt negativ. Positiv ragte aber der Nettoabsatz von Investmentfonds he raus: Er belief sich auf plus 1,5 Mrd. Euro. Dazu beigetragen haben vor allem Gemischte Fonds (plus 2,3 Mrd. Euro) und offene Immobilienfonds (plus 1,3 Mrd. Euro).

Die Aufwand-Ertrags-Relation der Sparkassen wird mit 62,9% angegeben und damit höher als in den Vorjahren. 2011 hatte sie 60,7% betragen, 2012 lag sie bei 62,3%. Die Eigenkapitalrentabilität war rückläufig, sie belief sich 2012 auf 10,7%, 2013 auf 9,8%. Auf 13,4 (12,5)% ist die Kernkapitalquote der öffentlich-rechtlichen Primärbanken gestiegen, auf 16,4 (15,9)% die Gesamtkennziffer.

Die 1078 Kreditgenossenschaften

Fusionsgeschehen leicht beschleunigt - Zins- und Provisionsüberschuss gestiegen - Verwaltungsaufwand um 0,8% über Vorjahresniveau - Cost Income Ratio verbessert - deutlicher Anstieg des Teilbetriebsergebnisses - Kernkapitalquote bei 12,8% - Jahresüberschuss nach Steuern deutlich auf 2,6 Mrd. Euro gestiegen - aggregierte Bilanzsumme bei 763 Mrd. Euro - Einlagenüberschuss von gut 100 Mrd. Euro - spürbarer Anstieg der Mitgliederzahl

Nach einem Rückgang um 23 (Vorjahr 22) Institute wird die Zahl der Volks- und Raiffeisenbanken zum Stichtag 2013 mit 1 078 ausgewiesen. Erfasst sind darin neben den deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, die Sparda-Banken, die PSD Banken sowie die genossenschaftlichen Sonderinstitute. Aus Sicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) spiegelt sich in diesem leicht beschleunigten Fusionsgeschehen nach wie vor im Wesentlichen die Markteinschätzung der einzelnen Institute vor Ort wider. Allerdings will man seitens des BVR nicht ausschließen, dass auch die gestiegenen regulatorischen Anforderungen insbesondere bei kleineren Häusern eine Rolle spielen und in den kommenden Jahren fusionsverstärkend wirken könnten.

Die Zahl der Bankstellen der genossenschaftlichen Ortsbanken hat im Berichtsjahr um 155 auf 13 056 abgenommen. Gleichzeitig sind die SB-Zweigstellen von 3 300 auf 3 436 gestiegen. Die Beschäftigtenzahl in den Kreditgenossenschaften stuft der BVR mit 161 100 als nahezu konstant ein. Rund zwei Drittel dieser Mitarbeiter, so wird betont, stehen den Kunden als persönliche Ansprechpartner zur Verfügung. Die Zahl der Auszubildenden wurde um 450 auf 12 600 erhöht. Die Ausbildungsquote wird damit auf 8,2% beziffert.

Als ausschlaggebend für die Entwicklung des Ergebnisses 2013 will der BVR die Qualität des Kundengeschäfts gewertet wissen. Dabei sieht der Branchenverband die durch Niedrigzinsen verursachten Margenverschlechterungen der Genossenschaftsbanken im zurückliegenden Jahr durch Volumensteigerungen im Kundengeschäft mehr als ausgeglichen. In der Ertragsrechnung ist der Zinsüberschuss um 2,2% auf 16,7 Mrd. Euro gestiegen. Gemessen an der durchschnittlichen Bilanzsumme bedeutet das ein Plus von zwei Basispunkten auf 2,23%. Dass auch der Provisionsüberschuss - wenn auch nur leicht - um 100 Mill. Euro auf 4,2 Mrd. Euro gesteigert werden konnte, wird auf die Erträge im Zahlungsverkehr, die hohe Kundennachfrage nach Bausparkassen- und Versicherungsprodukten sowie eine sich belebende Nachfrage nach Wertpapieren und Fonds zurückgeführt. Nach den Erhebungen des BVR wuchs in 2013 das außerbilanzielle Verbundgeschäft der Volks- und Raiffeisenbanken um 4,9% oder 16,1 Mill. Euro auf 347,5 Milliarden Euro.

Auf der Kostenseite wird auf die anhaltenden Anstrengungen der Ortsbanken zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der eigenen Kostenstruktur verwiesen, die auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden sollen. Im Berichtsjahr 2013 ist der Verwaltungsaufwand um 0,8% auf 13,9 Mrd. Euro gestiegen. Vor allem die Personalaufwendungen haben laut BVR aufgrund neuer regulatorischer Anforderungen und umfangreicher Berichtspflichten zugenommen und nicht zuletzt die kleinen und mittleren Institute überdurchschnittlich belastet. Die Aufwands-Ertrags-Relation (Cost Income Ratio) verbesserte sich leicht um einen Prozentpunkt auf 66,3%.

Der operative Gewinn, also das Teilbetriebsergebnis, stieg um 5,2% auf 7,1 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung erreichte 7,5 (7,2) Mrd. Euro. Die Genossenschaftsbanken wiesen 2013 ein positives Bewertungsergebnis von rund 200 Mill. Euro aus. Im Vergleich zu 2012 ging das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft um knapp 11% auf minus 375 Mill. Euro zurück und liegt damit mit weniger als einem Sechstel auf dem niedrigsten Stand seit 2003. Als Ursachen für den Rückgang werden insbesondere die niedrigeren Insolvenzzahlen und die für die Kunden weiterhin gute konjunkturelle Entwicklung genannt. Dabei sind die Wertberichtigungen sowohl im Firmenkundensegment als auch im Privatkundengeschäft gesunken.

Nach hohen Wertaufholungen im Vorjahr verharrt das Bewertungsergebnis Wertpapiere 2013 aus Sicht des Verbandes in langfristiger Betrachtung "auf moderatem Niveau" bei minus 450 Mill. Euro und damit in etwa in Höhe des Durchschnitts der letzten zehn Jahre. Die Kreditgenossenschaften, so wird dazu erläutert, betreiben nur in geringem Umfang Handelsgeschäfte. Marktrisiken resultieren in erster Linie aus eigenen Wertpapieren (sogenanntes Depot-A-Geschäft). Nach außergewöhnlich hohen Wertaufholungen im Vorjahr in Höhe von 773 Mill. Euro liegt das Bewertungsergebnis Wertpapiere 2013 mit minus 450 Mill. Euro im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Als ursächlich hierfür wird primär ein leichter Zins anstieg im Laufe des vergangenen Jahres genannt. Bezogen auf den Wertpapierbestand machten die Wertberichtigungen 0,23% aus.

Im Zuge der Umstellung auf Basel III haben die Kreditgenossenschaften stille Vorsorgereserven nach § 340 f. HGB in Höhe von 1 Mrd. Euro reduziert, um daraus vor allem den Fonds für allgemeine Bankrisiken zu dotieren. Insgesamt wurden dem Fonds für allgemeine Bankrisiken damit knapp 2,9 Mrd. Euro zugeführt.

Im Berichtsjahr 2013 haben die Ortsbanken ihr Kernkapital um 5,4 Mrd. Euro auf 53,1 Mrd. Euro aufgestockt. Die Kernkapitalquote stieg um 0,9 Prozentpunkte auf 12,8%. Der Solvabilitätskoeffizient erreichte 16,7% und erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte. Das Eigenkapital der Primärbanken ist stärker gewachsen als deren Risikoaktiva. Damit sehen die Kreditgenossenschaften ihre Eigenkapitalpuffer gestärkt und verweisen dabei auch auf die bilanzielle Betrachtung.

Das in den Bilanzen der genossenschaftlichen Ortsbanken ausgewiesene Eigenkapital stieg um 5,2% auf 42,6 Mrd. Euro. Dabei haben die Rücklagen mit plus 5,7% auf 31,8 Mrd. Euro zugelegt. Die Geschäftsguthaben (gezeichnetes Kapital) wuchsen um 3,9% auf 10,8 Mrd. Euro. Insgesamt sieht der BVR bei den Kreditgenossenschaften damit aktuell und für die kommenden Jahre ausreichende Wachstumsspielräume, um den Kreditwünschen von Privat- und Firmenkunden gleichermaßen gerecht zu werden.

Insgesamt erwirtschafteten die Kreditgenossenschaften 2013 einen Jahresüberschuss vor Steuern von unverändert rund 7,4 Mrd. Euro. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag lagen wie im Vorjahr bei rund 2 Mrd. Euro. Nach Zuführung der genannten 2,9 Mrd. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken verbleibt ein Jahresüberschuss von 2,6 Mrd. Euro. Das sind 15,1% mehr als im Vorjahr. Die addierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken verlängerte sich um 1,7% oder knapp 13 Mrd. Euro auf 763 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut beträgt 708 Mill. Euro, gegenüber 681 Mill. Euro im Jahr davor.

Als besonderen Vertrauensbeweis will die genossenschaftliche Bankengruppe die Entwicklung der Mitgliederzahlen ihrer Institute gewertet wissen. Der Bestand wuchs allein im vergangenen Jahr um mehr als 364 000 Menschen - im Jahr davor um rund 350 000 auf etwa 17,7 Millionen zum Jahresende 2013. In den letzten fünf Jahren seit Ende 2008 sind die Mitgliederbestände der Genossenschaftsbanken um 1,5 Millionen gestiegen, schaut man noch viel weiter auf das Jahresende 1970 mit damals 6,19 Millionen zurück, hat es nahezu eine Verdreifachung gegeben.

Der Blick auf die aggregierte Bilanz der Kreditgenossenschaften zeigt sowohl auf der Einlagenseite als auch im Kreditgeschäft Zuwächse. So legte das Kreditgeschäft mit den über 30 Millionen Firmenund Privatkunden im Berichtszeitraum um 4,3% oder 19 Mrd. Euro auf 462 Mrd. Euro zu. Damit konnten die Genossenschaftsbanken die Entwicklung der beiden Vorjahre in etwa fortschreiben (2011: 4,5% und 2012: 4,4%). Im Firmenkundengeschäft konnten die Kredite an nichtfinanzielle Unternehmen und Selbstständige um 4,1% ausgeweitet werden, während der BVR am Gesamtmarkt eine Schrumpfung um 0,5% ausmacht. Entsprechend sieht der Verband den Marktanteil seiner Institute um 0,8 Prozentpunkte auf 17,2 Prozent erhöht. Bei Gewerbekunden - in der Bundesbankstatistik wird diese Gruppe als wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen geführt - wird der eigene Marktanteil mit 30,8% noch deutlich höher angesiedelt.

Im Privatkundenbereich stiegen die Kreditbestände um 4,4% auf 242 Mrd. Euro, während der Gesamtmarkt um 1,4% wuchs. Damit wird der Marktanteil der Kreditgenossenschaften hier auf 22,8% veranschlagt, ein Plus von 0,6 Prozentpunkten gegenüber 2012. Als Wachstumstreiber werden die langfristigen Baufinanzierungen genannt. Diese wuchsen um 5,4% auf 189 Mrd. Euro. Die Wohnungsbaukredite erhöhten sich beim Privat- und Firmenkundengeschäft zusammengenommen um 5,5% auf 241 Mrd. Euro. Damit wird der Marktanteil der Genossenschaftsbanken bei Immobilienfinanzierungen in Deutschland auf 20,8% veranschlagt.

Von steigenden Marktanteilen wird auch auf der Einlagenseite berichtet. Alle Kundeneinlagen der Volks- und Raiffeisenbanken zusammen sind demnach im Berichtsjahr 2013 um 19 Mrd. Euro oder 3,5% auf 561 Mrd. Euro gestiegen. Entsprechend wird beim Marktanteil ein Plus von 0,7 Prozentpunkten auf 17% errechnet. Seit 2008 wird damit ein mehr oder weniger konstanter Einlagenüberschuss von rund 100 Mrd. Euro registriert, der die Gruppe in die Lage versetzt, relativ unabhängig von Geld- und Kapitalmärkten zu agieren. Der Anstieg der Bankguthaben wird teilweise als Folge besonderer Sparanstrengungen der Kunden gesehen, in erster Linie aber der hohen Popularität von Bankeinlagen als liquide und sichere Anlageform zugeschrieben. Die kurzfristig verfügbaren Sichteinlagenbestände erhöhten sich im Vorjahresvergleich um knapp 30 Mrd. Euro oder 11,1% auf 298 Mrd. Euro.

Für das laufende Jahr 2014 erwarten die Genossenschaftsbanken aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase einen leicht rückläufigen Zinsüberschuss. Positive Impulse erhofft man sich vom konjunkturellen Umfeld für Realwirtschaft und Mittelstand und damit letztlich auch für die genossenschaftliche Bankengruppe. Beim Blick nach vorne wird die erwartete Entwicklung bei der Kreditvergabe als verhalten positiv eingestuft. Ganz entschieden wendet sich der BVR in diesem Zusammenhang gegen die Überlegungen der Europäischen Kommission zur Langfristfinanzierung, die in ihrem Grünbuch den hohen Anteil an Bankfinanzierungen kritisiert hat und mehr Kapitalmarktfinanzierungen fordert. Für die meisten Mittelständler, so die Sicht des Verbandes, kommen Kapitalmarktfinanzierungen aufgrund der hohen Anforderungen wie etwa Mindestvolumina oder Berichtspflichten nicht in Betracht. Sollte Brüssel willkürlich die Kapitalmarktfinanzierung oder andere alternative Finanzierungsmodelle fördern, um die Banken als Intermediäre für Langfristfinanzierungen zu schwächen, würde das aus Sicht der Genossenschaftsbanken am Bedarf der Unternehmen vorbeigehen und Schattenbankaktivitäten fördern. Als zielführendere Maßnahme, Bürger und Unternehmen dafür zu gewinnen, langfristige Investitionen zu tätigen, wird hingegen die Lösung zentraler wirtschaftspolitische Probleme und die Konsolidierung der Staatshaushalte angemahnt.

Strikt abgelehnt wird auch das sogenannte EU-Sparkonto. Nach den Überlegungen der EU-Kommission soll geprüft werden, ob ein solches Konto mit EU-einheitlichem Standard und Zinssatz - der vielleicht sogar staatlich garantiert sein soll - Spareinlagen aus Niedrigzinsländern in EU-Hochzinsländer lenken kann - zur Finanzierung langfristiger Investitionen.

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